| # taz.de -- Regierung genehmigt Exporte: Panzer für Katar | |
| > Der Bundessicherheitsrat genehmigt zahlreiche Rüstungsexporte nach | |
| > Saudi-Arabien, Kuwait und Jordanien. Die Opposition kritisiert die | |
| > Regierung. | |
| Bild: 13 Transportpanzer vom Typ „Dingo“ gibt es für Katar. | |
| BERLIN dpa | Die Bundesregierung hat erneut Rüstungsexporte an arabische | |
| Staaten in beträchtlichem Umfang genehmigt. Über die neuen Entscheidungen | |
| des Bundessicherheitsrats wurde der Wirtschaftsausschuss des Bundestags am | |
| Donnerstag unterrichtet. | |
| Unter anderem erhalte Katar 13 Transportpanzer vom Typ „Dingo“ und 32 | |
| Spähfahrzeuge vom Typ „Fennek“, [1][berichtete] die Süddeutsche Zeitung | |
| (SZ) über die Liste, die auch der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Algerien | |
| bekommt demnach 88 Allradfahrzeuge „mit militärischer Ausrüstung“. Die | |
| Vereinigten Arabischen Emirate beziehen vier Pionierpanzer „Wisent“, ein | |
| weiterer geht zum Test an Saudi-Arabien. | |
| Das autokratisch regierte Saudi-Arabien bekommt außerdem sechs sogenannte | |
| Wirkmittelwurfanlagen, sechs fernbedienbare leichte Waffenstationen mit | |
| Waffenrüstsatz sowie Prototypenmuster für Aufklärungs- und | |
| Beobachtungssysteme. | |
| 3012 Maschinenpistolen und 20.000 Mörsergranatzünder sowie Munition gehen | |
| in die Vereinigten Arabischen Emirate. An Jordanien werden 1027 | |
| vollautomatische Maschinengewehre und 47 Maschinenpistolen geliefert. | |
| Kuwait erhält eine Granatmaschinenwaffe, der Oman 500 Maschinenpistolen | |
| sowie mehrere Maschinengewehre und vollautomatische Gewehre zur Erprobung. | |
| ## Hochproblematische Menschenrechtslage | |
| Die Opposition übte scharfe Kritik an Bundeswirtschaftsminister Sigmar | |
| Gabriel (SPD). „[2][Sein ganzes Gerede] von einer zurückhaltenden | |
| Exportpolitik war reine Schaumschlägerei“, sagte der Linke-Politiker Jan | |
| van Aken der „SZ“. Es sei „unfassbar“, dass der SPD-Chef den Export von | |
| Panzerfahrzeugen nach Katar genehmige. | |
| Die Grünen-Verteidigungsexpertin Agnieszka Brugger kritisierte in der | |
| Zeitung, die Bundesregierung genehmige „weiterhin ohne Skrupel | |
| Waffenlieferungen an Staaten mit hochproblematischer Menschenrechtslage“. | |
| Aus der Liste geht allerdings nicht hervor, welche Rüstungsgeschäfte | |
| möglicherweise untersagt wurden. Der Bundessicherheitsrat entscheidet über | |
| den Verkauf von Rüstungsgütern ins Ausland. Dem Gremium gehören die | |
| Bundeskanzlerin und sieben Minister an. | |
| Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, den Bundestag | |
| binnen zwei Wochen nach der Sitzung des Sicherheitsrates über abschließend | |
| genehmigte Exporte zu unterrichten. Zuvor erfuhr die Bevölkerung erst mit | |
| ein bis zwei Jahren Verzögerung von einem Verkauf von Rüstungsgütern. | |
| 3 Oct 2014 | |
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