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# taz.de -- Protestbündnis gegen Bundesparteitag: Seit’ an Seit’ gegen die…
> Gegen den Bundesparteitag der Alternative für Deutschland in Bremen
> demonstrieren die Gewerkschaften gemeinsam mit radikalen Linken.
Bild: Die AfD bietet regelmäßig Anlass für Protest: hier im April in Berlin
BREMEN taz | Es ist ein breites Bündnis, das da zum Protest gegen die
Alternative für Deutschland (AfD) aufruft. Die Rechtspopulisten wollen am
31. Januar im Bremer Maritim Hotel ihren Bundesparteitag abhalten. Dagegen
verbünden sich nun das gewerkschaftliche „Bündnis gegen Rassismus und
Rechtspopulismus“ und das linksradikale „Bündnis gegen Nationalismus“, d…
etwa ein Dutzend außerparlamentarische, feministische, antifaschistische,
kommunistische oder autonome Gruppierungen angehören. Auch die
Studierendenvertretungen und die Jugendorganisation der Grünen und der SPD
werden zu der Demonstration mit aufrufen.
„Wir sind uns einig in der Ablehnung der AfD und ihrer Inhalte“, so
Ver.di-Gewerkschaftssekretär Jörn Kroppach und Tobias Helfst vom „Bündnis
gegen Nationalismus“ übereinstimmend. „Die AfD versucht wie die
Pegida-Bewegung, die Unzufriedenheit vieler über verfehlte Wohnungspolitik,
Sozialkürzungen und Bildungsabbau für ihre rassistische Propaganda
auszunutzen“, sagt Kroppach. „Die AfD tritt an, um unsere
Lebensverhältnisse weiter zu verschlechtern und bündelt rassistische,
sozialchauvinistische und sexistische Ansichten“, sagt Helfst.
Doch es gibt auch „große Unterschiede“ zwischen beiden Bündnissen, sagt e…
und die wolle er auch nicht verdecken. Der linksradikale Zusammenschluss
ist bewusst ein außerparlamentarischer – er lehnt nicht nur die AfD ab, er
steht Parteien und Wahlen generell skeptisch oder sogar ablehnend
gegenüber. Auch wenn mit der Linksjugend [solid] auch eine der
Jugendorganisation in dem Bündnis vertreten ist, die der Linkspartei nahe
steht. „Es wäre deppert, wenn wir uns da auseinander dividieren und
getrennt auf die Straße gehen“, sagt Helfst. „Das nützt nur den Rechten.�…
Die Zusammenarbeit mit dem Gewerkschaftsbündnis sei „kein reibungsloser
Prozess“, sagt Helfst – wird aber von Kroppach als „ganz konstruktiv“
gelobt. „Einhellig“ sei man auch der Meinung, dass die Kundgebung im
laufenden Landtagswahlkampf nicht von den etablierten Parteien vereinnahmt
werden dürfe. Die sollen sich „nicht nach vorne in die erste Reihe
drängeln“, sagt der Ver.di-Mann, schon gar nicht mit ihren Fahnen. Dass die
Gewerkschaft überhaupt gegen einen Parteitag der AfD mobilisiert, findet er
ansonsten unproblematisch: Man wolle ihn ja „nicht verhindern“, sondern nur
„sein Missfallen“ ausdrücken.
Die Resonanz auf den ersten Demonstrationsaufruf ist groß: Offiziell
erwartet werden etwa 2.000 TeilnehmerInnen, doch schon binnen 24 Stunden
hätten bei Facebook 1.400 Leute ihr Kommen zugesagt, sagt Kroppach, gut
50.000 bekamen in dieser Zeit eine Einladung.
Das „Bündnis gegen Nationalismus“ will es aber nicht bei einer Demo
belassen. Geplant ist etwa eine Massenzeitung, denn mit den
SympathisantInnen und WählerInnen der AfD müsse man „unbedingt“ ins
Gespräch kommen, sagt Helfst. Das findet auch Kroppach: Weil die AfD nicht
nur populistische, sondern auch neoliberal und arbeitgeberfreundlich sei,
würden sich viele ihrer WählerInnen mit ihrer Stimme am Ende selbst
schaden.
Neben der AfD treten noch andere Rechtspopulisten zur Wahl an: die „Bürger
in Wut“, die derzeit mit zwei Abgeordneten in der Bürgerschaft sitzen, aber
wohl auch die Wählervereinigung „Die Bremer Bürger“, die aus der Rekumer
Initiative gegen eine Jugendhilfe-Einrichtung für unbegleitete Flüchtlinge
hervorging. Der Bremer Politikwissenschaftler Lothar Probst geht davon aus,
dass die AfD sich, anders als die Piraten, „etablieren“ wird – wenn es ihr
gelingt, sich vom äußersten rechten Rand abzugrenzen und stärker auf ihr
„Alleinstellungsmerkmal“ zu setzen: die Euroskepsis. Die AfD müsse man
„durchaus ernst nehmen“ und „selbstverständlich mit ihr reden“, sagt
Probst.
## Demonstration: 31. Januar, 13 Uhr, Ansgarikirchhof
12 Jan 2015
## AUTOREN
Jan Zier
## TAGS
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Bremen
Zivilgesellschaft
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Antifaschismus
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