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# taz.de -- Kommentar Ukraine: Was nun zu tun wäre
> Noch glaubt niemand ans Ende der Kämpfe in der Ostukraine. Wenn jetzt
> vertrauensbildende Maßnahmen ergriffen werden, gibt es eine Chance.
Bild: Und jetzt? Waffenabzug im Osten der Ukraine.
[1][Im Donbass herrscht Waffenruhe], doch richtig glauben will es noch
keiner. Zu oft ist die Zivilbevölkerung in ihren Hoffnungen enttäuscht
worden. Und so gehen die Menschen in Donezk weiter in möglichst
unauffälliger Kleidung auf die Straße, bemühen sich, vermeiden möglichst
die Nachrichtensendungen und haben unverändert Bohrer und Hammer
griffbereit, um den nächsten Artilleriebeschuss mit eigenem Lärm übertönen
zu können.
Der fragile Waffenstillstand muss gefestigt werden – mit
vertrauensbildenden Maßnahmen. Auf beiden Seiten ist das Misstrauen
abgrundtief. Die OSZE ist mit der Überwachung überfordert. Sie muss
schnellstens aufgestockt werden, materiell und personell. Würden an jeder
Artilleriewaffe zwei OSZE-Beobachter sitzen, hätten all die, die die
Waffenruhe lieber heute als morgen brechen wollten, ein Problem.
Wenn es bei der Vertrauensbildung keine Fortschritte gibt, und sei es im
homöopathischen Bereich, werden beide Seiten die aktuelle Waffenruhe nur
zur Vorbereitung für die nächste Schlacht nutzen. Es wäre
vertrauensbildend, wenn Russland die ukrainische Pilotin Nadeschda
Savchenko aus der Haft entließe. Es wäre vertrauensbildend, wenn die
Ukraine die mit einer fünfjährigen Einreisesperre verbundene angekündigte
Ausweisung der russischen Journalisten Alena Makarowa und Sergej Korenew
zurücknähme. Und es wäre vertrauensbildend, wenn der Westen nicht wie
angekündigt Waffen in die Ukraine lieferte.
Apropos Waffenimporte: Wer wird diese eigentlich bezahlen? Die Oligarchen?
Die Bevölkerung? In Kiew leeren sich die Regale in den
Lebensmittelgeschäften. Sollen die Menschen in der Ukraine, die nicht
einmal genug zum Leben haben, auch noch die neuen Waffen bezahlen, mit
denen sie angeblich gerettet werden sollen?
27 Feb 2015
## LINKS
[1] /Krieg-in-der-Ukraine/!155437/
## AUTOREN
Bernhard Clasen
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Separatisten
Sowjetunion
Nadeschda Sawtschenko
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