| # taz.de -- Kommentar Rot-Grün in Hamburg: Grüne Mehrheitsbeschaffer | |
| > Rot-Grün in Hamburg steht. Ob Elbvertiefung, Stadtbahn oder | |
| > Flüchtlingspolitik – kaum eine ihrer Forderungen konnten die Grünen | |
| > durchsetzen. | |
| Bild: Das grüne Licht scheint schwach im Hamburger Hafen | |
| Heute strahlen sie, die Hamburger Grünen: | |
| [1][//www.taz.de/Rot-gruene-Koalition-in-Hamburg/!157793/:Drei | |
| Senatorenposten haben sie der übermächtigen SPD abgetrotzt]. Auch wenn | |
| einer nur ein eigens geschaffenes Spaltprodukt eines bis dahin integrierten | |
| Ressorts für Umwelt und Stadtentwicklung ist. | |
| Inhaltlich können die Grünen allerdings nicht glänzen. Seit Wochen wird in | |
| der Stadt gelästert, künftig gebe es SPD-Politik grün lackiert. Nun muss | |
| man sagen: Der Lack ist durchscheinend, blättert schon am ersten Tag ab – | |
| und ist auch noch giftig. | |
| In kaum einem Politikfeld hat der Juniorpartner etwas erreicht. | |
| Elbvertiefung und Stadtbahn hatten die Grünen direkt abgeschenkt, | |
| symbolisch bedeutsame Ziele wie eine humanere Flüchtlingspolitik oder den | |
| Verzicht auf das | |
| [2][//www.taz.de/Unterbringung-von-Jugendlichen/!157795/:Einsperren von | |
| Jugendlichen] ließen sie sich in wochenlanger Kleinstarbeit abhandeln. Ihr | |
| größter Erfolg ist ein Desiderat: Der Anteil des Fahrrads am Verkehr soll | |
| sich auf 25 Prozent verdoppeln. Soll. | |
| Fast noch schlimmer als die kümmerlichen Ergebnisse ist der Verlauf der | |
| Verhandlungen: Abend für Abend mussten die Grünen im Rathaus ihre | |
| Niederlagen verkünden. Als es um die Umweltzone ging, musste | |
| Verhandlungsführerin Katharina Fegebank sogar vom Mikrofon zu | |
| SPD-Fraktionschef Andreas Dressel laufen, um sich bestätigen zu lassen, was | |
| alle wussten: kommt nicht. Und Olaf Scholz verlangte den Grünen ab, mit ihm | |
| gegen ein Urteil zur Luftreinhaltung vor Gericht zu ziehen – nur um darauf | |
| ein paar Tage später gönnerhaft zu verzichten. Eine Demütigung. | |
| Als Hamburgs Grüne 2008 mit der CDU koalierten, fürchteten viele, sie | |
| würden damit ihren Markenkern beschädigen. Dabei sind sie damals | |
| vergleichsweise aufrecht geblieben. Heute dagegen fällt es schwer, den | |
| grünen Markenkern jenseits von „Mehrheitsbeschaffung“ überhaupt noch | |
| auszumachen. | |
| 9 Apr 2015 | |
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| ## AUTOREN | |
| Jan Kahlcke | |
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