# taz.de -- Folgen der Erderhitzung: 2024 war extrem | |
> Der Wasserkreislauf gerät wegen der Erderhitzung aus dem Gleichgewicht. | |
> Es gab 2024 mehr Dürren und Starkregen, weswegen tausende Menschen | |
> starben. | |
Bild: Nach den heftigen Regelfällen in Valencia | |
Berlin taz/dpa | Der Wasserkreislauf wird von der Erderhitzung in neue | |
Extreme getrieben. Das stellt [1][der Jahresbericht des Global Water | |
Monitors] fest, der von der Australian National University herausgegeben | |
wird. Sowohl tödlicher Starkregen als auch Dürre werden dem Bericht zufolge | |
immer wahrscheinlicher, angetrieben vom Klimawandel. Der globale | |
Wasserkreislauf gerate aus dem Gleichgewicht, schreiben die Forscher*innen. | |
„Steigende Meeresoberflächentemperaturen verstärkten tropische Wirbelstürme | |
und Dürreperioden im Amazonasbecken und im südlichen Afrika. Die globale | |
Erwärmung trug auch zu stärkeren Regenfällen und sich langsamer bewegenden | |
Stürmen bei, wie die tödlichen Sturzfluten in Europa, Asien und Brasilien | |
zeigen“, sagte Albert van Dijk, Leiter der Forschungsgruppe. | |
Die Forscher*innen werteten die Daten tausender Bodenstationen und | |
Satelliten aus, um Niederschlag, Bodenfeuchte, Pegelstände und | |
Überschwemmungen zu messen. | |
Demnach war die Niederschlagsmenge 2024 zwar ähnlich wie Anfang des | |
Jahrtausends. Dürren waren aber 38 Prozent häufiger als im Durchschnitt | |
zwischen 1995 und 2005, während Starkregen 52 Prozent häufiger auftrat. | |
[2][Rekordpegel bei Flüssen] werden seit 2001 alle zehn Jahre 21 Prozent | |
häufiger. | |
## Tausende Tote wegen Extremwetter | |
Die Forscher*innen führen für das vergangene Jahr 8.700 Todesfälle | |
[3][auf Wetterextreme zurück]. Vor allem Sturzfluten, Erdrutsche und | |
Tropenstürme wie Hurrikane und Taifune hätten für großflächige Zerstörung | |
gesorgt und Schäden in Höhe von mindestens 525 Milliarden US-Dollar | |
angerichtet. Die fielen vor allem in den USA an, wo im Herbst mehrere | |
Hurrikane Küstenregionen verwüsteten, die im Zuge der Erderhitzung | |
wahrscheinlicher und heftiger werden. Wegen Überschwemmungen, Stürmen und | |
Dürren mussten darüber hinaus 40 Millionen Menschen fliehen. | |
Für Forschungsgruppenleiter van Dijk war 2024 [4][global gesehen ein Jahr | |
der Extreme], aber kein Einzelereignis: „Es ist Teil eines sich | |
verschlimmernden Trends zu intensiveren Überschwemmungen, anhaltenden | |
Dürren und rekordverdächtigen Extremen.“ | |
In Europa verursachten vor allem Sturm „Boris“ im Zentrum und Osten des | |
Kontinents sowie der Starkregen in Spanien für Verwüstung. Sturm Boris ließ | |
mehr als 200 Flüsse über die Ufer treten, Dämme in Polen kollabieren und in | |
Rumänien mehr als 6.000 Häuser zerstören. Mindestens 27 Menschen starben | |
bei den Überschwemmungen. | |
Sturzfluten in Ostspanien töteten 230 Menschen und verursachten | |
Versicherungsanträge in Höhe von 3,5 Milliarden Euro, der Großteil davon | |
für zerstörte Fahrzeuge. Die spanische Nationalbank schätzte, dass die | |
Überschwemmungen die spanische Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent | |
schwächte. | |
Die heftigen Niederschläge in Mittelosteuropa und Spanien wurden durch den | |
Klimawandel doppelt so wahrscheinlich gemacht, [5][legen Blitzstudien] | |
[6][der World Weather Attribution nahe]. (mit dpa) | |
6 Jan 2025 | |
## LINKS | |
[1] https://www.globalwater.online/globalwater/report/ | |
[2] /Klimawandel-und-Extremwetter/!6043082 | |
[3] /Anpassung-an-die-Erderhitzung/!6051742 | |
[4] /Overshoot-Debatte/!6059148 | |
[5] https://www.worldweatherattribution.org/climate-change-and-high-exposure-in… | |
[6] https://www.worldweatherattribution.org/extreme-downpours-increasing-in-sou… | |
## AUTOREN | |
Jonas Waack | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
Überschwemmung | |
Spanien | |
Dürre | |
Extremwetter | |
Social-Auswahl | |
Dürre | |
Wasser | |
Wintersport | |
Waldbrände | |
Ausstellung | |
USA | |
CO2-Emissionen | |
Doppelpass | |
Inflation | |
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025 | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Trockenheit und niedrige Pegelstände: Dem Rhein fehlt Alpenschnee | |
Der wichtigsten deutschen Wasserstraße droht Niedrigwasser mit Problemen | |
für den Schiffsverkehr. Polen, die Ukraine und Weißrussland fürchten | |
Dürren. | |
Neue Studie: Wenig Wissen über Wassermangel | |
Dürre, Überschwemmungen, umgekippte Seen: Deutschland hat laut | |
Klimaforschung eine Wasserkrise. Die Bevölkerung weiß darüber allerdings | |
wenig. | |
Folgen des Klimawandels für Wintersport: In Jungholz fährt kein Lift mehr | |
Weil es zu warm ist und der Schnee ausbleibt, bietet ein Tiroler Dorf sein | |
Skigebiet zum Kauf an. Manche sehen das als Chance für etwas Neues. | |
Waldbrände in Kalifornien: Hölle in Hollywood | |
Fünf verschiedene Waldbrände wüten im Großraum Los Angeles. Bisher gibt es | |
fünf Tote, mehr als 130.000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen. | |
Künstlerin über Klimakrise-Ausstellung: „Gefangene der eigenen Zerstörung�… | |
Die Künstlerin Irina Ahrend-Liu will gemeinsam mit ihrem Mann Xiaomin Liu | |
mit Kunst auf die Klimakrise und das Artensterben aufmerksam machen. | |
Waldbrände bei Los Angeles: Zehntausende fliehen vor dem Feuer | |
Die Waldbrände in Kalifornien dauern an, verängstigte Bewohner flohen zu | |
Fuß vor dem Flammenmeer. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom bittet | |
US-Präsident Biden um Unterstützung. | |
Milliarden-Erlöse durch CO2-Preis: Treibhausgas füllt Staatskasse | |
2024 hat der Bund viel Geld eingenommen, weil Unternehmen und Menschen die | |
Klimakrise anheizen. Besondere Problemfelder: Autos und Heizungen. | |
Rassismus der CDU: Merz will Doppelstaatler ausbürgern | |
Menschen mit zwei Pässen sollen den deutschen verlieren, wenn sie | |
straffällig werden. Davon träumt der CDU-Chef. Doch SPD, Grüne und FDP | |
lehnen das ab. | |
Inflation in Deutschland: Immer noch weniger Essen für mehr Geld | |
2024 stiegen die Preise im Schnitt um 2,2 Prozent. Trotz hoher Lohnzuwächse | |
dürften die Kaufkraftverluste der letzten Jahre noch nicht aufgeholt sein. | |
Merz’ neueste Abschiebeforderungen: Kein Ausrutscher | |
CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz setzt auf eine harte Abschiebepolitik. | |
Seine Ideen sind zwar nur schwer umsetzbar, aber ganz bewusst gesetzt. |