| # taz.de -- Festnahme von Islamisten in Gera: Anschlagsplan auf Schweden | |
| > Zwei Islamisten sollen einen Anschlag in Schweden geplant haben. Nicht | |
| > zum ersten Mal gibt es Verbindungen zum afghanischen IS-Ableger. | |
| Bild: Das Parlament im schwedischen Stockholm sollen die Islamisten im Visier g… | |
| Berlin taz | Sie sollen von Gera aus einen Anschlag mit Schusswaffen auf | |
| das schwedische Parlament in Stockholm geplant haben. Am Dienstag ließ die | |
| Bundesanwaltschaft deshalb die Afghanen Ibrahim M. und Ramin N. in der | |
| Thüringer Stadt festnehmen. Beide sollen Anhänger des [1][afghanischen | |
| IS-Ablegers „Islamischer Staat Provinz Khorasan“ (ISPK)] sein. | |
| Die beiden Festgenommenen sollen schon vor Jahren nach Deutschland gekommen | |
| sein und sich spätestens im Sommer 2023 dem ISPK angeschlossen haben. Beide | |
| hätten Spenden für den IS gesammelt haben, rund 2.000 Euro, und diese über | |
| Mittelsleute nach Afghanistan transferiert. Die Gelder sollen für in | |
| Nordsyrien inhaftierte IS-Kämpfer vorgesehen gewesen sein. | |
| Nach taz-Informationen hatten Sicherheitsbehörden das Duo schon lange im | |
| Blick. Im Sommer 2023 soll der ISPK dann Ibrahim M. beauftragt haben, einen | |
| Anschlag in Europa durchzuführen – als Reaktion auf zuvor [2][in Schweden | |
| stattgefundene Koran-Verbrennungen]. Ibrahim M. und Ramin N. sollen | |
| daraufhin geplant haben, am schwedischen Parlament in Stockholm Polizisten | |
| und Passanten mit Schusswaffen zu töten. | |
| ## Noch keine Schusswaffen organisiert | |
| Laut Bundesanwaltschaft gab es dazu „enge Absprachen mit | |
| ISPK-Funktionären“. Auch hätten Ibrahim M. und Ramin N. im Internet die | |
| Gegebenheiten um das Parlament herum recherchiert. Versuche, sich Waffen zu | |
| beschaffen, seien aber bislang erfolglos geblieben. Die Bundesanwaltschaft | |
| wirft dem Duo nun Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und | |
| die Verabredung zu Mordtaten vor. | |
| Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, die Festnahmen zeigten, | |
| dass der Staat „sehr wachsam“ bleibe und konsequent handele, um | |
| islamistische Anschläge zu verhindern. „Die Gefahr durch islamistischen | |
| Terrorismus bleibt akut.“ Die Sicherheitsbehörden setzten alles daran, um | |
| diese Terrorgefahr früh zu erkennen. | |
| Bundesverfassungsschutzchef Thomas Haldenwang hatte bereits [3][vor Monaten | |
| vor dem ISPK gewarnt]. Nachdem der IS in Syrien und dem Irak | |
| zurückgeschlagen wurde, sei der afghanische Ableger der aktivste. Es sei | |
| zumindest möglich, dass dieser auch im Westen Anschläge begehe, um sich zu | |
| profilieren, so Haldenwang. In Afghanistan kämpft die Terrorgruppe dort | |
| auch gegen die Taliban. | |
| ## Mehrere Verdächtige mit ISPK-Kontakten in Deutschland | |
| Auch die [4][Anschlagswarnung vor Weihnachten auf den Kölner Dom] soll in | |
| Verbindung mit dem ISPK gestanden haben. Bereits im Juli 2023 hatte die | |
| Bundesanwaltschaft [5][sieben Islamisten in Nordrhein-Westfalen festnehmen | |
| lassen], die ebenfalls mit dem ISPK in Kontakt gestanden haben sollen. Den | |
| Männern aus Turkmenistan, Tadschikistan und Kirgisien wurden ebenfalls | |
| Planungen zu Anschlägen vorgeworfen, die sie in Deutschland hätten begehen | |
| wollen. Konkret seien die Pläne aber noch nicht gewesen, auch Waffen seien | |
| noch nicht beschafft worden. | |
| Anders als damals in NRW sollen die beiden jetzt in Gera Festgenommenen | |
| nicht Teil eines größeren Netzwerks sein. Bereits im November hatte die | |
| Polizei [6][einen 15- und einen 16-Jährigen festgenommen], die ebenfalls in | |
| Kontakt mit dem ISPK gestanden und einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt | |
| Leverkusen geplant haben sollen. Und im Oktober waren zwei ebenfalls | |
| jugendliche Islamisten aus Bremerhaven und Iserlohn zu gut dreijährigen | |
| Haftstrafen verurteilt worden, die für den ISPK über Social Media Kanäle zu | |
| Anschlägen aufgerufen haben sollen. | |
| 19 Mar 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Konrad Litschko | |
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