# taz.de -- Autorin Mely Kiyak über den Tod: „Ich halte vom Sterben sehr vie… | |
> Mely Kiyak wurde bekannt mit politischen Kolumnen. Seit einer schweren | |
> Erkrankung will sie sich auf Literatur konzentrieren und das Schöne im | |
> Leben. | |
Bild: Mely Kiyak findet, dass Schönes in düsteren Zeiten besonders wichtig ist | |
Mely Kiyak ist pünktlich, superpünktlich, noch vor der Journalistin da. An | |
diesem Nachmittag ist es in dem italienischen Restaurant im alten taz Haus | |
in der Rudi-Dutschke-Straße in Berlin noch leer, im Hintergrund wird der | |
Boden lautstark gebohnert. Bestellt werden Antipasti, Brot, Wasser und | |
schwarzer Tee. Mely Kiyak ist ein aufmerksames Gegenüber, schenkt Wasser | |
nach, wenn das Glas leer ist, bestellt sich selbst mehr Tee und teilt auch | |
diesen. Bis zum Ende des Gesprächs werden alle anderen Tische besetzt sein. | |
wochentaz: Frau Kiyak, wie bereitet man sich auf den Tod vor? | |
Mely Kiyak: Am besten gründlich. Mit Testament, Vorsorgevollmacht, | |
Patientenverfügung und Grabstelle. So ist es richtig und fleißig. Ich habe | |
mich auch gekümmert. Hat aber auf das „Später“ keinen Einfluss. Auf das | |
Sterben vorzubereiten ist nur davor wichtig, für das Leben. Für das Sterben | |
aber irrelevant. Niemand stirbt nach Plan. | |
Sie haben Ihr Testament aufgrund einer schweren überstandenen Krankheit | |
aufgesetzt, die Sie nicht genauer benennen wollen. Wie entscheidet man, was | |
bleiben soll? | |
Meinen Sie den Krempel? | |
Tja, was ist Krempel, was nicht? | |
Es ist ja fast alles Krempel. Wichtig sind Dinge von Wert: Häuser, | |
Grundstücke, Firmen, Bargeld, Aktien. Habe ich alles nicht. Ich bin | |
Autorin, ich habe Urheberrechte und Tantiemen. Das habe ich geregelt: Wer | |
kümmert sich um den schriftstellerischen Nachlass? Wer erlaubt die | |
Veröffentlichung von Texten, von Unveröffentlichtem? | |
Machen Sie diesbezüglich Vorgaben? | |
Ich habe festgelegt, dass die Erben ihre Aufgaben nach ihrem | |
intellektuellen, ethischen und wirtschaftlichen Verständnis erfüllen. In | |
meinem Testament steht der Satz: Entscheide so, wie Du denkst, dass es | |
richtig ist. Und manchmal habe ich auch geschrieben: Entscheide nach | |
Geschmack. Ich wollte nicht Verantwortung aufbürden, sondern Freiheit | |
schenken. Nur so ist es in meinem Sinn. Abgesehen davon: Maßstäbe und | |
Urteile ändern sich. Schon etwas, das mit 30 „in meinem Sinne“ war, ist es | |
mit 40 nicht mehr gewesen. Allerdings habe ich eine Weile gebraucht, um | |
darauf zu kommen. Man vergisst die Veränderungen. | |
Es gibt Menschen, die planen ihre eigene Trauerfeier bis ins Detail. Das | |
ist für die Nachkommen zur Orientierung manchmal gut. Aber im Grunde sind | |
Bestattungen Rituale für die Übriggebliebenen – und sie müssen entscheiden, | |
was für sie das Beste ist. | |
Wenn jemand sagt, ich möchte neben einem Baum liegen, frage ich mich immer, | |
welche Vorstellung vom Jenseits wohl vorliegt. Warum sollte man dort besser | |
aufgehoben sein als woanders? Auch mag ich diesen Begriff von „mein letzter | |
Wille“ nicht. Das empfinde ich als unglaublich autoritär. Man darf im Leben | |
nicht Macht über die Leute haben und auch nicht im Tod. Das hat etwas | |
Patriarchales und kommt ja auch daher. Das Testament hat früher der Herr | |
des Hauses gemacht, nicht die Magd. Auf meinem Testament steht nicht „Mein | |
letzter Wille“. Ich formuliere Wünsche, wenn überhaupt. Ich will | |
denjenigen, die ich liebe, ermöglichen, weiterzuleben und nicht traurig zu | |
sein und To-do-Listen abzuarbeiten. Sie sollen sehen können, was ich im | |
Leben immer gesehen habe. Die Welt ist schön. Wolken sind schön, Wetter ist | |
schön. Die Dinge nicht zu schwer nehmen, bitte. | |
Das klingt nach einem schönen Testament. Wie liest es sich? | |
Meine ersten Versionen waren jämmerlich. Voll weinerlicher Passagen: | |
Genießt euer Leben! Feiert, denkt nicht am mich! Peinliches Zeug. Jetzt ist | |
nur noch ein Satz drin, der sich direkt an meine Eltern richtet, für den | |
Fall, dass ich vor ihnen sterbe. Ein Satz, der hilft auszuhalten, dass das | |
Kind vor den Eltern geht. Etwas, an dem sie sich festhalten können. Sie | |
sollen meinen Tod akzeptieren können, weil ich das auch akzeptieren kann. | |
Sie merken schon, ich halte vom Sterben sehr viel. Sie lachen! Mich bringt | |
das auch zum Lachen! Aber ich meine das wirklich ernst. | |
Verraten Sie diesen einen Satz an Ihre Eltern? | |
Nein. Dann stumpfen die jetzt schon ab. Wenn es so weit ist, muss das | |
nachwirken können. Mit meinem Vater konnte ich am besten über den Tod | |
sprechen, weil er selber schon an der Schwelle stand. Einmal sagte er zu | |
mir: Sollte ich in der Türkei sterben und die politische Situation lässt es | |
nicht zu, dass du kommen kannst, denke keine Sekunde daran, es trotzdem zu | |
tun. Denke bloß nicht „Babam schaut von oben zu, fühlt sich allein gelassen | |
und traurig“. Wir haben deshalb schon Abschied voneinander genommen. Wir | |
nehmen ständig Abschied. Sagen uns große, alberne oder schöne Sätze. Lauter | |
Abschiedssätze. Vaters Haltung ist edel und großzügig. Er bereitet uns | |
Kinder auf eine Beerdigung ohne uns vor. Etwas ähnlich Edles und | |
Großzügiges habe ich für ihn auch ausgesucht. | |
Sie haben letztes Jahr in dem Schweizer Onlinemagazin Republik die | |
literarische Serie „Meine Testamente“ begonnen. Ist diese Reihe mehr | |
Abschied oder mehr Anfang für Sie? | |
Schreiben über das Gehen war eine Art Anknüpfen ans Autorinnensein und das | |
Ende als Patientin. Das Schlimmste am Kranksein war das | |
Nicht-mehr-schreiben-Können. Ich war ja immer nur krank, hatte jede andere | |
Identität verloren. In bestimmten Phasen meiner Therapie war ich | |
denkunfähig. Ich konnte die Konzentration nicht halten und war wochenlang | |
in einem Dämmerzustand. Dann kommt alles langsam wieder, aber noch fühlt | |
sich nichts real an. Sie sehen und sehen nicht. | |
Was hat sich nach dieser Zeit verändert? | |
Ich trenne nicht mehr strikt zwischen Leben und Sterben. Letztlich geht | |
alles dem Ende entgegen. Ich komme aus der alevitischen Glaubenslehre: Man | |
kommt auf die Welt, um zu gehen. Man muss sich als ein Mensch moralisch | |
vervollkommnen und hat Aufgaben. Der Sinn des Lebens ist leben, und leben | |
heißt, gut zu sich und gut zu den anderen sein. Die Trennung von Leben und | |
Sterben erscheint mir insgesamt zu radikal. Seit es mir wieder besser geht, | |
weiß ich auch gar nicht mehr, wo die Grenze zwischen krank und gesund ist. | |
Wie meinen Sie das? | |
In den schlimmsten Phasen meiner Erkrankung war ich geistig erstaunlich | |
stabil, gelegentlich neigte ich zur Gelassenheit. Da sagte ein Arzt zu mir: | |
Sie nehmen das auf die leichte Schulter, sie sind sehr krank. Ich war nicht | |
betrübt genug. Er verwechselte meine Stimmung mit aufgegeben haben. Ich war | |
aber nicht gleichgültig oder resigniert, sondern hatte mich mit der | |
Möglichkeit des Sterbens auseinandergesetzt. Ich bin nicht der Ich-muss- | |
kämpfen-und-es-schaffen-Typ. Mit meiner Methode konnte ich besser genesen. | |
Im Kranksein schwebt man leicht aus der Mitte des Lebens an den Rand und in | |
der Genesung schwebt man wieder etwas ins Zentrum zurück. Das sind sehr | |
fragile Übergänge. | |
In Ihrem Buch „Herr Kiyak dachte, jetzt fängt der schöne Teil des Lebens | |
an“ überredet die Tochter den Vater vehement, eine Chemotherapie zu machen. | |
Er würde das gerne ablehnen … | |
In der Geschichte ist es so: Die Tochter sagt, „Bleib, kämpfe und lebe. | |
Engagiere dich für uns!“ Dabei gibt sich der Vater die ganze Zeit Mühe, sie | |
merkt es nur nicht. Weil sie besessen davon ist, dass alles medizinisch | |
Notwendige im Vordergrund zu stehen hat. Er erzählt ihr fortwährend | |
Geschichten, in denen Menschen sterben. Er versucht ihr die Angst vor dem | |
Verlust zu nehmen. Er will sagen: Sterben ist nicht die größte Katastrophe | |
– sondern das Naheliegende. Der Tod ist nicht die Ausnahme, sondern die | |
Regel. | |
Das Buch ist bereits 2013 erschienen. Es wurde jetzt neu veröffentlicht und | |
laut Buchangabe „stark bearbeitet“. Warum die Neuveröffentlichung und was | |
ist anders? | |
Das Buch ist damals nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit erschienen. | |
Mein neuer Münchener Verlag Carl Hanser hat das Buch in sein Programm | |
aufgenommen, um das Werk zusammenzuhalten. Auch weil das Vaterbuch und | |
[1][„Frausein“], zusammen gehören. Die Geschichten in beiden Büchern sind | |
ineinander verwoben. Ich mache so was ganz gerne. Wieder geht es um | |
Widerstand und ums anekdotische Erzählen. Und die große Frage: Was bleibt, | |
wenn man das Leben abzieht? Wir sind, was wir einander über uns erzählen. | |
Was die Vorbemerkung betrifft, hatten wir auch mal überlegt, „Mit strengem | |
Blick gekürzt“ zu schreiben. | |
Übrig geblieben ist eine sehr dichte Erzählung, die wahnsinnig bewegend | |
ist, ohne sentimental zu sein. Worauf achten Sie beim Schreiben? | |
Ich bin eine disziplinierte Schreiberin. Ich organisiere und gewichte mein | |
Material sehr intensiv. Die Proportionen zwischen dem Erzählenden und dem | |
Erklärenden müssen stimmen, irgendwo zwischen Verhängnis und | |
Unbekümmertheit kann die Heiterkeit kurz vorbeischauen. Nur so bleibt der | |
Text in Bewegung und kann bewegen. Man muss das Schreiben vom Fühlen | |
entkoppeln. Keinem Text der Welt nützt es, wenn man ihn mit den eigenen | |
Gefühlen überfrachtet. Man muss eine Geschichte so erzählen, dass sie sich | |
beim Leser entfaltet, nicht bei der Autorin. | |
Was ist der Unterschied? | |
Ich gehe prinzipiell davon aus, dass ich einen absolut scharfsinnigen, | |
sensiblen Leser habe. Er oder sie weiß mindestens so viel über Töchter, | |
Väter, Krankheit wie ich. Ich setze Grundlagen voraus. Einmal | |
verinnerlicht, hören Sie auf zu schreiben und fangen an zu erzählen. Alles | |
andere ist Kulisse und Staffage. Für Gelächter und Pointen müssen Sie die | |
Szenerie opulent ausstatten, lange vorher Anlauf nehmen. Für Trauer: das | |
genaue Gegenteil – karger Raum, ganz wenig. Je knapper, desto bewegender. | |
In den zehn Jahren zwischen Erstveröffentlichung und Überarbeitung – sind | |
Sie an sich selbst gewachsen oder sind Sie mit anderen gewachsen? Mit | |
Büchern, die Sie gelesen haben, anderen Autor*innen, die Sie beeinflusst | |
haben? | |
Beides. Mich hat natürlich verändert, dass ich 15 Jahre lang wöchentlich | |
für mehrere Zeitungen politische Kolumnen schrieb. Dadurch war ich sehr | |
geübt darin, auf kleinem Raum Stimmungen zu erzeugen. Ich habe aber auch | |
viel gelesen und immer geguckt, was die Tricks und Techniken der anderen | |
sind. Michael Lentz hat in „Muttersterben“ seinen Text gerappt. Das habe | |
ich aufmerksam studiert. Oder einmal habe ich ein Buch von [2][Zeruya | |
Shalev] gelesen und mich gefragt, wie sie es schafft, auf zwei Seiten zehn | |
Jahre zusammenzufassen. Dann habe ich gesehen: Es war ein Satz, der über | |
zwei Seiten ging! | |
Sie haben sich letztes Jahr von den politischen Kolumnen in den Zeitungen | |
verabschiedet. Es sei schon alles gesagt. Ist dies eine Kapitulation vor | |
der aktuellen politischen Situation oder ist es Ergebnis dessen, dass sich | |
die Dinge verschieben, wenn man sich mit dem eigenen Tod beschäftigt? | |
Beides ein bisschen. Ich hatte das Gefühl, dass meine Kraft schwindet, und | |
ich wollte sie für das nutzen, was mir wichtiger erschien. Mein Beruf ist, | |
von Menschen zu erzählen. Für das Berliner Gorki Theater schreibe ich noch, | |
weil es ein künstlerischer Ort ist und also sind literarische und andere | |
Formen, über das Leben nachzudenken, dort möglich. Demnächst startet dort | |
die Reihe „Mely Kiyak hat Kunst“, lauter schöne Künstlerbegegnungen. Wir | |
sprechen und zeigen uns mit dem, was wir sind. Ich bin stolz darauf, | |
[3][Schriftstellerin] zu sein. Die Zeiten sind düster. Also genau die | |
richtige Zeit für Schönheit, für Kunst, das Artifizielle. Ich zweifele | |
überhaupt nicht am Sinn einer gut erzählten Geschichte. Ich zweifle | |
komplett am Sinn einer politischen Kolumne. Wenn Politik zunehmend aus | |
Wiederholungen besteht, erschöpft sich das Format. | |
Finden Sie, es gibt genügend andere kluge politische Kommentator*innen, so | |
dass es Sie nicht mehr braucht? | |
Ich war nie Kommentatorin, sondern Kolumnistin. Ich glaube, die Zeit der | |
Kommentierung ist ohnehin vorbei. Früher hatte eine Zeitung vielleicht ein | |
oder zwei wirklich geistreiche Stimmen und die haben ab und an entweder | |
kommentiert oder kolumniert. Das meiste, was heute in Deutschland | |
geschrieben wird und Kolumne heißt, ist keine Kolumne, sondern ein | |
Kommentar. Mittlerweile hat jede Zeitung täglich fünf Kommentare. Und alle | |
beurteilen von ihrer Herkunft, ihrer Erfahrung aus. Nie tritt einer an und | |
sagt, ich will unterhalten. Ich wollte – das schwöre ich – immer | |
unterhalten. Kolumnenschreiben ist eine große Kunst. Man schreibt fünfzehn | |
Jahre, hunderte von kleinen Feuilletons, und allenfalls eine Handvoll Texte | |
halten der Zeit stand, bleiben amüsant und man kann sich noch kaputtlachen. | |
Erfordern die politischen Umstände nicht kluge Kommentare? | |
Politisch ist das, was aktuell passiert, unumkehrbar. Wir erleben eine | |
entsolidarisierte, sich gegenseitig zutiefst mit Niedertracht begegnende | |
Gesellschaft. Wenn ein Land nicht früh genug anfängt, zerstörerische Kräfte | |
einzudämmen, wird es ein hartes Land mit einem harten Leben. Nach den | |
Kipppunkten können Sie noch eine Weile protestieren und skandalisieren, | |
dann werden diejenigen an die Macht kommen, die auch diese Möglichkeit | |
tabuisieren werden. Die es sich leisten können, gehen und investieren | |
woanders. Die es sich nicht leisten können, bleiben und verstummen. | |
Petitionen in Friedenszeiten zu unterschreiben ist ganz leicht, aber wenn | |
demnächst die AfD regiert, möchte ich mal sehen, wer noch offene Briefe | |
unterschreiben wird. Es geht jetzt nur noch darum, möglichst würdevoll und | |
selbstbestimmt durch die kommenden Jahrzehnte zu gehen. Meine Aufgabe wird | |
sehr wichtig. Erzählen was war, was ist, was kommt. Und an die Schönheit | |
erinnern. | |
Was ist schön? | |
In politisch düsteren Zeiten einen Freund zu finden. Zusammenzuhalten. | |
Zärtlich bleiben. | |
Der Buchtitel Ihrer gesammelten Theaterkolumnen wird in letzter Zeit viel | |
zitiert: „Werden sie uns mit FlixBus deportieren?“ Erschreckt Sie noch | |
etwas von dem, was gerade öffentlich wird? | |
Das Konzept von Rechtsextremismus ist immer gleich geblieben. | |
Diskreditieren, diskriminieren, segregieren, deportieren, vernichten. Wenn | |
Sie politisch gebildet sind, dann wissen Sie das. Da brauchen Sie keinen | |
Bericht über ein Geheimtreffen oder über 30 Prozent AfD-Zustimmungswerte. | |
Interessant daran ist nur die Frage nach dem Wie und mit welchen Worten? | |
Heute heißt es „Remigration“. Alles begann mit „illegale Migration“. W… | |
Flüchten tatsächlich illegal, wäre Remigration der politisch legitime | |
Versuch, das entstandene Chaos in eine aufgeräumte Gesellschaftsordnung | |
zurückzuführen. Sehen Sie? Schon wird Deportation zu etwas Notwendigem und | |
Gutem. Wir könnten, sobald jeder Flüchtling europäischen Boden betritt, | |
seine Flucht für beendet und ihn zu einem freien Bürger mit Bürgerrechten | |
erklären. Das ist eine politische Entscheidung. Zuvor aber müssen die | |
richtigen Worte verwendet werden. Weglaufen vor Bomben ist nicht illegal. | |
Flucht ist keine Migration. Weglaufen ist ein Menschenrecht. Menschen auf | |
ihrer Fluchtroute einzufangen und zu inhaftieren ist nicht rechtens. Dafür | |
gibt es uns Autoren. Wir erinnern an die richtigen Worte. | |
Letzte Frage: Sie haben vorhin angedeutet, dass Sie eine Vorstellung vom | |
Jenseits haben. Wie sieht die aus? | |
Man geht ins absolute Nichts. Jahrtausendelang haben Menschen das Jenseits | |
als einen Ort beschrieben. Der Tod ist kein Ort, sondern ein Zustand. Das | |
Bewusstsein ist erloschen, und deshalb ist das „Jenseits“ das ultimative | |
Nichts. Ich finde das schön. Fast poetisch. | |
3 Feb 2024 | |
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