Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kolumne Ungenießbar
Über das Abschied nehmen: Ein Ende mit Schmecken
Unser Autor hat Probleme, die meistens etwas mit Essen zu tun haben.
Darüber schreibt er hier jetzt zum letzten Mal.
Vom Hass aufs Frühstück: Die grausamste Mahlzeit
Iss morgens wie ein Fürst, dass du groß und kräftig würst? Von wegen! Der
Morgenmampf ist ein innen noch flüssiger Gesamtalbtraum.
Ekelessen Pizza-Leberkäse: Fleisch! Püriert! Jetzt mit Eiter!
Pizza-Leberkäse ist das neue glibberige Ding im Männer-Ernährungssegment
aka Fleisch- und Wurstmarkt. Es ist so widerlich, wie es klingt.
Hungrig im Supermarkt: Voller Bauch kauft nicht gern ein
Hungrig durch den Supermarkt zu wandern, halten die meisten Menschen für
anstrengend. Für unseren Autoren ist es das Paradies auf Erden.
Ekel-Bodensatz in Wasserflaschen: Erst Gluckgluck, dann Spuckschluck
Was vom Tage in einer Wasserflasche übrigbleibt, sind Sekrete,
Mikropartikel, Reste, Schleim. Ein Horror, den die Sodamaschine noch
potenziert.
Lieferdienste für Lebensmittel: Rückkehr zum Planet der Affen
Die Dienstbotifizierung macht vor nichts halt, auch nicht vorm Supermarkt.
Lieferdienste wie „Gorillas“ sind der letzte Schrei des Start-up-Irrsinns.
Der Supermarkt des Horrors: Von Rewelation keine Spur
In Köln steht an jeder Ecke ein Rewe und dazwischen noch drei weitere.
Dabei ist Rewe nur ein schlechterer Aldi mit höheren Preisen. Eine
Abrechnung.
Segen und Fluch der Tee-Beschaffung: Hipster-Tees schmecken scheiße
Es gibt die guten, die gediegenen Teeläden, wo man sich geborgen fühlt wie
auf dem Eichamt. Und dann gibt es Hipster-Teegeschäfte. Hilfe!
Ekelessen Hühnerei: Das Rohe und das Ungekochte
Nicht aus Schweinefleisch besteht das deutsche Herz, sondern aus Ei. Der
Proteinfetisch wurde längst vom Nazi-Opa an die Fitness-Enkel vererbt.
Ekelfraß Aufbackbrötchen: Knack und Kack und ohne Mack
Wabbelnd wie Bindegewebe oder hart wie ein Nierenstein schiffen sich
Aufbackbrötchen in unsere Körper. Aber wo kommen sie eigentlich her?
Von übervollen Abspülbecken: Dauerverstopfung am Küchenlokus
Wozu gibt es in der Küche ein Spülbecken? Zum Spülen! Aber wie soll das
gehen, wenn es andauernd voller Geschirr und Zeug steht,
kruzifixnocheins?!??
Ekelfaszination für Gordon Ramsay: Burn-out schon vom Zusehen
Wenn sowieso alles egal ist, kann man sich auch die Vorlage zu „Rach, der
Restauranttester“ anschauen. Anschreisessions und Katharsis sind inklusive.
Hassfrucht Clementine: Das orange Vitaminenfeld
Jedes Jahr zum Advent ist die Vorfreude auf Clementinen groß. Doch dann: Zu
weich, ja labbrig, wässrig, voller Kerne – ein Obst direkt aus der Hölle.
Fragwürdiger Aufess-Zwang: Fluglärm am Soßencrash
Kaum ein sinnloserer Erziehungsbefehl wie der des Tellerauskratzens spukt
durch deutsche Speisezimmer. Dabei nimmt er die Lust am Essen.
Ekelobst Weintraube: Vor dem Wein ist's Essig mit lecker
Bei wenigem ist die Diskrepanz zwischen Roh- und Endprodukt so groß wie bei
Weintrauben und Wein. Erstere sind die Schimmelfrüchte schlechthin!
Problemsüßigkeit Gummibärchen: Haribo macht voll nicht froh
Erwachsene zwingen arme Kinderseelen, farblose Gelatineabgüsse in sich
hineinzustopfen. Dabei machen Gummibärchen dumm!
Vom Scheitern beim Kochen: Nudeln mit Spliss, Reis ohne Biss
Verbrannt, verkocht, heruntergefallen – in der Küche lauert die Katastrophe
hinter jeder Ecke. Da verzweifelt auch unser Kolumnist.
Problemgerät Gemüsehobel: Blut spritzt am Bärchenwurstmuster
Wo gehobelt wird, fallen Späne. Und Fingerkuppen. Außer man hat das
richtige Gerät. Unser Kolumnist hat es nicht. Und verzweifelt.
Ekelobst Banane: Breitbreiig, fadentreu, unverschält
Was schmecken wir? Eine anspruchslose Süße. Was spüren wir? Material von
Reisbreikonsistenz. Die Banane ist ein Menschheitsübel allerletzter Güte.
Hass auf Vanilleeis: Wie Roland Koch oder Schimmel
Er hat noch jeden Eiskaffee verhunzt! Vanilleeis ist das plump-klumpige
Weihwasser der Generation Butterfahrt, eine perfide Biowaffe.
Dysfunktionales Küchengerät: Was dieser Tage wirklich schält
Hat eine einzige Person jemals einen funktionierenden Gemüseschäler in den
Händen gehalten? Nein. Eine Klagelied – mit Hoffnungsschimmer.
Vom Ekel des Nachgeschmacks: Supernova von ganz unten
Man isst. Man genießt. Man schluckt. Man verdaut. Und dann kommt er: der
Nachgeschmack. Engstirnig und ungewaschen, streng wie ein Sportlehrer.
Ekelplastik im Küchenkosmos: Zartgiftige Amidanteile
Die Verwendung von Plastik zur Essenszubereitung ist keine Klassenfrage.
Sie ist schlicht abscheulich – lasst euch doch vom Komodowaran beißen!
Selbstgebackene Weihnachtskekse: Friss! Es ist von meinem Leib!
Niemand muss Bulle sein; und niemand muss Plätzchen backen. Und trotzdem
werden wir jedes Jahr von staubigen Plätzchen erstickt. Eine Anklage.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.