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# taz.de -- Personalprobleme der SPD: Wunderheilerin gesucht
> Schönstes Amt neben dem Papst? Das war einmal. Niemand will an Saskia
> Eskens Stelle SPD-Chefin werden.
Bild: Saskia Esken, SPD-Bundesvorsitzende, kommt zur Fortsetzung der Koalitions…
Hinter einer kleinen Nachricht steckt manchmal ein großes Drama. So ist es
auch [1][mit dem Verzicht von Manuela Schwesig auf eine Kandidatur für den
SPD-Vorsitz]. Ihre öffentliche Absage macht gleich mehrere Probleme der
Sozialdemokratie deutlich: die personelle und die strategische
Neuaufstellung.
Nach ihrer krachenden Wahlniederlage wäre es eigentlich naheliegend für die
SPD, alles auf den Prüfstand zu stellen, also Programm und Personal. Ein
solcher, radikaler Neuanfang wäre für die notorisch träge SPD ohnehin
schwierig. Das Wahlergebnis hat ihn komplett verhindert: Weil sie für die
einzig mögliche Regierung ohne AfD gebraucht wird, kann sich die SPD keine
Grundsatzdebatten leisten und muss sich stattdessen erneut auf eine
absehbar freudlose Koalition mit der Union mit vielen Kompromissen
einstellen.
Die extrem problematische Weltlage macht eine Verjüngungskur noch schwerer.
Wenn es um die wichtigsten Ministerposten geht, sind automatisch Routiniers
im Vorteil, die wie Boris Pistorius Erfahrung beim Regieren haben. Oder
Machtmenschen wie Lars Klingbeil, die schon dreiste Durchsetzungskraft
bewiesen haben.
Umso wichtiger wäre es für die SPD, wenn sie wenigstens für die
Parteispitze frische HoffnungsträgerInnen aus dem Hut zaubern könnte,
[2][die beliebter sind als Saskia Esken], die in ihrem Wahlkreis noch
schlechter abschnitt als die SPD im Bund. Doch der Andrang hält sich in
Grenzen. Schwesig will sich zu Recht auf den politischen Überlebenskampf
gegen die AfD in Mecklenburg-Vorpommern konzentrieren, bei dem eine
Zugehörigkeit zum Berliner Machtzentrum eher schadet.
Vorher hatte bereits die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger
abgewunken. Kein Wunder: Der Co-Vorsitz neben dem Alphatier Klingbeil ist
nicht gerade attraktiv. Zumal auch eine neue Parteichefin dazu gezwungen
wäre, die Regierungskompromisse schönzureden, um einen dauernden
Koalitionsstreit zu vermeiden. In dieser Lage neuen Schwung auszustrahlen,
ist nicht unmöglich. Vielleicht schafft es ja die noch verbliebene
Kandidatin Bärbel Bas. Aber es wäre ein Wunder.
9 Apr 2025
## LINKS
[1] https://www.deutschlandfunk.de/schwesig-will-nicht-spd-vorsitzende-werden-1…
[2] /SPD-Vorsitzende-Saskia-Esken/!6076074
## AUTOREN
Lukas Wallraff
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