# taz.de -- Anti-Trump-Proteste in den USA: Showtime für die Demokratie | |
> Widerstand gegen den antidemokratischen Kurs der Trump-Regierung: In | |
> Chapel Hill, North Carolina, ist der Rentner Mitch Rosen zum Aktivisten | |
> geworden. | |
Bild: Hands on, USA, da geht noch mehr: Anti-Trump-Proteste am Samstag in Los A… | |
Chapel Hill und Raleigh taz | Ein Wagen flitzt vorbei. „You motherfucker! | |
Trump! Trump! Trump!“, brüllt jemand aus dem Fenster. Mitch Rosen steht | |
breitschultrig da und kneift seine Lippen zu einem Lächeln zusammen: „Das | |
klang unfreundlich.“ Nach sechs Monaten Protest gegen die Regierung von | |
Donald Trump treffen ihn die Beleidigungen nicht mehr. Wenige Sekunden | |
später jubeln zwei junge Frauen ihm zu: „We love love love you!“ | |
Das ist Amerika: Alles ein bisschen Show, selbst in todernsten Zeiten. | |
Seit Rosen fast jeden Tag anderthalb Stunden lang an dieser Straßenkreuzung | |
in Chapel Hill steht, fühlt er sich glücklicher. Chapel Hill ist ein | |
Universitätsstädtchen in North Carolina mit rund 60.000 Einwohner:innen | |
im Südosten der USA. Im November fiel der Bundesstaat an Donald Trump. | |
Anfangs zählte Rosen noch, wie viele Autos für ihn hupten. Ein Fußgänger | |
lief damals vorbei und schnauzte ihn an. „Was soll das bringen, was Sie da | |
tun!“ Er sei nur ein Typ mit einem Schild. Rosen, 61 Jahre alt, dachte | |
lange über diesen Satz nach. | |
„Sie haben absolut recht!“, antwortete er dem Mann bei ihrer zweiten | |
Begegnung. „Ich bin nur ein Typ mit einem Schild.“ Auf dem Schild steht, | |
schwarze Lettern auf knallrotem Hintergrund: „Truth OR Trump“, Wahrheit | |
oder Trump, du kannst nicht beides haben! | |
Was muss im Leben eines Rentners geschehen, damit er zum Aktivisten wird? | |
Was kann ein einzelner Mensch mit einem Schild gegen einen autoritär | |
herrschenden Narzissten schon ausrichten? Rosen sagt: „Solange Protest | |
erlaubt ist, werde ich von diesem Recht Gebrauch machen!“ | |
Für die große Demonstration am Samstag hat Mitch Rosens Frau eigens neue | |
Schilder entworfen und im Druckerladen laminieren lassen. | |
Er habe sich nie sonderlich für Politik interessiert, aber bei den | |
Präsidentschaftswahlen immer für die Demokraten gestimmt. Doch im Herbst | |
sah Rosen, wie Amerika an Donald Trump und seinen lügnerischen Versprechen | |
klebte und die Antworten der Demokraten hilflos blieben. Die Sorge darüber | |
fraß ihn auf. Er hielt das Ohnmachtsgefühl nicht mehr aus. Sechs Monate | |
später muss er in Echtzeit zusehen, wie die US-Demokratie vor seinen Augen | |
zerfällt: wie Trump sich über Gerichtsurteile hinwegsetzt und Tag für Tag | |
demokratische Institutionen aushöhlt. Wenn er jetzt nicht weiterkämpft, für | |
die Demokratie, glaubt Rosen, könnte es zu spät sein. | |
An diesem Apriltag stehen sie zu zweit an der Kreuzung: Mitch Rosen und | |
sein Nachbar Lamont Wilkins. Das Grau des Asphalts, der Motorenlärm, der | |
Supermarktparkplatz links der Straße lassen die beiden Männer unscheinbar | |
und klein erscheinen. Rosen sagt über sich selbst, er sei ein | |
introvertierter Typ. Dass er jetzt hier an der Kreuzung stehe und | |
protestiere, da sei er über sich selbst überrascht. Die hupenden Autos und | |
die winkenden Fußgänger trösten ihn. Sie geben ihm ein Gefühl von | |
Gemeinschaft und Hoffnung. Vielleicht, glaubt er, bringt er den einen oder | |
anderen zum Nachdenken. | |
Als Donald Trump im November 2016 zum Präsidenten gewählt wurde, gingen in | |
den Tagen und Monaten nach der Wahl Millionen Amerikaner:innen auf die | |
Straße. 2020, nach dem Tod des schwarzen US-Bürgers George Floyd bei einem | |
Polizeieinsatz in Minneapolis, protestierte man im ganzen Land gegen | |
Polizeigewalt und strukturellen Rassismus. Für Mitch Rosen war Black Lives | |
Matter eine der wenigen Demonstrationen, an denen er teilgenommen hatte. | |
## Wo bleibt der Widerstand? | |
Fünf Jahre später blickt die Welt auf die USA und fragt sich: Wo bleibt der | |
Widerstand? Warum hat sich eine solch unerträgliche, lähmende Stille über | |
das Land gelegt? Donald Trump ist noch keine drei Monate erneut im Amt. In | |
dieser Zeit hat er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin | |
verbündet, über Jahrzehnte gefestigte Handelsbeziehungen zur EU und zum | |
nördlichen Nachbarn Kanada torpediert und angekündigt, Grönland zu | |
annektieren. Seine Zollpolitik lässt seit Tagen die Aktienkurse absacken. | |
Mehr als 100.000 Regierungsmitglieder und Mitarbeiter:innen von | |
Nationalparks haben ihre Jobs verloren. Millionen Migrant:innen fürchten | |
aus Angst vor Abschiebungen den Weg zur Arbeit oder in die Schule. | |
Trotz des Verbots eines Bundesrichters hat die Regierung Menschen aus | |
Venezuela in ein Gefängnis in El Salvador abgeschoben. Jetzt wurde bekannt: | |
[1][Nicht alle von ihnen sind, wie anfänglich behauptet, Gang-Mitglieder.] | |
Die Liste der disruptiven Trump-Politik lässt sich fortsetzen: | |
Greencard-Inhaber wurden festgenommen, weil sie gegen den Gaza-Krieg | |
demonstrierten. Forschungseinrichtungen werden die Mittel entzogen, das | |
Bildungsministerium wird zerschlagen, Entwicklungszusammenarbeit beendet. | |
Eltern von Trans-Jugendlichen in Südstaaten unterrichten ihre Kinder aus | |
Angst vor Gewalt oft nur noch zu Hause. Trump hat sein Interesse an einer | |
dritten Amtszeit angemeldet, was die Verfassung in den USA bislang | |
verbietet. | |
Am Freitag, einen Tag vor den landesweiten Protesten, sitzen Mitch Rosen | |
und Lamont Wilkins im Haus der Familie Rosen auf der Terrasse und trinken | |
Kaffee. Es blüht und zwitschert wie im botanischen Garten, Kirschbäume, | |
Schneeflockensträucher, Hornsträucher. Die Hühner gackern. Hätte die | |
Bourgeoisie ein Hauptquartier, wäre es hier in Chapel Hill, North Carolina. | |
Das Städtchen im Südosten der USA ist wohlhabend. Mit der Hauptstadt | |
Raleigh und Durham ist es Teil des „Research Triangles“ mit drei großen | |
Universitäten. Demokratische Inseln in einem roten Bundesstaat. | |
Rosen stammt aus einer jüdischen New Yorker Familie. Er wuchs behütet auf. | |
Von jüdischen Traditionen geblieben ist ihm vor allem das Essen: Challah, | |
ein Hefezopf. Latkes, frittierte Kartoffelpfannkuchen. Matzeknödel. | |
Wilkins ist einer von genau drei Schwarzen, die im Viertel leben. Er ist | |
fast 20 Jahre älter als Rosen und wuchs in Los Angeles auf. Er spricht | |
viel, pointierte Analysen zum Zeitgeschehen, und erzählt gerne aus dem | |
Vietnamkrieg: wie er und seine Kameraden im Schlachtfeld Opium rauchten und | |
er töten musste, um selbst zu überleben. Weiße Freunde habe er damals noch | |
keine gehabt, sagt er. Wilkins ist fast blind, ein Schneidezahn fehlt ihm. | |
Jeden Vormittag um halb elf klingelt das Telefon der Rosens. „It’s Lamont | |
O’Clock“, scherzt dann Meeghen, die Frau von Mitch Rosen. Die beiden Männer | |
verabreden sich zu ihrem täglichen Spaziergang durch die Nachbarschaft: Sie | |
diskutieren die neuesten politischen Ereignisse und rauchen eine von | |
Wilkins’ grünen Lucky Strikes. Oft stellt sich Wilkins mit Rosen zusammen | |
an die Straßenkreuzung. Wenn er ein paar Tage auslässt, plagt ihn ein | |
schlechtes Gewissen. | |
„Was gerade passiert, fühlt sich anders an als je zuvor in meinem Leben. | |
Wir müssen sie aufhalten. Sie werden sonst die Macht über den Mond | |
ergreifen. Über die Luft, die wir atmen.“ Wilkins kichert. Das macht er | |
oft, wenn er über Dinge spricht, die ihn aufregen. | |
## Sichtbarkeit als Widerstandsstrategie | |
Meeghan Rosen unterstützt ihren Mann. Am Samstag will auch sie zum ersten | |
Mal demonstrieren gehen. Allerdings versteht sie nicht, was es bewirken | |
soll, bei Schnee und bei Hitze alleine an einer Straßenkreuzung zu stehen. | |
„Machst du das für dich oder für die Welt?“, fragt ihn seine Frau. | |
„Beides“, antwortet er. Sichtbarkeit als Widerstandsstrategie sei wichtig. | |
Das hätten ihm die Aktivist:innen beim Ortsgruppentreffen von | |
Indivisible, einer landesweiten Protestgruppe, erklärt. | |
Samstag, der große Protesttag, 10 Uhr morgens. Meeghan und Mitch Rosen | |
haben sich gemeinsam mit Dutzenden Demonstrant:innen im Kreis auf einem | |
Parkplatz in Chapel Hill eingefunden. Wilkins hatte für den Tag eigentlich | |
andere Pläne, behauptet er. Bereits jetzt ist es heiß in Stadt, die | |
Temperaturen sollen im Lauf des Tages noch auf über 30 Grad steigen. Fast | |
alle auf dem Parkplatz sind Rentner:innen, weiß, und sie haben allerhand | |
professionelles Protest-Equipment mitgebracht. Sie tragen T-Shirts mit | |
Aufschriften wie „What would Jimmy Carter do?“, und „Hands Off Trans Kids… | |
Dann steigen sie in einen Bus, der sie zur großen „Hands Off“, also | |
Finger-weg-Demonstration, in die Hauptstadt Raleigh bringen soll. Jemand | |
reicht Nüsse und Kekse herum, im Bus herrschen Schullandheim-Vibes. Den | |
Rosens macht man Komplimente für ihre laminierten Plakate. Auf Meeghans | |
steht: „Get Up, stand Up! Don’t give up the fight!“ | |
Mehr als 1.200 Proteste sind an diesem Tag in allen 50 Bundesstaaten | |
angekündigt. Mehr als 600.000 Menschen sollen sich im Vorfeld zu den | |
Demonstrationen angemeldet haben. Organisiert wurde der Protest von | |
progressiven Gruppierungen wie Indivisible, MoveOn und der Woman’s National | |
Democratic Club, die auch schon 2016 Proteste initiiert hat. | |
Alleine in der Hauptstadt Washington D.C. marschieren Zehntausende in der | |
Nähe des Weißen Hauses gegen Donald Trump und seinen Berater Elon Musk. In | |
New York City, Atlanta, Boston und Chicago gingen Menschen auf die Straße, | |
und selbst in traditionell tiefroten Gegenden wie Montgomery, der | |
Hauptstadt Alabamas. | |
Für ein paar Stunden fühlt es sich so an, als würde das Land einen Seufzer | |
der Erleichterung ausstoßen. Protest bedeutet den Menschen noch etwas, | |
formt jenseits von Tiktok und Instagram immer noch eine Gemeinschaft. | |
Zusammen ist man ganz offensichtlich weniger allein. Zwischen Tausenden | |
Demonstrant:innen steigt Meeghan Rosen auf eine Betonmauer vor dem | |
Naturkundemuseum in Raleigh und hält ihr Plakat in die Höhe. Kurz darauf | |
steht auch ihr Ehemann samt orangefarbenem Käppi und Karohemd auf der | |
Mauer. | |
Sie blicken herunter, auf Alte wie Junge, Studierende mit ihren Kufiyes, | |
Familien mit Kindern, Ukraine-Unterstützer:innen, Sozialist:innen mit | |
roten T-Shirts und ausgedruckten Pamphleten, Wissenschaftler:innen und | |
Veteranen, die sich gegen Kürzungen von Forschungsgeldern und | |
Sozialleistungen wehren. Die USA sind bunt, divers, unübersichtlich. Der | |
Widerstand kommt von unten und repräsentiert auf den selbst gebastelten | |
Plakaten ein weit gespreiztes Meinungsspektrum: | |
„The Turd Reich“ – frei übersetzt: das Kackwurst-Reich. | |
„The Power of the People is Greater Than the People In Power“. | |
„Trump ist der Antichrist“. | |
„Finger weg von Behördenjobs!“. | |
„Kämpft, als ob euer Leben daran hängt – das tut es nämlich!“ | |
„Hupe, wenn du noch nie besoffen Kriegspläne per Nachricht verschickt | |
hast!“ | |
„Zerstört White Supremacy!“ | |
„Pro-Pinguine. Anti-Zölle.“ | |
„Trans-Rechte sind Menschenrechte!“ | |
„Rettet USAID. Rettet Leben!“ | |
„Musk ist eine Ratte!“ | |
„Show me what democracy looks like!“ – „This is what democracy looks | |
like!“, dröhnt es durch die Menge. | |
Aber viele haben auch Angst zu demonstrieren. Einige erzählen, ihre | |
Schwarzen Freunde seien daheim geblieben. Man wüsste ja nie, wer zur | |
Zielscheibe gemacht wird. | |
Überall sind durchgestrichene Hakenkreuze zu sehen. „Wir wollen nicht, dass | |
Amerika so wird wie Deutschland zur Nazizeit“, sagt jemand. | |
Doch was kann so ein Protest gerade ausrichten, wie viel bewegen in einer | |
Zeit, in der Amerika sich erst vor wenigen Monaten zu Donald Trump bekannt | |
hat? Zu einem Präsidenten, der unmissverständlich einen Staatsumbau | |
angekündigt hatte und diesen jetzt durchzieht. Die landesweiten | |
Demonstrationen fühlen sich zwar ohne Zweifel gut an, sie geben den | |
Menschen ein Gefühl der Selbstwirksamkeit. Aber könnte es sein, dass sie | |
zugleich auch Trumps narzisstisches Ego befeuern, nach dem Prinzip: | |
Hauptsache, alles dreht sich um ihn? Niemand scheint eine Antwort darauf zu | |
haben, was die USA jetzt bräuchten. | |
Mitch Rosen ist sich sicher: „Das amerikanische Volk will keinen König. | |
Selbst die Konservativen wollen das nicht.“ | |
Bis zu diesem Samstag war es dem ehemaligen linken | |
Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders als Einzigem gelungen, gemeinsam | |
mit der linken Kongressabgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez eine kritische | |
Masse zu mobilisieren. Bei ihrer Fighting-Oligarchy-Tour vor zwei Wochen | |
kamen alleine in Denver, Colorado, rund 34.000 Menschen zusammen – eine für | |
US-Verhältnisse geradezu schwindelerregende Zahl. Die Menschen | |
demonstrierten gegen Ungerechtigkeit, gegen den Einfluss, den das Geld, | |
allen voran der Tech-Milliardäre, auf die amerikanische Politik hat. | |
Wer genau hinschaut, stellt fest, dass im ganzen Land jeden Tag protestiert | |
wird: auf Autobahnbrücken, in Universitäten, in Town-Halls, mittels Anrufen | |
an Abgeordnete. Community building ist gerade der wichtigste Imperativ, er | |
ist in aller Munde. Nur ist vieles davon hyperlokal. Es fehlt noch an einer | |
landesweiten Strategie, an einem Momentum. Protestaktionen und | |
Graswurzelbewegungen bleiben häufig nicht mehr als zarte Knospen des | |
Widerstands, oft übersehen von der Presse. Aber vielleicht ist das alles | |
auch erst der Anfang. | |
Die Demokraten haben gerade weder im Repräsentantenhaus, noch im Senat die | |
Mehrheit. Das heißt, sie haben wenig Einfluss auf politische Entscheidungen | |
und können auch keine Gesetzesinitiativen blockieren. Was ihnen stattdessen | |
bleibt, sind symbolpolitische Aktionen wie die Marathon-Rede des | |
demokratischen Senators Cory Booker. 25 Stunden und fünf Minuten sprach er | |
im Kapitol gegen Donald Trump und stellte damit einen neuen Rekord auf. | |
NGOS arbeiten rund um die Uhr daran, die Rechte derjenigen zu verteidigen, | |
die gerade am stärksten gefährdet sind: Transmenschen, [2][Migrant:innen | |
ohne geregelten Aufenthaltsstatus], [3][Frauen, die eine Abtreibung | |
brauchen,] aber kein Geld für eine Reise in einen anderen Bundesstaat | |
haben. | |
Die Organisation Siembra NC beispielsweise schult Aktivist:innen und | |
betreibt eine Telefon-Hotline. Die US-Einwanderungsbehörde ICE verbreitet | |
gerade vor allem in Latino-Communities Angst und Schrecken vor | |
Abschiebungen. Siembra versucht, in konkreten Situationen zu klären, ob es | |
sich tatsächlich um eine Abschiebeaktion handelt – und konnte in den | |
meisten Fällen bisher Entwarnung geben. Das Ziel der Organisation: den | |
Menschen die Angst nehmen, Panik vermeiden. | |
An dieser Stelle muss gesagt werden, dass viele Menschen Trumps | |
antidemokratischer Kurs bisher nicht sonderlich zu interessieren scheint, | |
solange sie nicht persönlich finanziell betroffen sind. Sie empfinden die | |
Polarisierung in der Gesellschaft als belastend und meiden politische | |
Themen in Familien- und Freundeskreisen. Andere haben aus einem Gefühl von | |
Ohnmacht und Lethargie heraus aufgehört, Nachrichten zu verfolgen. | |
Politische Teilhabe sei ineffektiv, glauben sie: Bewirken lasse sich ja | |
doch nichts. In Ländern, in denen Demokratie abgebaut wird, ist dieser | |
Rückzug ins Private ein häufig beobachtetes Phänomen. | |
Die [4][weltweite Tesla-Takedown-Bewegung], die in wöchentlichen Protesten | |
darauf abzielt, Elon Musks E-Auto-Imperium zu Fall zu bringen, ist eine | |
andere Geschichte. Tesla ist Musk, und Musk ist Tesla: Diese Proteste tun | |
ihm persönlich weh. Die Absätze des Konzerns, eine der wertvollsten | |
Automarken der Welt, sind eingebrochen. In den vergangenen zwei Monaten | |
lieferte Tesla 13 Prozent weniger Autos aus als im selben Zeitraum vor | |
einem Jahr. Musk rief die Demonstranten dazu auf, „keine Psychos zu sein“. | |
Die Organisatoren hinter den Protesten will er festnehmen lassen und | |
bestrafen. Diese Reaktion zeigt, wie effektiv Proteste sein können, wenn | |
sie denn einen Nerv treffen. | |
Am Abend nach der Demonstration schickt Mitch Rosen Fotos von seiner | |
Schwägerin aus Puerto Rico: Schau her, schreibt er: Selbst im | |
US-Außengebiet, wo sie nicht einmal bei der Präsidentschaftswahl mitmachen | |
dürfen, protestiere man gegen Trump. Amerika ist in Bewegung wie lange | |
nicht mehr. Alle suchen Halt, Orientierung, Solidarität. Noch weiß niemand | |
so genau, welchem Zweck diese Demonstrationen dienen. Sie könnten der | |
Anfang von etwas sein: einer Revolution zum Beispiel. Oder auch nicht. An | |
der Straßenkreuzung von Franklin und Elliot Street in Chapel Hill wird | |
jedenfalls komme, was wolle ein Mann stehen: Mitch Rosen. | |
6 Apr 2025 | |
## LINKS | |
[1] https://www.npr.org/2025/04/04/nx-s1-5352448/judge-orders-the-trump-adminis… | |
[2] /Entzogene-Aufenthaltstitel-in-den-USA/!6078001 | |
[3] /Abtreibungsrechte-in-den-USA/!6042762 | |
[4] /Protestkampagne-gegen-Tesla/!6080346 | |
## AUTOREN | |
Marina Klimchuk | |
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