# taz.de -- Wärmewende: Schwarz regiert, grün beheizt | |
> In Alfhausen hat eine CDU-Bürgermeisterin die Bewohner überzeugt, ihre | |
> Gasheizung abzuschaffen, und ein Wärmenetz installiert. Wie hat das | |
> geklappt? | |
Bild: Das Heizkraftwerk von Alfhausen | |
An diesem Morgen ist im Rathaus von Alfhausen ein Sozialdemokrat zu Besuch, | |
um Nachhilfe bei der CDU zu nehmen. Das Thema: [1][die Wärmewende]. Im | |
Gemeindesaal erwartet die CDU-Bürgermeisterin Agnes Droste bereits ihren | |
Amtskollegen Christian Scholüke aus dem Nachbardorf Rieste. „Agnes ist bei | |
dem Thema schon deutlich weiter als wir“, sagt der SPDler. Der 45-Jährige | |
spricht schnell, fast so, als gelte es, den Rückstand heute im Gespräch | |
aufzuholen. | |
Agnes Droste, 63, die mit Perlenkette und roter Brille am Kopfende des | |
Konferenztischs im Rathaus sitzt, ist keine gewöhnliche Bürgermeisterin. | |
Bis 2016 war sie noch Hausfrau, kümmerte sich um ihre zwei Kinder, hatte | |
mit Politik nicht viel zu tun. Heute gehört sie zu den wenigen Frauen in | |
Deutschland, die Rathäuser führen. Nur in neun Prozent der Kommunen ist das | |
der Fall. | |
Das niedersächsiche Alfhausen mit seinen rund 4.000 Einwohnern ist hingegen | |
in vielen Punkten ein typisch deutsches Dorf. Umgeben von Mais- und | |
Rübenfeldern reiht sich hier der historische Ortskern an Neubaugebiete und | |
saubere Straßen. Seit über 50 Jahren regiert die CDU mit absoluter | |
Mehrheit. | |
Lange bevor im Berliner Politikbetrieb Heizungsgesetze die Gemüter | |
erregten, hat Droste hier einen Großteil der Bewohner:innen überzeugt, | |
ihre Gas- und Ölheizungen auszubauen. Stattdessen setzen sie jetzt auf ein | |
dorfeigenes Wärmenetz. Wird dieses wie in Alfhausen mit Biogas betrieben, | |
ist es eine der klimaschonendsten Arten zu heizen. Wie hat Agnes Droste das | |
im tiefschwarzen Alfhausen geschafft? | |
Was genau in ihrer Gemeinde heute anders ist, zeigt Droste bei sich | |
zuhause. Als sie die Haustür aufschließt, springt ihr eine dreifarbige | |
Katze entgegen. „Hi Gusta!“, ruft Droste. Sie geht voran in ihr | |
Einfamilienhaus mit großen Fenstern und einem Hochbeet im Garten, öffnet | |
eine Tür und steigt eine schmale Steintreppe hinab in den Keller. „Ganz | |
schön muckelig warm hier unten“, sagt sie. | |
In einem kleinen Seitenraum ragt aus der Betonwand ein in Aluminiumfolie | |
gewickeltes Rohr – der Anschluss der Familie ans Alfhausener Wärmenetz. Wo | |
bis vor zwei Jahren noch eine Gasheizung stand, ist jetzt ein kleiner | |
Zähler und ein brusthoher Zwischenspeicher installiert, der das warme | |
Wasser in die Fußbodenheizung des Hauses leitet. | |
In rund drei Vierteln aller deutschen Haushalte stehen bis heute Öl- oder | |
Gasheizungen. Dabei existiert eine der grünsten Alternativen bereits seit | |
Jahrzehnten: Fernwärme mit Biogas. In einem zentralen Kraftwerk wird | |
möglichst preiswert und klimaschonend Wärme produziert, die dann über | |
Leitungen an die Haushalte abgegeben wird. In Bioenergiedörfern wie Jühnde | |
in Niedersachsen oder Schlöben in Thüringen, heizen die Bewohner:innen | |
seit Mitte der Nullerjahre so. Neben Wärmepumpen gelten Wärmenetze als der | |
Schlüssel zur Energiewende im Gebäudesektor. | |
Doch trotz des Erfolgsmodells Bioenergiedorf haben es Fernwärmenetze auf | |
dem Land oft schwer. Denn der Koordinationsaufwand ist hoch, Hunderte | |
Bürger:innen zu überzeugen, ihre Heizungen auszutauschen, nicht leicht. | |
Und immer wieder sorgt die Heizwende für Aufruhr. Wie jüngst in Mannheim, | |
wo die Stadtwerke ankündigten, 2035 das Gasnetz abzuschalten und mehr | |
Haushalte an die Fernwärme anzuschließen. | |
Der Mann, der die Idee für das Fernwärmenetz von Alfhausen hatte, ist 1,93 | |
Meter groß, trägt einen struppigen Bart und ein schwarzes T-Shirt mit | |
Firmenlogo auf der Brust. Wie ein Erwachsener an einem Kindertisch sitzt | |
Ralf Weßler im Gemeindesaal von Alfhausen Christian Scholüke und Agnes | |
Droste gegenüber. | |
2018 war es Weßler, der Bürgermeisterin Droste bei der | |
Mitgliederversammlung des lokalen Schützenvereins bei einem Bier ansprach. | |
Weßler hatte mit seiner Firma bereits die Steuerung für etliche Wärmenetze | |
in Bayern entworfen. Und warum sollte das, was im Süden ging, nicht auch in | |
seinem Dorf funktionieren? | |
Droste hätte Weßlers Frage damals als Träumerei abtun können. Einmal das | |
ganze Dorf durchbuddeln und die Alfhausener überzeugen, ihre | |
funktionierenden Heizungen abzuschaffen: wozu? Noch waren doch alle | |
glücklich mit dem Status quo. Stattdessen lud die Bürgermeisterin wenige | |
Wochen später in den Planungsausschuss der Gemeinde ein. | |
Weßler tauchte mit einem Konzept auf, basierend auf den Wärmeverbräuchen | |
von allen Großabnehmern im Dorf – Kirche, Grundschule, Hallenbad, | |
Seniorenheim und Supermärkte. Sein Plan überzeugte den Ausschuss. Und | |
Droste fing bald darauf an, überall für das neue Wärmenetz von Alfhausen zu | |
werben. | |
Denn lange, bevor Droste Bürgermeisterin wurde, lange sogar noch, bevor sie | |
ihre Kinder bekam und Hausfrau wurde, hatte sie Geographie und Stadtplanung | |
studiert und anschließend in einer Planungsabteilung gearbeitet. In einer | |
Vorlesung des Klimapioniers und Meteorologen Hermann Flohn hörte sie in den | |
1980er Jahren zum ersten Mal vom Treibhauseffekt. Und lernte gleichzeitig, | |
wie sich durch nachhaltige Stadtplanung lebenswertere Städte gestalten | |
lassen. In Alfhausen hatte sie jetzt, fast 40 Jahre später, die Chance, das | |
Gelernte umzusetzen. | |
Also schrieb sie Vorlagen, organisierte Beteiligungsverfahren, beauftragte | |
Gutachter, schuf Planungsrecht. Ratssitzung um Ratssitzung drehte sich um | |
das Projekt. Parallel dazu fing Ralf Weßler mit seiner Firma an, bei jedem | |
potenziellen Kunden im Dorf zu klopfen. Er stellte ein Team von lokalen | |
Maurern, Zimmermännern und Tiefbauern zusammen und bewarb sich auf eine | |
Ausschreibung der Bundesnetzagentur. | |
Nach einem Jahr Warten erhielt Weßler den Bebauungsplan von der Kommune. | |
„So schnell haben wir das noch nie durchgekriegt“, sagt Droste. | |
Ganz genau sagen, warum in Alfhausen gelang, woran andere Gemeinden | |
scheitern, lässt sich nicht. Aber dass die Alfhausener ihrer | |
Bürgermeisterin auch beim Projekt Fernwärme vertrauten, hängt vielleicht | |
auch mit einer anderen Aktion zusammen. Damals verzögerte sich ein | |
Kita-Neubau und viele Eltern standen plötzlich ohne Kinderbetreuung da. | |
Also holte Agnes Droste kurzerhand 15 Kinder samt Betreuer:innen für | |
drei Monate zu sich in den Gemeindesaal. Die Spuren der Aktion, | |
Kindersicherungen, Klemmschutz und eine brusthohe Zwischentür im Gang, | |
sieht man noch heute. „Ein Mann hätte das nicht gemacht“, sagt Droste. | |
Als Ralf Weßler in Alfhausen um die Häuser zog, um die Biogas-Fernwärme zu | |
bewerben, hätten sich viele auch für die ökologischen Vorteile | |
interessiert. „Aber bei der Entscheidung wollten dann natürlich alle | |
wissen: Was kostet mich das?“, sagt er. Am Ende müsse man mit dem Preis | |
überzeugen. | |
Der liegt in Alfhausen bei rund 7 Cent pro Kilowattstunde. Garantiert für | |
zehn Jahre. 2020 lag er noch leicht über dem Preis von Gas. Doch nach | |
Russlands Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 änderten sich die | |
Vorzeichen, die Gaspreise explodierten. Im ersten Halbjahr 2024 zahlten | |
private Haushalte in Deutschland für Gas im Schnitt 12 Cent pro | |
Kilowattstunde. Viele Alfhausener, die damals noch unschlüssig waren, sind | |
heute froh, dass sie sich für die Fernwärme entschieden haben. | |
An ihrer Dorfheizung fahren die Alfhausener mittlerweile tagtäglich vorbei. | |
Unscheinbar sieht sie aus, versteckt in einer schwarzen Halle mit | |
Schornstein, auf einem kleinen Gewerbegelände am Rande des Dorfes. Im | |
Dezember 2021 flossen die ersten Tropfen Warmwasser von der Anlage durch | |
das 24 Kilometer lange Netz. Mittlerweile sind 500 von 870 möglichen | |
Haushalten und fast alle Großabnehmer in Alfhausen angeschlossen. Wenn | |
Bürgermeisterin Droste heute über Weßler und sein Team spricht, dann nennt | |
sie sie wohlwollend „Die Jungs von der Fernwärme“. | |
Auf dem Dorf sind die Wege kurz. Trotzdem: Ist das nicht alles ein bisschen | |
viel Nähe zwischen einem Privatunternehmen und der Lokalpolitik? Agnes | |
Droste sieht das pragmatisch. „Als Bürgermeisterin von so einem kleinen Ort | |
bin ich auf lokale Firmen angewiesen, die so ein Projekt vorantreiben“, | |
sagt sie. Und auch der SPDler Christian Scholücke aus dem benachbarten | |
Rieste meint: „Wir haben gar nicht das Know-how, um so ein Projekt als | |
Gemeinde umzusetzen.“ | |
Das an ein Heizkraftwerk angeschlossene Wärmenetz schont die Umwelt und | |
spart den Alfhausenern bares Geld – macht sie jedoch auch abhängig von Ralf | |
Weßler. Wohin dies im schlimmsten Fall führen kann, zeigt der Fall eines | |
lokalen Fernwärmeanbieters in einer Gemeinde in Bayern. Nach dessen Pleite | |
blieben die Wohnungen dort wochenlang ohne Heizung und warmes Wasser. | |
Und auch abseits solcher Extremfälle gilt der Fernwärmemarkt als äußerst | |
intransparent – gegen sechs Stadtwerke und Fernwärmeversorger ermittelt das | |
Bundeskartellamt wegen des Verdachts auf missbräuchlich überhöhte | |
Preissteigerungen. Seit Langem plant der Bundestag deshalb eine [2][Reform | |
der Fernwärmeverordnung]. Durch das Ampel-Aus lässt diese aber auf sich | |
warten. | |
Rund 650.000 Euro Umsatz machen Weßler, sein Partner und ihre 25 | |
Mitarbeiter:innen jedes Jahr mit der Fernwärme. Hinzu kommen rund 1,7 | |
Millionen Euro Umsatz aus dem Verkauf des Stroms. „Am Ende betreibe ich ein | |
wirtschaftliches Unternehmen“, sagt Weßler. Nach circa 20 Jahren sollen die | |
Investitionskosten für das Netz abbezahlt sein. | |
Doch zur Wahrheit gehört auch, dass das Projekt ohne staatliche Förderung | |
wohl kaum zustande gekommen wäre. Denn den Strom, den Weßler mit seiner | |
Biogasanlage erzeugt, kann er dank der [3][EEG-Vergütung] über 20 Jahre zu | |
garantierten Preisen einspeisen. Und auch das rund 13 Millionen Euro teure | |
Fernwärmenetz wurde zu 40 Prozent gefördert. | |
Die Alfhausener Wärmewende ist ein wahr gewordener schwarz-grüner Traum. | |
Mit Hilfe von staatlichen Anreizen treiben hier motivierte Unternehmer die | |
Dekarbonisierung eines Dorfes voran. Doch Agnes Drostes [4][Parteichef | |
Friedrich Merz] stellt genau dieses Transformationsmodell nun wieder | |
infrage. Die [5][EEG-Vergütung will die Union „schrittweise auslaufen“ | |
lassen]. Und Windräder könne man eines Tages wieder abbauen, schließlich | |
seien sie hässlich, sagte Friedrich Merz vor Kurzem in einer Talkshow. Die | |
Windkraft sei nur eine Übergangstechnologie. Für vielversprechend hält er | |
hingegen Fusionskraftwerke. | |
Fragt man Droste, was sie von Merz hält, schüttelt sie den Kopf. „Von dem | |
war ich noch nie ein Fan“, sagt die CDU-Bürgermeisterin. Klar verurteilen | |
will sie [6][seine Windkraft-Aussagen] nicht. Aber [7][die Fusionskraft] | |
hält sie für eine Mär. Seit den 1990ern sei immer wieder versprochen | |
worden, dass es mit den Fusionsreaktoren nun bald soweit sei. Getan habe | |
sich aber wenig. | |
Bundespolitisch regt Droste heute am meisten auf, dass die CDU, aber auch | |
SPD und Grüne sich nur noch nach rechts orientieren. „Ein Blödmann ersticht | |
da drei Leute und die ganze Herde schreit nach mehr Sicherheit, als wären | |
alle Migranten Verbrecher“, sagt sie über den [8][Anschlag in Solingen] im | |
August 2024. „Alle über einen Kamm zu scheren, finde ich nicht in Ordnung.“ | |
In Droste steckt mehr Merkel als Merz. Hat sie je überlegt, die Partei zu | |
verlassen? Viel will sie dazu nicht sagen, nur: „Man muss immer so handeln, | |
dass einem das Gewissen erlaubt, morgens in den Spiegel zu schauen.“ Aber | |
vielleicht ist die Frage nach dem Austritt auch die falsche. Vielleicht | |
funktioniert Politik im Lokalen anders. In die CDU kam Droste ohnehin eher | |
zufällig. Der ehemalige CDU-Landrat motivierte sie, als Bürgermeisterin zu | |
kandidieren. | |
Droste und Weßler erzählen das Projekt Fernwärme in Alfhausen als | |
Erfolgsstory. Aber stimmt das? Ein Anruf beim stellvertretenden Vorstand | |
der katholischen Kirchengemeinde in Alfhausen, Martin Liening-Evert. Als | |
Weßler mit der Idee für die Fernwärme auf die Kirche zukam, wollte die | |
Gemeinde gerade ihre alte Heizung austauschen. „Die Idee kam für uns also | |
genau zur richtigen Zeit“, sagt Lienig-Evert. Seit dem Wechsel auf | |
Fernwärme habe die Kirche ihre Heizkosten halbiert. Macht er sich Sorgen, | |
dass die Wärmewende zurückgedreht werden könnte, sobald wieder die Union | |
regiert? „Bei uns ist die Kommunalpolitik wichtiger als die Meinung eines | |
einzelnen Sauerländers“, meint Liening-Ewert. | |
Das Wärmenetz in Alfhausen funktioniert. 2037 droht die erste harte | |
Bewährungsprobe. Dann laufen die günstigen Biogas-Verträge aus, die Ralf | |
Weßler noch vor dem Ukrainekrieg abschließen konnte. Sollte er seine Preise | |
drastisch erhöhen, könnte die Stimmung schnell kippen. Das Dorf ist jetzt | |
abhängig von seinem unternehmerischen Geschick. | |
Woher soll die billige Wärme der Zukunft kommen? Ralf Weßler hat bereits | |
eine Idee. Sie hat zu tun mit einem der größten Probleme, das Deutschlands | |
Energiewende mit sich bringt. | |
Im Gemeindesaal klappt Weßler seinen schwarzen Laptop auf. Auf einer Karte | |
hat er eine Wärmeleitung zwischen den Dörfern Alfhausen und Rieste | |
eingezeichnet. Und dazwischen, am Alfsee, eine riesige Großwärmepumpe mit | |
angeschlossenem Speichertank. Mit dieser Anlage will sich Weßler ein | |
Kuriosum des Strommarkts zu Nutze machen. | |
Im Jahr 2024 gab es in Deutschland rund 500 Stunden, in denen der | |
Strompreis unter null sank. 2025 rechnet Weßler damit, dass es schon 900 | |
Stunden sein werden. Das heißt: Strom gibt es in dieser Zeit an der | |
Leipziger Börse umsonst. Denn wenn in Deutschland die Sonne scheint und der | |
Wind weht, entsteht ein Stromüberschuss, den die Netze nicht aufnehmen | |
können. „Wenn die Windräder dann zwangsweise stillstehen, zahlen wir über | |
die Netzentgelte alle drauf“, sagt Droste. Wer in solchen Momenten noch | |
Strom aus dem Netz nimmt, bekommt ihn also kostenlos oder sogar mit einer | |
Prämie. | |
In Zukunft will Ralf Weßler mit dieser überschüssigen Energie die Häuser in | |
Alfhausen und Rieste warmhalten. Wenn der Strom günstig ist, würde die | |
[9][Großwärmepumpe] das Wasser in dem rund 12 Millionen Liter fassenden | |
Speichertank aufheizen. Dieser könnte die Wärme für zwei bis drei Wochen | |
speichern und langsam an die Haushalte abgeben. Und wenn der Strom teuer | |
ist, heizt die bereits bestehende Biogasanlage. | |
Doch der Weg dahin ist lang. Naturschutz und Dammschutz müssen beachtet | |
werden. Heute wollen die beiden Bürgermeister:innen und Weßler erst | |
mal einen Förderantrag vorbereiten. | |
Neben Finanzierung und Fachkräften braucht es für Deutschlands Wärmewende | |
nämlich noch eine dritte Säule: gut ausgestattete, schlagkräftige Kommunen. | |
Was strukturell fehlt, gleichen Christian Scholüke und Agnes Droste derzeit | |
mit ihrem Engagement aus. Beide führen die Rathäuser ihrer Dörfer | |
ehrenamtlich. Ein Verwaltungsangestellter in Teilzeit steht ihnen jeweils | |
zur Verfügung, um Projektanträge zu stellen. | |
„Bis wir die verstanden haben, sind wir oft schon an dem Punkt, wo wir | |
sagen, boah, wir stellen keinen Antrag“, sagt Scholüke. „In Süddeutschland | |
haben die in fast jedem Rathaus Abteilungen, die sich nur darum kümmern, | |
Förderanträge zu stellen“, sagt Droste. „Wir sparen uns hier doof.“ Auc… | |
solchen Details entscheide sich, in welchen Regionen in Deutschland die | |
Energiewende vorangeht und in welchen nicht. | |
Alfhausen ist eine der kleinen Kommunen, in denen die Wärmewende geklappt | |
hat. Lässt sich der Erfolg auch andernorts wiederholen? Von Unternehmen, | |
Gemeinden, Genossenschaften? Ohne die Drostes und Weßlers, die vor Ort | |
anpacken, wird es wohl nicht funktionieren. „Aber technisch geht das“, | |
meint Weßler. Wegen der gestiegenen Preise koste die Kilowattstunde dann am | |
Ende vielleicht 8 oder 9 Cent. Aber das sei langfristig immer noch | |
günstiger als fossiles Gas. | |
[Anm. d. Red.: In einer vorangehenden Version des Artikels war von der | |
EEG-Umlage die Rede. [10][Diese gibt es seit 2023 nicht mehr.] Korrekt | |
heißt es EEG-Vergütung.] | |
13 Jan 2025 | |
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