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# taz.de -- Bewegungstermine in Berlin: Neonazis laut und deutlich kontern
> In Zeiten des Rechtsrucks trauen sich Neonazis sogar in linke Bezirke wie
> Friedrichshain. Dagegen hilft nur klare Kante und zusammenhalten.
Bild: Die Rote Hilfe bietet Unterstützung in vielen Sprachen an
Ein gewaltbereiter Ruck von Rechts ist welt- und europaweit spürbar, auch
hierzulande und in Berlin. Sogar in Friedrichshain. Vor kurzem erst
prügelte eine vermummte Gruppe Neonazis, darunter mutmaßliche Mitglieder
der Neonazi-Partei Dritter Weg, mehrere Antifaschist:innen [1][vor dem
Bahnhof Ostkreuz ins Krankenhaus].
Faschistische Ideen gewinnen nicht nur in der Bevölkerung an Einfluss,
sondern auch in althergebrachten Regierungskreisen. Und gleichwohl gibt es
auf der anderen Seite viele Menschen, die rechtem Gedankengut und Neonazis
aktiv Kontra geben.
Die [2][Kundgebung „Nazis klatschen“] will ein lautes Zeichen gegen den
Rechtsruck setzen, der Faschos derzeit viel Grund zum applaudieren gibt.
Solidarisiert werden soll sich mit allen, die sich Neonazis
entgegenstellen. Das Programm der Kundgebung umfasst Bands, Performances,
Redebeiträge und Infotische. Erfahrbar werden soll eine Idee von einer
besseren, bunten Gesellschaft, ganz ohne Rassismus, Patriarchat, Sexismus
und kapitalistischer Verwertungslogik, ohne Grenzen, Zäune und Mauern –
auch nicht um den Görlitzer Park. Der soll nämlich offen bleiben (Samstag,
17. August, Görlitzer Park, 15 Uhr).
Sowohl für die Theorie als auch die Praxis ließe sich viel aus der
Geschichte und den gesammenten Erfahrungen lernen, was in Zeiten
erstarkender rechter Kräfte zu tun ist. Zum [3][80. Jahrestag der Ermordung
Ernst Thälmanns] im Konzentrationslager Buchenwald soll dem Genossen
Thälmann gedacht werden, der nach über elf Jahren Einzelhaft in Buchenwald
ermordet wurde.
Thälmann war Vorsitzender der KPD und Kopf vom Roten Frontkämpferbund. Zum
80. Jahrestag seiner Ermordung soll ihm mit Texten, Liedern und Gedichten
gedacht werden (Sonntag, 18. August, Ernst Thälmann Denkmal, Greifswalder
Str. 52, 16 Uhr).
## 100 Jahre Rote Hilfe
Politische Aktivitäten, etwa gegen Rechte, sind zuweilen riskant und haben
dann und wann auch Konsequenzen für Einzelpersonen oder Gruppen. Dass
Solidarität in diesen Fällen verbindet, weiß [4][die Rote Hilfe] seit 100
Jahren. So lange macht sie nämlich schon ihre Solidaritätsarbeit für Linke.
Bis zum eingetragenen Verein, wie wir ihn heute kennen, liegen ein langer
Weg, viele Fälle und Kampagnen.
Ihren Anfang hatte die Rote Hilfe in der Weimarer Republik. Während des
NS-Faschismus war sie illegal, neu gegründet wurden die Strukturen in den
frühen 1970er Jahren. [5][Der Film „Solidarität verbindet – 100 Jahre Rote
Hilfe“] widmet sich der Geschichte und Gegenwart des Vereins und erzählt
die Geschichte beispielhafter Repressionsfälle.
Linke Aktivist:innen, die im Rahmen politischer Aktivitäten mit dem Gesetz
in Konflikt geraten sind und Hilfe brauchten, kommen genauso zu Wort wie
auch Mitglieder:innen der Roten Hilfe selbst. Im Anschluss an den Film
gibt es einen Austausch mit Snacks und kalten Getränken (Montag, 19.
August, Magdalenenstraße 19, 19 Uhr).
15 Aug 2024
## LINKS
[1] /Neonazi-Angriff-am-Ostkreuz/!6025195
[2] https://stressfaktor.squat.net/node/306161
[3] https://stressfaktor.squat.net/node/306809
[4] https://rote-hilfe.de/
[5] https://stressfaktor.squat.net/node/306926
## AUTOREN
Desiree Fischbach
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Schwerpunkt Stadtland
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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