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# taz.de -- Deutscher Wetterdienst zur Klimakrise: 2023 in Deutschland heißest…
> Wie überall war es hierzulande zu warm, im Sommer starben Tausende durch
> Hitze. Immerhin gab es gutes Wetter für Wind- und Sonnenstrom.
Bild: Deutschland in der Klimakrise: 2023 war viel zu heiß
Berlin taz | Deutschland hat 2023 sein heißestes Jahr seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen erlebt. Dies teilte der Deutsche Wetterdienst am
Dienstag in Berlin mit. Schon die vorläufigen Daten zu Ende des Jahres
hatten den Negativrekord nahegelegt. Jetzt sind auch noch die Messungen der
letzten Wetterstation ausgewertet – und widerlegen den Extremwert nicht.
„Das ist bemerkenswert, weil der Sommer 2023 im Gegensatz zum Sommer 2022
nicht durch besonders viele Hitzewellen auffiel“, sagte Andreas Becker, der
die Klimaüberwachung des Wetterdienstes leitet. „Der Rekord wird vor allem
durch einen extrem milden Winter und einen überdurchschnittlich warmen
Herbst mit einem Rekord-September getragen.“
Auch global war das vergangene Jahr ein Extremjahr. Die globalen
Temperaturen erreichten im Schnitt schon fast die gefürchtete Marke von 1,5
Grad Erderhitzung im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten. Genau waren es
1,45 Grad, [1][wie die Weltwetterorganisation kürzlich meldete].
Hierzulande liegen die Werte wie generell an Land sogar über dem globalen
Schnitt, der durch die Ozeane gedrückt wird. Deutschland hat sich laut
Wetterdienst durch die Klimakrise um 1,8 Grad erwärmt. Das entspricht dem
linearen Trend der durchschnittlichen Jahrestemperatur seit 1881.
## Viel Wind, Sonne und Regen
Manche Fachkolleg*innen aus der Wissenschaft kritisieren diese
Sichtweise allerdings. Sie argumentieren: Die Temperaturkurve lässt sich
nicht gut linear beschreiben, denn schon seit Mitte der achtziger Jahre
liegen die Werte fast durchweg über der linearen Trendlinie, anstatt sich
zufällig darum herum zu verteilen. Nimmt man den Temperaturdurchschnitt des
vergangenen Jahrzehnts, liegt dieser sogar um 2,2 Grad über dem Niveau zum
Ende des 19. Jahrhunderts.
Die Diagnose nicht besonders vieler Hitzewellen ist bei diesem Level an
genereller Erhitzung relativ: Im Sommer 2023 sind in Deutschland immer noch
Tausende an den Folgen der Hitze gestorben, laut Robert-Koch-Institut 3.200
Menschen. Im Vorjahr waren es sogar noch mehr gewesen, nämlich 4.500.
Für die Herstellung von klimafreundlichem Strom war die Wetterlage im
vergangenen Jahr günstig: 2023 war das windigste Jahr seit 2007 und das
sechstsonnigste überhaupt. Und tatsächlich war die erneuerbare
Stromproduktion im vergangenen Jahr erfolgreich. 56 Prozent der deutschen
Stromeinspeisung kam aus regenerativen Energien, 2022 waren es noch 46,3
Prozent gewesen.
## Treibhausgase als Hauptursache
Beim Niederschlag fiel 2023 ganz anders aus als die Vorjahre, von denen
viele extrem trocken waren – es war sogar das nasseste Jahr seit 2007.
[2][Die ewige Dürre schlug so teilweise um]: Gebietsweise waren die Böden
schon so gesättigt, dass weiterer Regen Ende des vergangenen Jahres
besonders im nördlichen Teil Deutschlands sogar zu extremen Hochwassern
führte.
Die Behörde warnte: Hauptursache für die Klimakrise mit ihren
verschiedentlichen Extremwetterlagen seien die Treibhausgase. „Der
Klimawandel geht immer noch ungebremst weiter“, betonte Becker. „Wir
sollten daher sowohl den Klimaschutz beharrlich ausbauen als auch durch
Prävention und Klimaanpassung uns befähigen, Schäden durch potenziell immer
stärkere Wetterextreme abzumildern.“
In Deutschland sind die [3][Treibhausgasemissionen im vergangenen Jahr
deutlich gesunken, um etwas mehr als 10 Prozent]. Allerdings lag das
teilweise an der Wirtschaftsflaute. Beispielsweise wurde viel weniger
Aluminium produziert als üblich, wodurch auch weniger Industrieemissionen
anfielen. Außerdem wurde eher wenig geheizt. Schließlich war es ja ziemlich
warm.
26 Mar 2024
## LINKS
[1] /Weltwetterorganisation-warnt/!5996317
[2] /Folgen-der-Klimakrise/!5997598
[3] /Klimabilanz-2023/!5998471
## AUTOREN
Susanne Schwarz
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
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