# taz.de -- Kulturförderung für junge Erwachsene: Kulturpass geht an den Start | |
> Konzerte, Bücher, Museum: 18-Jährigen steht ab Mittwoch ein Freibetrag | |
> von 200 Euro für Kultur zur Verfügung, verwaltet über eine App. | |
Bild: Für Ausstellungs-, Theater-, Kino- und Konzertbesuche kann der Kulturpas… | |
Wer in diesem Jahr 18 Jahre alt wird, hat einen nicht unerheblichen Teil | |
seiner Teenagerzeit zu Hause verbringen müssen. Kultur fand pandemiebedingt | |
zumeist im engen Radius des Kinderzimmers, vor dem Bildschirm statt. Mit | |
dem Kulturpass verfügen ab dem 14. Juni alle in Deutschland lebenden jungen | |
Erwachsenen, die 2023 18 geworden sind, über einen Betrag von 200 Euro, | |
sobald sie die gleichnamige App herunterladen. | |
Die Registrierung erfolgt mittels Online-Ausweis-Funktion des | |
Personalausweises, bei EU-Ausländer:innen und Drittstaatsangehörigen reicht | |
die eID-Karte bzw. der elektronische Aufenthaltstitel aus. Jeweils am 18. | |
Geburtstag der Nutzer:innen schaltet sich das Angebot frei. Das Guthaben | |
ist zwei Jahre lang gültig. | |
Eingelöst werden kann der Betrag für [1][Ausstellungs-, Theater-, Kino- und | |
Konzertbesuche, aber auch für Materielles wie Bücher, Vinyls oder | |
Musikinstrumente.] Das Angebot ist nachfrageorientiert. Man habe sich | |
bewusst dagegen entschieden, beispielsweise nur Arthouse-Kinos aufzunehmen, | |
sagt Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), das habe auch bei der | |
Jugendkulturkarte in Berlin nicht gut funktioniert. | |
Große Anbieter wie Cinemaxx fänden sich so zwar darunter, Onlineplattformen | |
wie Amazon oder Spotify hingegen nicht, da gezielt lokale Angebote gestärkt | |
werden sollen. Erreichen will man insbesondere jene Jugendliche, die | |
bislang wenig Zugang zu Kultur haben. Dafür gehe man „ungewohnte Wege“ und | |
werde den Kulturpass auf Social-Media-Plattformen wie Tiktok und Instagram | |
bewerben. | |
Über 4.800 Anbieter haben sich bisher auf der App registriert, Roth rechnet | |
jedoch damit, dass diese Zahl noch wächst. In Frankreich, wo seit zwei | |
Jahren mit dem „Pass Culture“ ein ähnliches Angebot gilt, geben die | |
Jugendlichen ihr Budget vor allem für Bücher, Comics und die dort sehr | |
beliebten Mangas aus, so Roth. | |
An zweiter Stelle stehen die Kinos. Als Erfolg verbuche die | |
Staatsministerin den Kulturpass, wenn sich 60 Prozent der etwa 750.000 | |
18-Jährigen beteiligten. In diesem Fall soll das Angebot künftig möglichst | |
auch auf 15- bis 17-Jährige ausgeweitet werden. | |
13 Jun 2023 | |
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[1] /Claudia-Roths-neue-Kulturpass-App/!5929105 | |
## AUTOREN | |
Julia Hubernagel | |
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