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# taz.de -- Kampf gegen Energiekrise in Berlin: „Netzwerk der Wärme“ gegr�…
> Kirchen und Clubs, Politik und Wirtschaft, Sozialverbände und Kultur: Sie
> alle verpflichten sich, Angebote für Bedürftige anzubieten und
> auszubauen.
Bild: Sozialsenatorin Kipping (m.) und die Regierende Giffey bei der Unterzeich…
Berlin taz | Am Anfang stehen warme Worte – und das ist ja in Zeiten der
Energiekrise schon mal nicht wenig. „Niemand darf in diesem Winter vor der
Frage stehen: Hungern oder Heizen“, sagt Christian Stäblein, Bischof der
evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Gemeinsam
mit rund 20 weiteren Vertreter*innen aus Kultur, Religion und Politik,
aus der Wirtschaft und von Sozialverbänden, ist er am Freitag zur
Unterzeichnung der „Charta der Wärme“ ins Rote Rathaus gekommen.
„Wenn wir alle zusammenhalten, kommen wir gut durch diesen Winter. Wir
wollen, dass unsere Stadt jetzt zusammen rückt“, heißt es in der Charta.
Sie [1][begründet ein gleichnamiges Netzwerk], das Angebote für Bedürftige
bündeln und ausbauen soll. Denn: „Wer sich einbringen will, ist herzlich
willkommen.“
Auf [2][einer Karte im Internet sind Anlaufstellen verzeichnet], die
Menschen aufsuchen können, um nicht zu frieren – und im besten Fall gibt es
dort neben etwas Essen auch eine Beratung für aktuelle Probleme.
Verzeichnet sind derzeit zum Beispiel viele Bibliotheken, einige von ihnen
haben die Öffnungszeiten verlänger, aber auch Kultureinrichtungen,
Wärmestuben und Clubs. Auch finanzielle oder ideelle Unterstützung werde
gern gesehen. Wer ebenfalls ein Angebot machen möchte, kann sich für
(finanzielle) Unterstützung an die Senatsverwaltung für Soziales wenden.
Denn die Idee stammt von Sozialsenatorin Katja Kipping. Seit mehreren
Monaten schon ist die Linksparteipolitikerin mit der Organisation des
Netzwerks beschäftigt, trifft sich mit engagierten Menschen. „Normalerweise
braucht man für ein solches Netzwerk drei Jahre“, sagt sie am Freitag. Aber
diese Zeit habe die Energiekrise und die hohe Inflation ihr nicht gelassen.
„Wir müssen die Härten in diesem Winter sozial abfedern.“ Dabei gehe es
nicht nur ums „Brot allein“, sondern auch um Herzlichkeit und Solidarität.
11 Millionen Euro sind im in dieser Woche [3][vom Senat beschlossenen
Nachtragshaushalt] für das Netzwerk eingestellt; den Haushalt soll das
Parlament bis Mitte November beschließen. Die Maßnahme ist Teil der
umfassenden Hilfen von Rot-Grün-Rot für die Berliner*innen, damit jene gut
über den Winter kommen, etwa der Härtefallfonds auch für Unternehmen und
stark verbilligte Nahverkehrstickets.
So wird es das bisherige Sozialticket ab Januar statt wie bisher für 27,50
Euro für 9 Euro geben; es ermöglicht Fahrten mit BVG und S-Bahn in ganz
Berlin. Auch die Zahl der Berechtigten wird ausgeweitet, so dass rund
650.000 Menschen anspruchsberechtigt sind. Ihnen – und möglicherweise noch
mehr Menschen – helfe auch das Netzwerk der Wärme, sagte die Regierende
Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). „Berlin hält zusammen in
schwierigen Zeiten“, versprach sie erneut.
Ein Kuschelbär mit einem Herzen ziert das Logo der Charta der Wärme. Die
Projekte selbst dürfen ruhig etwas einfallsreicher sein, wie Gabriele
Schlimper berichtet. Geplant seien etwa gemeinsame Pizzaback- und
Eintopfabende oder auch Beratungen im Waschhaus, während im Hintergrund die
Waschmaschine läuft. Auch Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen
sollen zu Anlaufpunkten für alle werden.
4 Nov 2022
## LINKS
[1] /Corona-entzweit-Berliner-Senat/!5887078
[2] http://mokli-help.de/#/
[3] /Entlastungen-in-der-Energiekrise/!5888881
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
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