| # taz.de -- Nachrichten in der Coronapandemie: Impfpflicht komplett gescheitert | |
| > Der Bundestag stimmt gegen eine allgemeine Impfpflicht. Auch die Anträge | |
| > von FDP und Union fallen durch. Das stellt auch die einrichtungsbezogene | |
| > Impfpflicht infrage. | |
| Bild: Abstimmung über Impfpflicht im Bundestag: Karl Lauterbach positionierte … | |
| • Nachfolgend lesen Sie von der Redaktion zusammengestellte Nachrichten zur | |
| Coronapandemie am 07. April 2022 mit Fokus auf die | |
| [1][Impfpflicht-Abstimmung im Bundestag]. Verwendet wird Material von | |
| Nachrichtenagenturen | |
| • Die Abstimmung über die Corona-Impfpflicht fand im Bundestag keine | |
| Mehrheit und auch die Anträge von FDP, Union und AfD scheiterten. | |
| • Politiker:innen und Wirtschaftsvertreter:innen äußern sich | |
| enttäuscht über die Abstimmung. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht steht | |
| dadurch ebenfalls auf dem Prüfstand | |
| ## Abstimmungs-Unterschiede der Ampel | |
| In der Impfpflicht-Abstimmung im Bundestag sind am Donnerstag Gegensätze in | |
| der Ampel-Koalition deutlich geworden. Bei SPD und Grünen unterstützten die | |
| meisten Abgeordneten den Entwurf für eine Impfpflicht zunächst ab 60 Jahren | |
| – bei der FDP lehnten ihn dagegen die meisten ab. So stimmten bei der SPD | |
| 179 Abgeordnete mit Ja, neun mit Nein und fünf enthielten sich, wie aus dem | |
| Ergebnis der namentlichen Abstimmung hervorgeht. Bei den Grünen stimmten | |
| 102 Abgeordnete mit Ja, sechs mit Nein und drei enthielten sich. Bei der | |
| FDP stimmten fünf Abgeordnete mit Ja, aber 79 mit Nein. | |
| In der Abstimmung galten keine sonst üblichen Fraktionsvorgaben, es wurde | |
| auch kein Regierungsentwurf eingebracht. Insgesamt votierten 378 | |
| Abgeordnete gegen den Vorschlag, den Abgeordnete aus SPD, FDP und Grünen | |
| vorgelegt hatten. Dafür stimmten 296 und neun enthielten sich. Für den | |
| Entwurf votierten demnach auch drei Abgeordnete aus der Union und sieben | |
| Linke-Abgeordnete. Die AfD stimmte komplett dagegen. (dpa) | |
| ## FDP stimmt nahezu geschlossen gegen Impfpflicht | |
| Als einzige der drei Parteien der Ampel-Koalition hat die FDP nahezu | |
| geschlossen gegen eine allgemeine Impfpflicht gestimmt. Laut dem | |
| Abstimmungsprotokoll des Bundestages kamen aus der FDP-Fraktion 79 Nein- | |
| und fünf Ja-Stimmen. Bei den Koalitionspartnern SPD und Grüne war es | |
| umgekehrt: Dort stimmten große Mehrheiten für die Impfpflicht. Bei der SPD | |
| waren 179 dafür (neun Nein), und bei den Grünen gab es 102 Ja-Stimmen | |
| (sechs Nein). Einzelne Ja-Stimmen gab es auch aus den Fraktionen von | |
| CDU/CSU und Linken. | |
| Die Spitzen der FDP haben gemeinsam begründet, warum sie der Impfpflicht | |
| nicht zustimmten – aber eine Tür für eine erneute Debatte im Herbst offen | |
| gelassen. Die Voraussetzungen einer Impfpflicht lägen nicht vor und man | |
| könne nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit sagen, ob dies im Herbst | |
| der Fall sei, heißt es in einer Erklärung des Ampel-Koalitionspartners, die | |
| unter anderem Parteichef und Finanzminister Christian Lindner, | |
| Justizminister Marco Buschmann, Fraktionschef Christian Dürr und | |
| Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger unterzeichnet haben. „Im | |
| Moment lässt sich unserer persönlichen Überzeugung nach eine Impfpflicht … | |
| nicht ausreichend gut begründen.“ (rtr) | |
| ## Gesundheitsminister kritisieren Scheitern von Impfpflicht | |
| Die Gesundheitsminister von Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und | |
| Hessen kritisieren das Scheitern einer gesetzlichen Impfpflicht. „Die | |
| Einführung einer allgemeinen Impfpflicht wäre wichtig und richtig gewesen“, | |
| schreiben sie in einer gemeinsamen Erklärung. „Wie die Debatte im Vorfeld | |
| geführt und nun im Bundestag entschieden wurde, ist dem Ernst der Lage | |
| nicht angemessen.“ (rtr) | |
| ## Apotheken wollen Impfangebot verstärken | |
| Die Apotheken wollen nach den gescheiterten Anträgen zu einer | |
| Corona-Impfpflicht im Bundestag ihre Angebote verstärken. „Wir sehen große | |
| Chancen, noch mehr Bürgerinnen und Bürger von einer Impfung zu überzeugen“, | |
| sagte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, am | |
| Donnerstag. Bundesweit über 60.000 Corona-Impfungen in den Apotheken | |
| zeigten, dass Apotheken besonders zahlreiche Erstimpfungen durchführten. | |
| Wissenschaftliche Studien belegten auch, dass Beratung erfolgreicher als | |
| Impfpflicht sei. | |
| „Wir müssen gut vorbereitet in den nächsten Winter gehen“, betonte Preis. | |
| Das Aus für die Impfpflicht mache die Informationskampagne für Impfungen | |
| und Booster-Impfungen noch wichtiger. Die Apotheken würden in den nächsten | |
| Wochen gezielt dazu aufklären, kündigte Preis an. (dpa) | |
| ## Auch Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger enttäuscht | |
| Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat enttäuscht auf das Scheitern einer | |
| Corona-Impfpflicht im Bundestag reagiert. „Das ist kein guter Tag für die | |
| Pandemiebekämpfung“, erklärte er am Donnerstag. Impfen bleibe ein | |
| „zentraler Baustein im Kampf gegen die Pandemie“. | |
| Wer geimpft sei, schütze nicht nur sich und seine Mitbürgerinnen und | |
| Mitbürger, durch Impfungen ließen sich auch „einschneidende Beschränkungen | |
| von wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Leben“ vermeiden, fuhr der | |
| Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) | |
| fort. | |
| Im Bundestag waren am Donnerstag sämtliche Vorlagen, die sich mit der Frage | |
| einer Corona-Impfpflicht befassten, gescheitert. Ein Gesetzentwurf für eine | |
| Impfpflicht ab 60 Jahren, der von vielen Mitgliedern der Ampel-Koalition | |
| unterstützt wurde, fand ebenso wenig eine Mehrheit wie ein Antrag der | |
| Union, der auf die Vorbereitung einer möglichen späteren Corona-Impfpflicht | |
| abzielte. An der geltenden Rechtslage ändert sich damit vorerst nichts. | |
| Dulger erklärte dazu, gerade wenn nun vorerst keine Impfpflicht komme, sei | |
| es „umso wichtiger, dass jeder seinen Beitrag für eine möglichst hohe | |
| Impfquote leistet“. Auch ohne Pflicht „müssen wir alle die Ärmel | |
| hochkrempeln und anpacken“. Betriebe und Unternehmen seien bereit, durch | |
| das betriebsärztliche Impfen ihren Teil beizutragen. „Wir brauchen nach | |
| einer österlichen Denkpause eine konzertierte Aktion von Bund, Ländern, | |
| Kommunen und Sozialpartnern für das Impfen.“ (afp) | |
| ## Überprüfung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht | |
| Nach dem Scheitern einer allgemeinen Impflicht ist auch die seit Mitte März | |
| geltende Impfpflicht für Personal in Einrichtungen im Gesundheitswesen und | |
| in der Pflege aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) kaum | |
| mehr haltbar. „Dass die Gesundheitsämter jetzt noch Arbeitsverbote für | |
| ungeimpfte Personen im Gesundheitswesen aussprechen, halte ich für nicht | |
| vorstellbar“, sagt DKG-Vorstandschef Gerald Gaß der „Rheinischen Post“. | |
| „Für uns war die allgemeine Impfpflicht immer eine nachfolgende | |
| Notwendigkeit, um die einrichtungsbezogene Impfpflicht aufrechtzuerhalten.“ | |
| Er bedauerte das Scheitern der Impfpflicht. Bund und Länder müssten sich | |
| jetzt auf den Herbst vorbereiten. Dann sei wieder mit steigenden | |
| Infektionszahlen zu rechnen. (rtr) | |
| ## Handelsverband bedauert Scheitern | |
| Der Handelsverband Deutschland hat enttäuscht auf das Scheitern eines | |
| Entwurfs im Bundestag für die Einführung einer Corona-Impfpflicht in | |
| Deutschland reagiert. Hauptgeschäftsführer Stefan Genth erklärte am | |
| Donnerstag in Berlin: „Es ist sehr bedauerlich, dass im Bundestag keine | |
| Einigung für eine Corona-Impfpflicht erzielt werden konnte. Aus Sicht des | |
| Handels ist eine hohe Impfquote nach wie vor das vielversprechendste | |
| Mittel, um zu verhindern, dass wir im kommenden Herbst wieder vor ähnlichen | |
| Herausforderungen und Maßnahmen wie in den vergangenen beiden Jahren | |
| stehen.“ | |
| Der Handel werde jetzt erst recht weiter mit voller Kraft daran arbeiten, | |
| noch mehr Menschen von den Vorteilen einer Impfung zu überzeugen. „Wir | |
| ruhen uns nicht auf den im Rahmen der Kampagne bereits verimpften eine | |
| Million Impfdosen aus und werden weiterhin vor allem in Einkaufszentren | |
| Impfaktionen anbieten. Jetzt liegt es in der Verantwortung jedes einzelnen, | |
| seinen Beitrag zu einer dauerhaften Normalisierung des täglichen Lebens zu | |
| leisten und sich impfen zu lassen.“ (dpa) | |
| ## Auch Anträge von FDP und Union ohne Mehrheit | |
| Bei den Abstimmungen im Bundestag über eine Corona-Impfpflicht haben die | |
| Gegner einer allgemeinen Impfpflicht um den FDP-Politiker und | |
| stellvertretenden Bundestagspräsidenten Wolfgang Kubicki keine Mehrheit | |
| erhalten. Der Antrag, den überwiegend Abgeordnete aus der FDP-Fraktion | |
| unterstützt hatten, erhielt 85 von 687 abgegebenen Stimmen. 590 Abgeordnete | |
| lehnten den Verzicht auf eine Impfpflicht gegen Covid-19 ab. | |
| Die Abgeordneten-Gruppe um Kubicki hatte argumentiert, eine Impfpflicht sei | |
| ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Zugleich | |
| sprach sie sich aber für Impfkampagnen aus, um die Impfquote zu erhöhen. | |
| Auch die AfD-Fraktion hat einen Antrag gegen eine Impfpflicht vorgelegt, | |
| der im Unterschied zur Kubicki-Gruppe die Abschaffung der seit Mitte März | |
| geltenden Impfpflicht im Gesundheitswesen fordert. | |
| Der Antrag von CDU und CSU ist am Donnerstag ebenfalls abgelehnt worden. | |
| Eine Mehrheit von 497 Abgeordneten stimmte gegen das sogenannte | |
| Impfvorsorgegesetz, 172 votierten dafür. Der Vorschlag der Union sah vor, | |
| nicht jetzt, sondern je nach Infektionslage im Herbst über eine Impfpflicht | |
| zu entscheiden. (epd) | |
| ## Enttäuschung bei Lauterbach | |
| Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat besorgt auf das Scheitern | |
| eines Entwurfs im Bundestag für die Einführung einer Corona-Impfpflicht in | |
| Deutschland reagiert. Der SPD-Politiker schrieb am Donnerstag auf Twitter: | |
| „Es ist eine sehr wichtige Entscheidung, denn jetzt wird die Bekämpfung von | |
| Corona im Herbst viel schwerer werden. Es helfen keine politischen | |
| Schuldzuweisungen. Wir machen weiter.“ | |
| Konkret sahen die Pläne vor, dass für alle ab 60 Jahren eine Pflicht kommen | |
| sollte, bis zum 15. Oktober über einen Impf- oder Genesenennachweis zu | |
| verfügen. Für 18- bis 59 Jährige, die nicht geimpft sind, sollte zunächst | |
| eine Beratungspflicht kommen. Über die Pflichten, Beratungs- und | |
| Impfangebote sollten die Krankenkassen bis 15. Mai die Bürger informieren. | |
| Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann sagte im Sender Phoenix, man | |
| habe um einen Kompromiss gerungen. Es sei darum gegangen, nicht mit leeren | |
| Händen dazustehen. Es handle sich um einen demokratischen Prozess. Der | |
| Gesprächsfaden dürfe nun nicht abreißen. Zumindest eine Beratungspflicht | |
| müsse durchgesetzt werden. Ullmann hatte für eine Impfpflicht zunächst für | |
| Menschen ab 60 Jahren geworben. (dpa) | |
| ## Keine Mehrheit für Impfpflicht | |
| Der Entwurf für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht in | |
| Deutschland ist im Bundestag gescheitert. Den Vorschlag für eine Pflicht | |
| zunächst ab 60 Jahre lehnten am Donnerstag 378 Abgeordnete ab, dafür | |
| votierten 296 Abgeordnete und neun enthielten sich. (dpa) | |
| ## Erste Abstimmung: Impfpflicht für Menschen ab 60 | |
| Der Bundestag hat nach heftigem Streit die Reihenfolge festgelegt, in der | |
| über die verschiedenen Initiativen zum Thema einer allgemeinen | |
| Corona-Impfpflicht abgestimmt werden soll. Als erstes kommt der einzige | |
| ausgearbeitete Gesetzentwurf für eine Impfpflicht zunächst für Menschen ab | |
| 60 Jahre dran – danach folgen dann ein Antrag der Union zunächst für ein | |
| Impfregister sowie zwei Anträge gegen eine Impfpflicht. | |
| Für diese Reihenfolge, die die Union gefordert hatte, stimmten 345 | |
| Abgeordnete. Die Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und FDP hatten sich | |
| dafür ausgesprochen, zuerst über die Anträge und zum Schluss über den | |
| Gesetzentwurf abzustimmen. Für diese Reihenfolge stimmten aber nur 339 | |
| Abgeordnete. Bei der vorgeschalteten Abstimmung nur zu dieser Reihenfolge | |
| enthielten sich zwei Abgeordnete. | |
| Es sollen nun namentliche Abstimmungen über die eigentlichen Inhalte | |
| folgen. Hintergrund des Streits ist die Hoffnung, dass sich die Chancen für | |
| den zuletzt aufgerufenen Vorschlag erhöhen – weil manche Abgeordnete | |
| letztlich für ihn stimmen könnten, nachdem eigentlich bevorzugte | |
| Initiativen zuvor keine Mehrheit bekommen haben. | |
| Opposition und Ampel-Koalition machten sich gegenseitig Vorwürfe wegen der | |
| Auseinandersetzung um die Reihenfolge. Für die Union sagte | |
| Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) vor der Abstimmung, es sei | |
| lange parlamentarische Tradition, zuerst über den weitestgehenden Antrag | |
| abzustimmen. Redner der Koalition argumentierten, wenn über die beiden von | |
| der Bundestagsverwaltung vorlegten möglichen Reihenfolgen keine Einigkeit | |
| bestehe, sei es normal, darüber abzustimmen. (dpa) | |
| ## Impfdemo am Brandenburger Tor | |
| Parallel zur Debatte im Bundestag um eine mögliche Impfpflicht in | |
| Deutschland haben mehrere Hundert Impfgegner am Brandenburger Tor in Berlin | |
| demonstriert. Sie versammelten sich am Donnerstagmorgen und protestierten | |
| gegen die Coronagesetze. Der Titel der Demonstration lautete: „Für freie | |
| Impfentscheidung und Selbstbestimmung über den eigenen Körper.“ Auf | |
| Plakaten stand: „Nein zum Impfzwang“ und „Meine Gesundheit“. | |
| Laut Polizei waren gegen 11.00 Uhr etwa 350 Menschen dabei. Angemeldet | |
| waren 500 Teilnehmer. Die Polizei ist mit 130 Einsatzkräften vor Ort | |
| gewesen, darunter auch Hundeführer und die Wasserschutzpolizei auf der | |
| Spree. Die Demonstranten wollten am Großen Stern und Schloss Bellevue | |
| vorbei um das Regierungsviertel herum und zurück zum Brandenburger Tor | |
| laufen. | |
| Die Demonstration verlief zunächst ohne Störungen. Durch die neuen | |
| Regelungen müssen Demonstranten keine Coronamasken mehr tragen, sodass bei | |
| derartigen Veranstaltungen voraussichtlich deutlich weniger Konflikte zu | |
| erwarten sind. An einigen Gegendemonstrationen nahmen nur wenige Menschen | |
| teil. (dpa) | |
| ## Stimmen aus der Bundestagdebatte | |
| Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor der Abstimmung im | |
| Bundestag nochmals für die Einführung einer Corona-Impfpflicht geworben. | |
| Wenn gerade die Älteren geimpft seien, könnten 90 Prozent der zu | |
| erwartenden Todesfälle im Herbst und Winter vermieden werden, sagt der | |
| SPD-Politiker, der als Bundestagsabgeordneter und nicht als Minister | |
| spricht. | |
| FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat angekündigt, nicht für eine | |
| Corona-Impfpflicht zu stimmen. Er hätte möglicherweise einer | |
| Beratungspflicht zugestimmt. „Da dieser Vorschlag zurückgezogen wurde, kann | |
| ich keinem der vorliegenden Anträge zustimmen“, twittert Dürr. | |
| Die AfD-Co-Fraktionschefin Alice Weidel und der FDP-Abgeordnete Wolfgang | |
| Kubicki bekräftigen ihre Ablehnung einer Corona-Impfpflicht. Weidel sagt im | |
| Bundestag, eine Impfpflicht sei „verfassungsfeindlich“ und eine „totalit�… | |
| Anmaßung“. Kubicki verweist auf die im Schnitt schwächeren | |
| Krankheitsverläufe bei der Infektion mit der Virusvariante Omikron, weshalb | |
| keine Grundrechtseingriffe zulässig seien. | |
| Der CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge hat für die Zustimmung zum | |
| Unionsvorschlag für eine abgestufte Corona-Impfpflicht geworben. Man | |
| brauche mit einem Impfregister erst eine Datengrundlage, um dann im Herbst | |
| im Notfall eine Impfpflicht einzuführen, sagte er im Bundestag in der | |
| Debatte vor der Abstimmung. | |
| Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt hat im | |
| Bundestag für eine Corona-Impfpflicht ab 60 Jahren geworben. In der Debatte | |
| appellierte sie für eine Zustimmung für einen entsprechenden Gesetzentwurf | |
| von Politikern aus den Reihen der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP. Man | |
| müsse sich dafür wappnen, dass die Pandemie im Herbst wieder an Fahrt | |
| gewinne, und deshalb eine Grundimmunisierung in der Bevölkerung erreichen. | |
| Der Entwurf sieht auch eine Beratungspflicht für alle Personen ab 18 Jahren | |
| vor. Im Herbst solle dann entschieden werden, ob auch eine Impfpflicht für | |
| 18- bis 49-Jährige nötig sei. (rtr) | |
| ## Weiter sinkende Inzidenz | |
| Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 201.729 Neuinfektionen binnen 24 | |
| Stunden. Das sind 73.172 Fälle weniger als am Mittwoch vor einer Woche, als | |
| 274.901 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in | |
| Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei etwa 22,3 Millionen. | |
| Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 1.251,3 von 1.394,0 | |
| am Vortag. 328 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. | |
| Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 131.036. (rtr) | |
| ## Abstimmung über Impfpflicht im Bundestag | |
| Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dagmar | |
| Schmidt, hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SDP) auch im Falle | |
| einer [2][Niederlage bei der Abstimmung zur Corona-Impfpflicht] | |
| Unterstützung zugesichert. „Wenn in einem Gruppenverfahren der Antrag, den | |
| man unterstützt, am Ende keine Mehrheit finden sollte – wovon ich immer | |
| noch nicht hoffe, dass es so sein wird – dann ist das viel, aber kein | |
| Grund, irgendwie seinen Hut zu nehmen“, sagte Schmidt am Donnerstag im | |
| Deutschlandfunk unmittelbar vor der Abstimmung im Bundestag. In einer | |
| Demokratie sei eine Niederlage nicht schlimm. „Ich hab großes Vertrauen | |
| dazu, dass wir mit unserem Gesundheitsminister eine gute Pandemiepolitik | |
| für den nächsten Herbst machen werden.“ | |
| Lauterbach hatte sich wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zuvor für eine | |
| Impfpflicht ab 18 Jahren ausgesprochen. Ein solcher Weg ist aber nicht mehr | |
| realistisch. Zur Abstimmung steht nun unter anderem ein Kompromissvorschlag | |
| für eine Impfpflicht zunächst für Menschen ab 60 Jahren. Er wurde von zwei | |
| Gruppen von Abgeordneten aus SPD, FDP und Grünen erarbeitet und wird auch | |
| von Lauterbach unterstützt. Zwei Anträge wenden sich gegen eine | |
| Impfpflicht, die Union fordert in einem Antrag zuerst den Aufbau eines | |
| Impfregisters. | |
| Schmidt warb kurz vor der Abstimmung noch einmal für den | |
| Kompromissvorschlag und hoffte auch auf Stimmen aus der Union. Es gebe auch | |
| dort viele, die gerne für den Herbst vorsorgen würden. „Insofern glaube | |
| ich, dass es dort auch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein gibt“, | |
| sagte Schmidt. Im ZDF-„Morgenmagazin“ zeigte sich FDP-Gesundheitspolitiker | |
| Andrew Ullmann vorsichtig optimistisch. „Klare Mehrheiten existieren im | |
| Augenblick gar nicht“, sagte er. Es werde sich zeigen, inwieweit die Reden | |
| und Debatten aus der Vergangenheit zu einer Mehrheit führten. „Ich bin da | |
| sehr optimistisch, dass wir eine Mehrheit bekommen.“ | |
| Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge, | |
| appellierte via Twitter „an alle Unentschlossenen, sich dem Vorschlag einer | |
| flexiblen Impfvorsorge anzuschließen – mit einer Impfpflicht nicht “auf | |
| Vorrat“, sondern nur als ultima ratio, wenn es die Lage erfordert, | |
| belastbare Erkenntnisse und effektive Impfstoffe vorhanden sind“. (dpa) | |
| ## „Querdenken“ soll weitergehen | |
| Trotz der Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen sieht der Gründer der | |
| [3][Protestbewegung „Querdenken“], Michael Ballweg, keinen Anlass zum | |
| Aufhören. Im Bundestag werde über eine Impflicht diskutiert, für Impfstoffe | |
| sollten Lieferverträge bis 2029 abgeschlossen werden und es solle ein | |
| Impfregister eingeführt werden, teilte Ballweg der Deutschen Presse-Agentur | |
| in Stuttgart mit. „Gleichzeitig melden sich immer mehr Menschen, die | |
| aufgrund der Impfung gesundheitliche Schäden haben. Deshalb sehen wir hier | |
| keine Gründe, den Protest einzustellen.“ | |
| Die „Querdenken“-Demonstrationen seien auch keine | |
| Anti-Corona-Demonstrationen, sondern „Demos für die vollständige | |
| Wiederherstellung unserer Grundrechte“, betonte Ballweg. Zudem seien es | |
| keine monothematischen Demonstrationen. (dpa) | |
| 7 Apr 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Abstimmung-ueber-Corona-Impfpflicht/!5847966 | |
| [2] /Abstimmung-ueber-Corona-Impfpflicht/!5847966 | |
| [3] /Welt-Reporter-und-Querdenken/!5841293 | |
| ## AUTOREN | |
| Linda Gerner | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Bundestag | |
| Impfung | |
| Karl Lauterbach | |
| Pandemie | |
| FDP | |
| Olaf Scholz | |
| Bundesministerium für Gesundheit | |
| FDP | |
| Ampel-Koalition | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Kolumne Habibitus | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Rolle der FDP in Ampelkoalition: Plötzlich Schuldenkönig | |
| Die Liberalen können in der Ampelregierung viel verhindern, aber wenig | |
| gestalten. Das zeigt sich besonders in der Person des Finanzministers. | |
| Die Ampelkoalition in der Krise: Der ohnmächtige Kanzler | |
| Die Impfpflicht endete für Olaf Scholz in einem Desaster. Das kann sich | |
| beim 100-Milliarden-Paket für die Bundeswehr wiederholen. Und dann? | |
| Gescheiterte Impfpflicht: Bahn frei für die nächste Variante | |
| Die überstandene Infektion ohne Impfung bietet kaum Schutz gegen das Virus. | |
| Schon gar nicht gegen Mutanten, die sich munter ausbreiten werden. | |
| Die FDP und der Benzin-Rabatt: Plötzlich ist der Markt egal | |
| Beim Klimaschutz wollte die FDP komplett auf Preismechanismen setzen. Doch | |
| sobald das Benzin tatsächlich teuer wird, ist Klientelpolitik wichtiger. | |
| Scheitern der Impfpflicht im Bundestag: Es grenzt an Totalschaden | |
| Die gescheiterte Impfpflicht ist das erste Desaster für die Ampelregierung | |
| – und fügt dem Macher-Image des Kanzlers Kratzer zu. Doch auch die Union | |
| hat verloren. | |
| Pleite für Regierung bei Impfpflicht: Corona immun gegen Bundestag | |
| Fünf Stunden lang diskutierten die Abgeordneten im Bundestag über die | |
| Einführung einer Corona-Impfpflicht. Doch kein Antrag erhielt eine | |
| Mehrheit. | |
| Abstimmung über Corona-Impfpflicht: Der Bundestag entscheidet | |
| Seit Monaten diskutieren die Bundestagsabgeordneten über eine Impfpflicht. | |
| Am Donnerstag fällt die Entscheidung. Mit welchem Ergebnis? | |
| Lauterbach und die Quarantänepflicht: We love Eigenverantwortung | |
| Karl Lauterbach wollte die Quarantänepflicht für Menschen außerhalb des | |
| medizinischen Sektors beenden. Dabei ging es nie um Freiheit – nur um | |
| Profite. | |
| Bundesgerichtshof zu Schließungen: Kein Schadenersatz für Shutdown | |
| Der Bundesgerichtshof lehnt einen Anspruch auf volle Entschädigung für | |
| Betriebsschließungen wegen Corona ab. Gewerbebetreibende sind enttäuscht. |