# taz.de -- Koalitionspläne für Stadtentwicklung: Private sollen Neubau ankur… | |
> Die Koalitionäre einigen sich auf ein Bündnis für Neubau – und wollen | |
> Berlin weiter verdichten. Entstehen soll mehr bezahlbarer Wohnraum. | |
Bild: Berlin soll Stadt der Kräne werden | |
Berlin taz | Ein paar [1][kurzen Worten zu DW Enteignen] ließ Franziska | |
Giffey am Dienstagmorgen lange Ausführungen zu dem Thema folgen, das sie | |
und die SPD bereits im Wahlkampf versucht hatten für sich zu besetzen: die | |
Steigerung der Neubauzahlen. Gleich nach der Regierungsbildung soll ein | |
„Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen“ mit der | |
Immobilienwirtschaft geschmiedet werden, das innerhalb eines halben Jahres | |
„konkrete Verabredungen“ etwa über angestrebte Neubauzahlen treffen solle, | |
wie Giffey sagte. | |
Es bleibt bei der Zielzahl von 20.000 neuen Wohnungen jährlich – 200.000 | |
Wohnungen in den nächsten zehn Jahren werden angestrebt. 16 neue | |
Stadtquartiere sollen entstehen, auch die Elisabeth-Aue in Pankow soll | |
zumindest teilweise bebaut werden, nicht aber das [2][Tempelhofer Feld]. | |
Auch ohne diesen Symbolort gebe es ein Potenzial für 212.000 neue | |
Wohnungen. | |
Den Großteil des Neubaupotenzials sehen die Koalitionäre in spe in kleinen | |
Quartieren. Es werde „urban“ gebaut werden und weiter verdichtet, sagte | |
Bettina Jarasch (Grüne): „Ganz Berlin muss um eine Etage in die Höhe | |
wachsen.“ Dies sei auch sinnvoll, um nicht immer mehr Flächen zu | |
versiegeln. Für einen Schub beim Neubau sollen auch eine Vereinfachung und | |
Digitalisierung der Verfahren sorgen. | |
Giffey kündigte ein Wohnungsbauförderungsprogramm in dreistelliger | |
Millionenhöhe an. Während die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften in fünf | |
Jahren 35.000 Wohnungen errichten sollen, bleiben 65.000 für | |
Genossenschaften und Private. Laut Klaus Lederer (Linke) sollen die | |
privaten Akteure mehr bezahlbaren Wohnraum errichten. Zu den 30 Prozent für | |
Geringverdiener, die bislang in der kooperativen Baulandentwicklung | |
vereinbart sind, soll es auch Quoten für Wohnberechtigungsschein-Besitzer | |
mit mittlerem Einkommen geben. | |
Für Wohnungslose soll Wohnraum bereitgestellt werden – ein zentrales | |
Element für die Vision, [3][Obdachlosigkeit bis 2030 abzuschaffen]. | |
Grundstücke will das Land nicht verkaufen, sondern per Erbbaurecht | |
vergeben, verstärkt an Genossenschaften. | |
Lederer kündigte eine Regelung für den alten sozialen Wohnungsbau an, deren | |
Mieten sollen nach Auslaufen der Sozialbindungen nicht ins Unermessliche | |
steigen, sondern sich „an der ortsüblichen Vergleichsmiete als Obergrenze“ | |
orientieren. Die Kooperationsvereinbarung mit den Wohnungsbaugesellschaften | |
soll fortgeführt, weitere Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden. Dazu soll | |
ein neues Wohnraumschutzgesetz den Mieterschutz verbessern. Ein | |
Mietkataster für Wohnungen und Gewerbe soll Transparenz herstellen. | |
23 Nov 2021 | |
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## AUTOREN | |
Erik Peter | |
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