| # taz.de -- Wahlchaos in Berlin: Bundesregierung fordert Aufklärung | |
| > Welches Ausmaß haben die Pannen vom 26. September in Berlin? Selbst die | |
| > Bundesregierung drängt das Land, Fehler „ganz klar“ aufzuarbeiten. | |
| Bild: Das war nur der Anfang vom Wahlchaos: Schlange stehen am Sonntag in Berlin | |
| Berlin taz | Eine Woche nach dem Superwahltag dementieren | |
| Politiker*innen der Berliner Regierungsparteien SPD und Grüne | |
| Spekulationen, dass wegen der [1][Pannen bei der Durchführung und | |
| Auszählung am 26. September] neu gewählt werden müsse. Der grüne Parteichef | |
| Werner Graf rechnet zwar mit Einsprüchen von Wähler*innen, Neuwahlen | |
| erwarte er aber nicht. Die designierte Regierende Bürgermeisterin Franziska | |
| Giffey (SPD) erklärte: „Ich glaube, dass jetzt sehr solide und vernünftig | |
| diese Dinge aufgearbeitet werden.“ Bei Unklarheiten werde nachgezählt. | |
| Doch allein, dass solche Dementi nötig sind, zeigt die Brisanz des | |
| Wahldebakels. Am Sonntag kam es nicht nur in vielen Wahllokalen zu langen | |
| Warteschlangen; teilweise mussten sie wegen fehlender Stimmzettel | |
| geschlossen werden. Zudem wurden falsche Zettel ausgegeben. Auch bei der | |
| Auszählung kam es zu Fehlern. Landeswahlleiterin Petra Michaelis hatte am | |
| Mittwoch [2][ihr Amt zur Verfügung gestellt.] | |
| Wie viel falsch lief, ist weiterhin unklar. Täglich mehren sich seit Montag | |
| die Berichte von betroffenen Wähler*innen und entsetzten | |
| Wahlhelfer*innen. Bis Mitte Oktober soll auch offiziell Klarheit herrschen. | |
| „Wir wären alle gut beraten, wenn wir die zuständigen Wahlorgane jetzt erst | |
| einmal ihre Arbeit machen lassen würden“, sagte der Sprecher der | |
| Innenverwaltung, Martin Pallgen. „Diese prüfen gerade die Vorgänge und | |
| werden dann zuerst in den Bezirkswahlausschüssen und danach im | |
| Landeswahlausschuss das amtliche Endergebnis feststellen.“ | |
| ## „Peinlich für Berlin“ | |
| Derweil nutzen konservative Kreise die Pannen für Kritik am noch | |
| amtierenden rot-rot-grünen Senat. CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner sprach von | |
| einem Wahldesaster, „was was peinlich für Berlin ist“. Am Wahlabend sei | |
| „das ganze Chaos der letzten fünf Jahre von Rot-Rot-Grün noch einmal | |
| deutlich geworden“. | |
| Am Freitag hat auch die Bundesregierung eine gründliche Untersuchung | |
| gefordert. „Es ist die Verantwortung der zuständigen Berliner Stellen und | |
| Verantwortlichen, das was geschehen ist, ganz klar aufzuarbeiten“, sagte | |
| Regierungssprecher Steffen Seibert. Auf Nachfrage, ob die Ereignisse dem | |
| Ansehen Deutschlands schaden könnten, sagte Seibert: „Man kann bessere | |
| Werbung für sich machen.“ | |
| Der Vorsitzende der rechten Polizeigewerkschaft DPolG, Rainer Wendt, | |
| suggerierte [3][auf Facebook] gar, die Wahl sei vom Senat manipuliert | |
| worden: „Wie soll die rot-rot-grüne Regierung sonst auf die gewünschten | |
| Ergebnisse kommen?“ | |
| 1 Oct 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Wahlchaos-in-Berlin/!5800755 | |
| [2] /Nach-Chaos-am-Sonntag/!5800609 | |
| [3] http://www.facebook.com/DPolGRainerWendt/ | |
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| Bert Schulz | |
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