| # taz.de -- Neue EU-Sanktionen gegen Belarus: Schwarze Liste wird länger | |
| > Es gab eine Reaktion auf die Repressionen in Belarus und die | |
| > Flugzeugentführung. 78 Einzelpersonen und acht Firmen werden mit Strafen | |
| > belegt. | |
| Bild: Tichanowskaja, Oppositionsführerin aus Belarus, und Varhelyi, EU-Kommiss… | |
| Mönchengladbach taz | Bei ihrem Treffen in Luxemburg haben sich die | |
| EU-Außenminister am Montag wegen [1][Repressionen gegen die belarussischen | |
| Bevölkerung] und der Flugzeugentführung vom 23. Mai auf ein viertes | |
| Sanktionspaket gegen das Regime in Minsk geeinigt. Betroffen von den | |
| Sanktionen sind neben 78 Personen auch acht Firmen. | |
| Darunter finden sich, so das belarussische Portal von Radio Liberty Svaboda | |
| RichterInnen, ErmittlerInnen und Staatsanwälte, die Haftstrafen gegen | |
| Journalisten, Demonstrierende und Oppositionelle zu verantworten haben. | |
| Ebenfalls auf der Liste sind drei Abgeordnete und vier Medienvertreter, die | |
| die Repressalien propagandistisch begleitet hatten. Auch vier Rektoren, die | |
| Studierende wegen Protestdemonstrationen exmatrikuliert hatten, und knapp | |
| 50 Beamte werden sanktioniert. Ebenfalls gelistet sind der älteste Sohn von | |
| Alexnader Lukaschenko Dmitri sowie dessen Ehefrau Lilia. | |
| Unter den sanktionierten Firmen finden sich, so Svaboda, das Minsker | |
| Automobilwerk MAZ, einer der größten Betriebe des Landes, | |
| Fahrzeughersteller BelAZ und die Logistikunternehmen Sohra, Bremino Group, | |
| Globalcustom und Belaeronavigatsia. Ebenfalls gelistet ist die Nowaja | |
| Neftjanaja Kompanja, die einzige private belarussische Firma, die mit | |
| Petroprodukten handeln darf. Nach Informationen von Svaboda war sie von den | |
| Machthabern 2020 gegründet worden, um Sanktionen gegen staatliche Firmen zu | |
| umgehen. | |
| Nach der Präsidentschaftswahl vom 9. August 2020 hatte die EU [2][drei | |
| Sanktionspakete] gegen das Regime beschlossen. Auch Diktator Alexander | |
| Lukaschenko ist die Einreise in die EU verboten. Seit Dezember befinden | |
| sich auch sieben staatsnahe Unternehmen auf der Liste. | |
| ## Ausrichtung nach Asien | |
| Mit Politik hätten diese Sanktionen nichts zu tun, zitiert naviny.online | |
| den belarussischen Wirtschaftsminister Alexander Tscherwjakow. Bei | |
| Sanktionen gehe es immer um etwas anderes, nämlich um eine Aufteilung von | |
| Märkten und eine Verdrängung von Konkurrenten. Nun werde sich die | |
| belarussische Wirtschaft eben mehr nach Asien ausrichten, kündigte der | |
| Minister an. | |
| Pawel Latuschka, Mitglied des Koordinierungsrates der Opposition und | |
| Ex-Kulturminister von Belarus, bedankte sich bei den EU-Staaten für die | |
| Verhängung der jüngsten Sanktionen. „Die betroffenen Unternehmen und | |
| Einzelpersonen haben sich ihren Platz auf der Liste durch ihre direkte | |
| Beteiligung an Repressionen oder an der Finanzierung des Regimes redlich | |
| verdient“, sagte Latuschka der taz. | |
| Nun komme es auf Sanktionen gegen Wirtschaftszweige an, die voraussichtlich | |
| Ende der Woche verabschiedet würden. „Sollten diese greifen, werden der | |
| außenpolitische Druck auf Lukaschenko größer und seine politische Zukunft | |
| deutlich kürzer“, hofft Latuschka. | |
| 21 Jun 2021 | |
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| ## AUTOREN | |
| Bernhard Clasen | |
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