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# taz.de -- Finanzierung der Coronakrise: Reiche sollen zahlen
> Die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik fordert eine
> Vermögensabgabe. Nicht die Geringverdienenden sollen die Kosten der
> Coronakrise tragen.
Bild: Forderung zur Bewältigung der Pandemiefolgen: Abgabe für Vermögen ab 2…
Berlin taz | Die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik fordert eine
Vermögensabgabe zur Bewältigung der Pandemiefolgen. Die Ökonom:innen
wollen damit verhindern, dass die Coronakrise zu einer weiteren
Umverteilung von unten nach oben führt. Jedes Jahr legt die Arbeitsgruppe
ein [1][Gegengutachten] zum Bericht der Wirtschaftsweisen vor, die der
Bundesregierung nahestehen.
Die deutsche Staatsverschuldung wird bis 2023 voraussichtlich bis auf 420
Milliarden Euro steigen. „Die Staatsverschuldung ist für Deutschland
durchaus zu stemmen“, sagte die Bremer Wirtschaftsprofessorin Mechthild
Schrooten bei der Vorstellung des diesjährigen Memorandums. Die Schulden
dürften aber nicht „von unten“ finanziert werden. Aus diesem Grund müsse
auch die Vermögensteuer aktiviert und die Erbschaftsteuer erhöht werden.
Für andere europäische Staaten könne die Verschuldung aber zum Problem
werden. „Deshalb ist es umso wichtiger, dass es zu einer gemeinsamen
Schuldenaufnahme in der EU kommt“, sagte sie. Die Diskussion über
[2][Euro-Bonds], wie sie nach der Finanzkrise aufgekommen ist, müsse
wiederbelebt werden.
Bei der Vermögensabgabe lehnen sich die Ökonom:innen an einen Vorschlag
des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung an. Der sieht eine
einmalige, über 20 Jahre gestreckte Abgabe für Vermögen ab 2 Millionen Euro
vor. Die Abgabe ist gestaffelt zwischen 10 Prozent und 30 Prozent ab 100
Millionen Euro. „Das würde Einnahmen zwischen 310 und 320 Milliarden Euro
bringen“, sagte der Ökonom Axel Trost, der für die Linkspartei im Bundestag
sitzt.
Die Gruppe fordert darüber hinaus ein Investitionsprogramm in Höhe von 120
Milliarden Euro für die sozial-ökologische Wende. Als einen Baustein legte
sie ein Konzept für eine [3][Verkehrswende] vor. Es sieht unter anderem den
massiven Ausbau des ÖPNV, steigende Spritpreise und eine Verteuerung
PS-starker Fahrzeuge vor. Die Autoindustrie stehe durch die Umstellung auf
E-Mobilität vor gigantischen Veränderungen, sagte der Wittener Ökonom
Heinz-Josef Bontrup. Diesen Prozess müsse der Staat begleiten, auch die
Beschäftigten müssten stärker einbezogen werden.
26 Apr 2021
## LINKS
[1] https://www.alternative-wirtschaftspolitik.de/de/article/10656582.memorandu…
[2] /EU-Streit-um-Coronabonds/!5678129
[3] /Verkehrswende-fuer-alle/!5766611
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Vermögenssteuer
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Wirtschaft
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