| # taz.de -- Das schwule Berlin hat sich verändert: „Eine andere Wahrnehmung … | |
| > Björn Koll ist Cineast und Chronist. Der Geschäftsführer von „Salzgeber�… | |
| > über Lüneburg und Berlin, queere Filme, die Aidskrise und Manfred | |
| > Salzgeber. | |
| taz: Björn Koll, aller Anfang ist ein Praktikum, oder? | |
| Björn Koll: Ganz genau. Der Klassiker sozusagen. Ich kam 1987 zum Studium | |
| nach Berlin … | |
| … Westberlin … | |
| … wie man damals noch sagte. Und Studieren hieß, mit 150 Studierenden in | |
| einem Seminarraum für 20 Personen einen Western von VHS-Kassette auf einem | |
| Röhrenfernseher zu schauen, um dann über die dreiminütige Eingangssequenz | |
| und die grandiose Kameraführung zu schwadronieren, die das Pferd und den | |
| Reiter schon ganz in der Ferne entdeckte. Das Studium hab ich nie | |
| abgeschlossen, denn alles, was ich bei Manfred Salzgeber, den ich über | |
| einen Zufall kennengelernt hatte, als Praktikant lernte, war viel | |
| spannender und auch ein bisschen fundierter. | |
| Wie war Berlin – um es vielleicht mal Jüngeren zu erläutern? | |
| Wohnungsnot hatten wir schon Ende der Achtziger. Ich ergatterte dann über | |
| irgendeinem Jaguar fahrenden Makler unter Vorspiegelung falscher Tatsachen | |
| eine Wohnung in Charlottenburg, immerhin mit Innentoilette, fließend kaltem | |
| Wasser und Ofenheizung. Sonst stank die Stadt im Winter unerträglich durch | |
| die Braunkohlebriketts, die wir alle verfeuerten. Und es war immer kalt, | |
| weil ich das mit dem Kohleofen natürlich nicht organisiert kriegte. Immer | |
| wenn ich das Haus verließ, wurde es gerade warm, wenn ich wiederkam, war es | |
| eiskalt. Ganz normale Westberlin-Erinnerungen, die Millionen von Menschen | |
| in ähnlicher Form haben. | |
| Und das Lebensgefühl? | |
| Man war jung, das war toll, das war supertoll, ganz großartig. Und wir | |
| haben uns unsere Freiheiten genommen und für diese Freiheiten – wie jede | |
| Generation – gekämpft. Und damit war Berlin natürlich die geilste Stadt der | |
| Welt. | |
| Sie kamen aus dem behaglichen Lüneburg? | |
| Und da wollte ich natürlich nie wieder zurück. Das war ausgeschlossen. | |
| Berlin war die einzige Stadt in Deutschland, wo ich mir ansatzweise | |
| vorstellen konnte zu leben. Wegen der Freiheiten und der vielen Abenteuer. | |
| Vermissen Sie manchmal diese gewisse Unaufgeräumtheit von Westberlin? | |
| Westberlin war nicht unbedingt unaufgeräumt, sondern einfach auch spießig, | |
| wenn ich so an Steckschlüssel, keifende Blockwarte, die Berliner Witwen | |
| oder an ein Publikum in der Deutschen Oper denke. | |
| Erinnern Sie sich an den Tag der Maueröffnung, den 9. November 1989? | |
| Jeder Berliner erinnert sich an diesen Tag. Ich war in einem Schneideraum | |
| im Westend, und die Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek, die nebenan | |
| Synchron machte, klopfte: Jungs, ihr habt doch ein Radio – sagt mal: Was | |
| ist denn da los? So fuhren Benjamin und ich zum Brandenburger Tor und | |
| sammelten vorher noch eine Freundin ein. Dann rauf auf die Mauer, die an | |
| der Stelle ganz breit war. Ein unglaublich schöner und sehr visueller | |
| Moment, wie sich die Postenkette, die mit verschränkten Armen und | |
| unbewaffnet direkt vor dem Tor stand, in der Mitte teilte und den Weg frei | |
| machte. Fernsehballett sozusagen. Wir haben die Einladung angenommen, sind | |
| runtergesprungen und durchs Tor gelaufen. | |
| Durch ein Meer freudiger Ostberliner? | |
| Ach was, kein einziger Mensch war Unter den Linden. War ja auch klar, die | |
| Ostberliner hatten ihre eigenen Übergänge. Wir versuchten noch, im | |
| Operncafé etwas zu trinken zu bekommen, aber das wurde uns vom zickigen | |
| Personal verwehrt, und dann sind wir weiter bis zum Alex und wieder | |
| zurückmarschiert. | |
| Abenteuerspielplatz Westberlin … | |
| … na, eher Abenteuerspielplatz Ostberlin. Nach Stationen in der Motzstraße | |
| und dem absoluten Tiefpunkt in der Steglitzer Schloßstraße sind wir ja mit | |
| dem Büro in die Friedrichstraße am Oranienburger Tor gezogen. Ich hatte mir | |
| da schon privat eine Wohnung saniert, und außer dem „Obst und Gemüse“ gab | |
| es genau gar nichts. Und irgendeine Berlinale-Party haben wir dann mal im | |
| „Eimer“ veranstaltet und alle waren von so viel Trümmern und Underground | |
| ganz beseelt. | |
| Wie hat sich das schwule Berlin verändert? | |
| Ich gehöre zu der Generation, für die das SchwuZ an der Hasenheide, das | |
| Café Anal, die Turbine und später dann das Ostgut die selbstverständlichen | |
| Orte waren. Manfred ist ja auch sehr gerne um die Häuser gezogen, und | |
| spätestens so um drei Uhr nachmittags hab ich ihn dann doch mal mit einem | |
| Tee aus dem Bett geworfen. Da begann dann sozusagen meine zweite Schicht, | |
| und wir zogen irgendwann in die Büros der Berlinale, um dort nach | |
| Büroschluss teure Ferngespräche in die USA zu führen oder illegal den | |
| Fotokopierer zu quälen. Gestaltung über Computer war damals noch in den | |
| Kinderschuhen und Prittstift und Schere bzw. die Fotokopie das Medium, mit | |
| dem wir unsere Filme bewarben. Um Mitternacht gingen wir dann wieder | |
| getrennte Wege und ich manchmal durchaus von der Kneipe direkt ins Büro. | |
| Man war halt jung, alles war easy. | |
| Was hat der Mauerfall, die Öffnung der DDR für euch als Filmverleiher | |
| bedeutet? | |
| Die Menschen im Osten waren unglaublich offen, und wir konnten die | |
| absurdesten Dinge machen und zum Beispiel im Kinosaal des Wachregiments | |
| „Feliks Dzierżyński“ in Adlershof ein schwules Filmfestival veranstalten. | |
| Ich war auch mal, so 90 oder 91, in Magdeburg vor einem ganzer Saal voller | |
| NVA-Soldaten und hatte ein ultraexperimentelles Kurzfilmprogramm im Gepäck: | |
| „Liebe im Zeitalter von Aids“. | |
| Und die Soldaten? | |
| Die haben das ertragen, dass da der Schnösel Björn denen was erzählte. Es | |
| war auch ein stummer Kurzfilm dabei, in dem nur unscharfe Bilder von einer | |
| New Yorker Homo-Demo aus den Siebzigern gezeigt wurden – an den würde sich | |
| heute das Forum Expanded der Berlinale kaum rantrauen, aber das haben wir | |
| damals den Menschen einfach um die Ohren gehauen. Aber wer weiß, wer da aus | |
| einer solchen Veranstaltung was wie mitgenommen hat. Das ist ja das | |
| Großartige an Filmen und Kunst, dass die Wirkung manchmal erst später oder | |
| ganz anders als erwartet eintritt. In den ersten Jahren nach der | |
| Maueröffnung gab es eine Vielzahl von Kino- und Filminitiativen selbst zum | |
| Beispiel in Städten wie Brandenburg. Mit den Jahren wurde das dann alles | |
| eingestampft oder vom Mainstream übernommen. | |
| War es nicht völlig wahnsinnig von Manfred Salzgeber, aus dem Underground | |
| heraus einen inzwischen hochetablierten queeren Filmverleih wie „Salzgeber“ | |
| zu begründen – und Sie mittendrin? Hätte ja auch schiefgehen können, oder? | |
| Die Frage wurde nicht diskutiert. Da gab es Filme, mit denen kein | |
| etablierter Verleih arbeiten wollte, da mussten also wir ran. Und da gab es | |
| natürlich Themen wie Aids, schwul, lesbisch – und davon wollte der | |
| sogenannte Markt auch nichts wissen. Und Angst vor dem möglichen Scheitern | |
| gab es nie, denn für alles gab es ja immer irgendeine Lösung. Und sei es, | |
| dass man zum Monatsende Bargeld mit der Kreditkarte abhob, um das Konto | |
| wieder zu füllen, damit die Miete abgebucht werden konnte. Anfang der | |
| Neunziger waren wir einfach so was von arm, dass nicht nur Manfreds | |
| Berlinale-Gehalt im Laden verschwand, sondern auch ich „fremdarbeiten“ | |
| ging und Eventmanagement für amerikanische Konzerne machte. | |
| Nach über drei Jahrzehnten in Berlin – sind Sie noch hin und wieder in | |
| Lüneburg? | |
| Alle paar Jahre mal. 30-jähriges Abitreffen oder solche Scheußlichkeiten. | |
| In Lüneburg gehen ja auch ganz gespenstische Dinge vor sich: Die Stadt | |
| schrumpft, und jedes Mal,wenn ich wieder zurückkomme, ist eine andere | |
| Straße enger geworden, man kommt mit dem Auto kaum noch durch die Gassen. | |
| Alles ist irgendwie schrumpfig geworden. Thema für einen Horrorfilm. | |
| Froh über jede Rückkehr nach Berlin? | |
| Ja, obwohl ich mittlerweile halb in Brandenburg und halb in Berlin lebe. | |
| Also nicht Uckermark, sondern Barnim. Aber Berlin ist schon die Heimat und | |
| ich freue mich immer wieder zurückzukommen. | |
| Manfred Salzgeber hat wütend gegen Aids und gegen die Stigmatisierung von | |
| HIV-Infizierten gekämpft. Der 1. Dezember ist der ikonische Gedenktag, der | |
| Welt-Aids-Tag. Ist dieser Tag noch wichtig für Ihr Unternehmen? | |
| Sie haben recht: Manfred war wirklich richtig wütend auf die Krankheit und | |
| genauso wütend auf all die Festangestellten in den Aids-Hilfen, die sich in | |
| seiner Wahrnehmung eher für ein buntes Kochbuch engagierten, als für die | |
| Arbeit mit Filmen zum Thema. Und um uns herum starben die Freunde. Häufig | |
| unter sehr prekären Umständen. Und bis 1994 hatten wir zum 1. Dezember alle | |
| Kopien von den Aidsfilmen draußen in den Kinos, und Filmkopien waren damals | |
| ja noch knapp und teuer. 1994 war nicht nur Manfreds Todesjahr, sondern | |
| auch das Jahr von Derek Jarmans „Blue“, für mich der letzte richtige | |
| Aidsfilm, wenn man denn von diesem Genre überhaupt sprechen will. Danach | |
| gab es natürlich immer wieder Filme, in denen Aids vorkam, aber halt nicht | |
| mehr mit dem drohenden Ende, dass der Held zum Schluss sterben muss. Das | |
| haben sich dann erst wieder die Franzosen, 2017 mit „120 BPM“ von Robin | |
| Campillo und ein Jahr später mit „Sorry Angel“ von Christophe Honoré | |
| getraut. Gerade „120 BPM“ war ein sensationeller Erfolg in Frankreich und | |
| bei uns in Deutschland ein Riesenflop. | |
| Warum gibt es diese kämpferische Resonanz auf Aids in Deutschland nicht? | |
| Ach, ich glaube, wenn man zum Beispiel für die Primetime oder Netflix das | |
| Leben von Jürgen Baldiga so richtig fett mit viel Musik und viel Sex, cool | |
| und stylisch erzählen würde, dann würde diese irre und emotionale | |
| Geschichte auch „Pose“ in den Schatten stellen. Macht aber niemand und | |
| traut sich auch keiner, aber eigentlich wäre das eine gute Mischung: die | |
| Achtziger in Berlin, die Trümmertuntenszene, künstlerische Emanzipationen, | |
| Rebellion und dann natürlich das So-jung-sterben-Müssen. | |
| Sind Sie wie die „Queer Media Society“ für die queere Quotierung von | |
| Rollen? | |
| Ach, ich weiß nicht. Mich interessiert der Quotenhomo im deutschen | |
| Vorabendprogramm, beim „Tatort“ oder bei Rosamunde Pilcher herzlich wenig. | |
| Für mich ist das gesamte Programm derart unattraktiv, dass ich schon seit | |
| Jahren kein Fernsehgerät mehr besitze. Und wenn da jetzt ein queerer | |
| Mensch durchs Bild hopst, wird auch nichts besser. Und prinzipiell glaube | |
| ich daran, dass Veränderungen immer bei einem selbst beginnen müssen. Und | |
| es ist ja nicht so, dass queere Menschen nicht überall im System tätig | |
| wären, aber meine Allianzen funktionieren häufig eher mit heterosexuellen | |
| Entscheidern, so zum Beispiel auch bei [1][„RBB QUEER]“ … | |
| … einer queeren Filmreihe im Sommer, wenn CSD-Saison ist, im RBB. | |
| Das muss man sich mal vorstellen: Erstmals in der deutschen | |
| Fernsehgeschichte räumt ein Sender regelmäßig eine ganze Spielfilmschiene | |
| frei und zeigt echt gewagte Dinge wie einen kenianischen Lesbenfilm in | |
| Suaheli. Und alle mussten wieder meckern. Über die Anfangszeiten, die | |
| Untertitel oder was auch immer. | |
| Hat die Misere des queeren Kinos und Fernsehens in Deutschland die gleichen | |
| Gründe wie die des Fernsehens überhaupt – eine Ästhetik aus „Roten Rosen… | |
| Das deutsche queere Kino hatte ja mit „Futur Drei“, „Kokon“ und „Neub… | |
| oder auch den Dokumentarfilmen „Im Stillen laut“ und „Rettet das Feuer“… | |
| sehr gutes Jahr. Bedenklich ist natürlich, dass die beiden Dokumentarfilme | |
| im Prinzip außerhalb des Systems und auch ohne Förderung entstehen mussten | |
| und dass auch „Futur Drei“ mit 120.000 Euro aus Niedersachsen und dann noch | |
| mal 20.000 aus Hamburg höchst prekär finanziert wurde. Geld gibt es in | |
| Deutschland in der Regel halt nur für Blödsinn. Und wenn da ein | |
| studentisches Kollektiv kommt und sagt, sie erzählen vom queeren | |
| Heranwachsen eines Einwanderersohns, winken alle ab. Aber wir sollten „Kiss | |
| Me Kosher“, „Berlin Alexanderplatz“ oder „Enfant Terrible“ als deutsc… | |
| auch irgendwie queere Filme nicht vergessen, aber insgesamt ist das immer | |
| noch verdammt wenig. | |
| Warum könnte ein Film wie der britische „God’s Own Country“ nicht in | |
| Deutschland gemacht worden sein? | |
| Na, die Frage hab ich doch eigentlich schon beantwortet. Da wirst Du | |
| zwischen irgendwelchen Redaktionen und diversen Förderinstitutionen einfach | |
| zermahlen. | |
| Wofür steht „Salzgeber“ heute? | |
| Salzgeber vermittelt zwischen Publikum und Künstler*innen mit ihren Filmen | |
| und vermeidet dabei möglichst jeden Marketingbullshit. Wir setzen auf | |
| ehrliche Informationen und ein aufgeschlossenes und intelligentes | |
| Publikum, das bereit ist, auch Filmen, die ein bisschen mehr als Tralala | |
| und Unterhaltung wollen, eine Chance zu geben. Wir blicken dabei auf eine | |
| mehr als 35-jährige Tradition zurück und sind sehr stolz darauf, dass wir | |
| mit einigen Filmemacher*innen schon seit Jahrzehnten erfolgreich | |
| zusammenarbeiten. Wir glauben daran, dass Filme ein einzelnes Leben, aber | |
| auch die Gesellschaft selbst verändern können. Und Filme schaut man am | |
| besten im Kino und idealerweise mit anderen Menschen zusammen. Und darüber | |
| hinaus ist uns noch wichtig, dass nicht jeder Film für ein Massenpublikum | |
| gemacht sein muss. Eine diverse Gesellschaft sollte ein buntes und | |
| vielfältiges Publikum akzeptieren. Gerade bei queeren Themen sind wir nicht | |
| nur mit unseren Filmstarts, sondern natürlich auch mit der [2][sissy, | |
| unserem Onlinemagazin für den nichtheterosexuellen Film], der bundesweiten | |
| [3][„queerfilmnacht“] und dem „queerfilmfest“ in elf Städten oder auch… | |
| „rbb QUEER“ besonders präsent und bieten eine Alternative zur herkömmlich… | |
| Verleiharbeit. Aber Salzgeber arbeitet auch mit nichtqueeren Filmen. Vor | |
| allem jüdische, zeitgeschichtliche, ökologische oder kulturelle Themen | |
| finden bei uns immer wieder ihren Platz. Und dass das alles irgendwie | |
| zusammenhängt, könnte ich jetzt wortreich erklären, aber irgendwie versteht | |
| es sich – glaube ich – auch ein bisschen von selbst. Es geht halt um eine | |
| andere Wahrnehmung der Welt. | |
| Hat Ihr Unternehmen unter Corona gelitten? | |
| Natürlich hat Salzgeber unter den Einschränkungen gelitten, denn bei | |
| geschlossenen Kinos können wir keine Filme veröffentlichen. „Wagenknecht“, | |
| „Futur Drei“ oder „Schlaf“ wurden mitten in der Auswertung abgewürgt, … | |
| seit März fahren wir hier auf Sicht. Irgendeine direkte Unterstützung gab | |
| und gibt es nicht, und auch aus so vollmundig angekündigten Programmen wie | |
| „Neustart Kultur“ durch die Staatsministerin für Kultur und Medien werden | |
| wir keinen Cent sehen. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass die | |
| Politik die Krise nutzen will, um einen loszuwerden. Aber „Salzgeber“ gibt | |
| es nun seit Langem und ist, was die Finanzen angeht, ein megakonservatives | |
| Unternehmen: keine Fremdfinanzierung, keine Schulden, keine Gehaltsexesse, | |
| keine Gewinnentnahmen, und die Polster reichen noch ein bisschen. Außerdem | |
| sind unsere Coronamaßnahmen wie zum Beispiel der „Salzgeber Club“ als das | |
| Streamingangebot für unsere Filme sehr gut angenommen worden. Wir haben | |
| einfach ein sehr cooles Publikum, das den Unterschied versteht, denn wenn | |
| man bei uns auf den Knopf drückt, kommt das Geld direkter und schneller bei | |
| den Filmemacher*innen an. | |
| Wäre es nicht mal Zeit für einen Manfred-Salzgeber-Award – für mitreißend… | |
| queeres Kino? | |
| Den gab es ja schon mal bei der Berlinale, nahm dann aber unter Dieter | |
| Kosslick … | |
| ... dem langjährigen Berlinale-Chef, dessen kuratorisches Wirken nicht | |
| gerade für Diversität berühmt war … | |
| … immer merkwürdigere Züge an, sodass ich mal die zickige Witwe gegeben und | |
| die Zusammenarbeit aufgekündigt habe. Und wenn man drüber nachdenkt, dann | |
| gibt es eigentliche Preise wie Sand am Meer, und zu Salzgeber als | |
| Unternehmen und auch zu unserer Geschichte passt ein eher stilles Wirken im | |
| Hintergrund besser. Es geht ja bei unserer Arbeit nicht um unser Ego, | |
| sondern immer um den einzelnen Film und wie wir ihn am besten seinem | |
| Publikum vermitteln. Wir haben übrigens ein paar Jahre verschiedene | |
| Filmvermittler, darunter Kinobetreiber, Filmverrückte oder Kuratoren, mit | |
| einem Manfred-Salzgeber-Preis ausgezeichnet, um einfach mal an den Stellen | |
| danke zu sagen, wo sonst niemand hinschaut. Der Preis bestand dann aus | |
| einer Kaffeetasse, einem Kochlöffel oder sonst irgendetwas aus Manfreds | |
| Nachlass, und es gab ihn auf unserer Berlinale-Party, bei der ja über | |
| tausend Menschen durch unser Haus springen. Und diese Preistradition | |
| sollten wir wirklich mal wieder aufleben lassen. | |
| 29 Nov 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.rbb-online.de/unternehmen/presse/presseinformationen/programm/2… | |
| [2] https://www.sissymag.de/ | |
| [3] https://www.queerfilmnacht.de/ | |
| ## AUTOREN | |
| Jan Feddersen | |
| ## TAGS | |
| Lesestück Interview | |
| Kinokultur | |
| Schwul | |
| Schwerpunkt HIV und Aids | |
| Queerfilmfestival | |
| Queer cinema | |
| Film | |
| Film | |
| Schwerpunkt Berlinale | |
| Schwerpunkt Berlinale | |
| taz Plan | |
| Gender | |
| Gender | |
| Todestag | |
| Schwerpunkt HIV und Aids | |
| Queer | |
| Schwerpunkt LGBTQIA | |
| Gender | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Queerfilmfestivals in Norddeutschland: Nebenbei nonbinär | |
| Bei den norddeutschen Queerfilmfestivals laufen Filme, in denen das Thema | |
| Queerness unausgesprochen bleibt. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. | |
| Dokufilm über Fotografen Jürgen Baldiga: Radikale Sichtbarkeit | |
| Jürgen Baldiga gab einst der Aids-Pandemie ein Gesicht. Der Dokumentarfilm | |
| „Entsichertes Herz“ nähert sich nun dem Leben des Fotografen. | |
| Neue queere Filme: Geteiltes Leid, geteilte Freude | |
| Die Saison der Queerfilm-Festivals startet. Ein Blick auf die dort | |
| laufenden Filme „Asog“, „Valoa, Valoa, Valoa“ und „Baldiga – Entsic… | |
| Herz“. | |
| Berlinale Doku „Baldiga“: Ein Kind Nan Goldins | |
| Jürgen Baldiga war ein begnadeter Fotograf und hatte ein rauschhaftes, | |
| kurzes Leben. Markus Stein hat einen Dokumentarfilm über ihn gedreht. | |
| Programm der 73. Berlinale: Realität und Poesie im Kino | |
| Das Programm der 73. Berlinale wurde vorgestellt. Deutschland ist stark im | |
| Wettbewerb vertreten, der Iran und die Ukraine sind präsent. | |
| Queer Cinema in Berlin: Im Licht der 80er | |
| Der Filmemacher und Künstler Derek Jarman prägte das queere Kino. Ende | |
| Januar wäre er 80 geworden. Drei Berliner Kinos zeigen nun drei seiner | |
| Filme. | |
| Ehrenamtlich im Sonntags-Club aktiv: „Es gibt nur Unikate auf der Welt“ | |
| Justine Wodtke betreut den Dienstagstreff für trans* Menschen. Ein Gespräch | |
| über die Zumutungen der Pandemie, deutsche Arroganz und den Sonntags-Club. | |
| Film-Musical „The Prom“: Gott schuf auch Queere | |
| Vorhang auf für ein lesbisches Coming-out: Das hemmungslos dem Kitsch | |
| frönende Musical „The Prom“ erzählt vom Kampf gegen Homophobie. | |
| In Memoriam: Der Mann, der vieldimensional lebte | |
| Vor 83 Jahren starb am 30. November 1937 Harry Graf Kessler. Der ewige | |
| Staunende, ewige Mitmischer war ein polyglotter Kulturtausendsassa. | |
| Weltaidstag 2020: Das Auge der Bewegung | |
| Ab den 1990ern hielt der Filmemacher James Wentzy die wichtigsten Momente | |
| der US-amerikanischen Aids-Widerstandbewegung fest. | |
| Queerer Rettungsschirm gefordert: „Jetzt muss es um Taten gehen“ | |
| Queere Events und Projekte brauchen staatliche Hilfen, um die Corona-Krise | |
| zu überleben, sagt Alain Rappsilber, Organisator des Folsom-Festivals. | |
| Interview mit Comiczeichner Ralf König: „Erotisiert bleiben“ | |
| Der Schöpfer von „Der bewegte Mann“ ist gerade 60 geworden. Ein Gespräch | |
| über Schwule, Knollennasen und (nicht nur religiöse) Eiferer. | |
| Der Begriff „queer“: Meine schwule Normalität | |
| „Queer“ ist ein Überbegriff für alle, die nicht in die Heteronorm passen. | |
| Als Konzept von individuellem Sein und Identität taugt er jedoch nicht. |