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# taz.de -- Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr: Rückenwind von Fridays fo…
> Mehr als 30 Jugend- und Umweltorganisationen solidarisieren sich mit dem
> Warnstreik. Fridays for Future flankiert den Ausstand mit Aktionen.
Bild: Berlin Alexanderplatz: Auch hier fährt während des Warnstreiks am Diens…
Berlin taz | Fridays for Future, der BUND und mehr als 30 weitere
Organisationen solidarisieren sich mit den Beschäftigten im öffentlichen
Nahverkehr, die an diesem Dienstag in den Ausstand treten. Mit dem
bundesweiten Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr will die Gewerkschaft
Verdi die Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zwingen. Die Vereinigung der
kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) weigert sich, über einen bundesweit
geltenden Rahmentarifvertrag zu verhandeln.
Gestreikt werden soll etwa in Berlin und Hamburg von Betriebsbeginn bis
mittags. Andernorts wie in Köln ist mit ganztätigen Streiks zu rechnen. In
[1][allen Bundesländern dürfte es zu großen Beeinträchtigungen] kommen.
Tarifverhandlungen finden auf Landesebene statt. Für den ÖPNV haben sie in
einigen Regionen bereits begonnen. Um die Arbeitsbedingungen zwischen Kiel
und München anzugleichen, will die Gewerkschaft neben den regionalen
Abschlüssen für 87.000 Beschäftigte in 130 Unternehmen einen bundesweiten
Rahmentarifvertrag abschließen. Damit sollen etwa die Zahl der Urlaubstage
für alle auf 30 festgelegt und Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld
vereinheitlicht werden. „Das soll der Einstig in die Vereinheitlichung der
Arbeitsbedingungen in der Branche sein“, sagt Verdi-Sprecher Volker Nüsse.
Die VKA lehnt eine Verhandlung auf Bundesebene für den ÖPNV ab. Bei den 16
Mitgliedsverbänden werden zwar unterschiedliche Positionen zu einem
etwaigen bundesweiten Rahmentarifvertrag vertreten, sagte eine
VKA-Sprecherin. Einigkeit bestehe jedoch darin, nicht parallel auf Bundes-
und Landesebene zu tagen. „Denn man würde zum Teil die gleichen Inhalte
verhandeln – einmal auf Bundes-, aber eben auch parallel auf Landesebene“,
sagte sie. Das weist Verdi zurück. „Wir haben sechs Forderungen
herausgelöst, die wir auf Bundes- und nicht auf Landesebene verhandeln
wollen“, sagte Nüsse. Es sei „völlig unverständlich“, dass die VKA den
Verhandlungsprozess nicht einmal starten wolle.
## Verbindung von Arbeits- und Klimakampf
Auch Fridays for Future hat für die Haltung der Arbeitgeber kein
Verständnis. Die KlimaaktivistInnen hatten bereits im Frühjahr angekündigt,
den [2][Arbeits- und Klimakampf zu verbinden]. „Nur mit einem guten
öffentlichen Nahverkehr können die CO2-Emissionen im Verkehr deutlich
verringert und damit dafür gesorgt werden, dass der Verkehrsbereich endlich
seinen Beitrag zur Einhaltung der Pariser Klimaziele leistet“, heißt es in
dem Solidaritätsaufruf für die Warnstreikenden, dem sich auch attac, die
Naturfreunde, die Jugendverbände von Linkspartei und SPD sowie Gliederungen
der Grünen Jugend angeschlossen haben. Die Unterzeichnenden fordern von
Ländern und Kommunen, in den ÖPNV zu investieren, um die Nutzung für
BürgerInnen und die Arbeit für Beschäftigte attraktiv zu machen.
In etlichen Städten, etwa Berlin, Stuttgart, Köln, Hannover oder Leipzig,
werden die AktivistInnen von Fridays for Future den Warnstreik mit eigenen
Aktionen flankieren. „Am Freitag waren Beschäftigte vom ÖPNV mit uns beim
Fridays-for-Future-Klimastreik. Am Dienstag unterstützen wir die
Beschäftigten bei ihrem Streik für gerechtere Arbeitsbedingungen im ÖPNV“,
sagte Helena Marschall, Aktivistin von Fridays for Future. Für vergangenen
Freitag hatten die KlimaaktivistInnen zum [3][globalen Klimastreik]
aufgerufen. Allein in Deutschland fanden rund 400 Aktionen statt.
Fridays for Future unterstützt bei den derzeitigen Tarifverhandlungen im
öffentlichen Dienst auch die Beschäftigten im Gesundheitswesen, etwa mit
einer Fahrraddemonstration am Dienstag in Berlin. „Die Klimakrise wird auch
eine Gesundheitskrise“, betonte Marschall.
28 Sep 2020
## LINKS
[1] https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/landespressemitteilung
[2] /Verdi-und-Fridays-for-Future-fuer-OePNV/!5667797
[3] /FFF-demonstriert-in-150-Laendern/!5716659
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
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