| # taz.de -- Kritik von Fridays for Future: Fridays fordern Wissings Entlassung | |
| > Fridays for Future stellt ein eigenes Sofortprogramm für den Verkehr vor: | |
| > Minister Volker Wissing müsse gehen – wegen „Arbeitsverweigerung“. | |
| Bild: FFF fordert: Verkehrsminister Wissing gehört entlassen | |
| Berlin taz | Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hätte laut | |
| Klimaschutzgesetz spätestens am Montag ein Sofortprogramm vorlegen sollen, | |
| um die in seinem Bereich verfehlten Klimaziele aus dem Jahr 2022 | |
| auszugleichen. Weil Wissing dem nicht nachgekommen sei, stellte Fridays for | |
| Future (FFF) ein eigenes Sofortprogramm für den Verkehrssektor vor – und | |
| forderte Wissings Entlassung. Der Verkehrsminister erfülle seine | |
| rechtlichen Verpflichtungen nicht, erklärte FFF-Sprecher Pit Terjung am | |
| Montag in Berlin. | |
| Das [1][Sofortprogramm von FFF] sieht ein Tempolimit von 120 auf Autobahnen | |
| und einen sofortigen Neu- und Ausbaustopp für Autobahnen und Bundesstraßen | |
| vor, unter anderem der von Wissing geplanten 144 neuen Autobahnprojekte. | |
| Zudem fordern die Klimaschützer:innen den Ausbau des öffentlichen Nah- | |
| und Radverkehrs sowie nach und nach die Abschaffung des motorisierten | |
| Individualverkehrs. Auch brauche es etwa eine Kerosinsteuer. Als letzten | |
| Punkt verlangt FFF die sofortige Entlassung Wissings wegen | |
| „Arbeitsverweigerung“. „Dafür würde er in jedem Unternehmen sofort | |
| gekündigt“, sagte Sprecher Terjung. | |
| Der Verkehrssektor hat im vergangenen Jahr rund 150 Millionen Tonnen | |
| CO2-Äquivalente ausgestoßen – 11 Millionen Tonnen mehr, als das | |
| Klimaschutzgesetz zulässt. Im Frühjahr hatte die Bundesregierung eine | |
| Reform beschlossen: Nicht mehr die Ministerien selbst, sondern [2][die | |
| ganze Regierung soll dafür verantwortlich sein], die verfehlten Klimaziele | |
| der Sektoren auszugleichen. | |
| Damit habe Bundeskanzler Scholz Wissing einen Freifahrtschein erteilt, die | |
| Klimaziele zu ignorieren, kritisiert FFF. Noch gilt aber das alte | |
| Klimaschutzgesetz. Deshalb wirft FFF der Bundesregierung Gesetzesbruch vor. | |
| Ihr Verhalten sei „eines Rechtsstaates komplett unwürdig“, meint die | |
| Klimabewegung. Die Deutsche Umwelthilfe und der BUND hätten deswegen fünf | |
| Klagen gegen die Bundesregierung eingereicht. | |
| Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte vor einem Monat mit | |
| der Reform des Klimaschutzgesetzes auch ein [3][Klimaschutzprogramm] | |
| vorgestellt, das die Sofortprogramme der Ministerien ersetzen soll. Laut | |
| Stefanie Langkamp von der Klima-Allianz hält die Bundesregierung die | |
| Vorgaben des Klimaschutzgesetzes damit „rein formal-juristisch“ ein, da sie | |
| das Klimaschutzprogramm auch als Sofortprogramm nach dem Klimaschutzgesetz | |
| deklariert habe. „Die Klimaziele hält sie damit aber nicht ein.“ Das sei | |
| „ein erneuter Rechtsbruch der Bundesregierung“. In einem funktionierenden | |
| Rechtsstaat müsse das „klare Konsequenzen“ haben. | |
| 17 Jul 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://fridaysforfuture.de/wp-content/uploads/2023/07/Copy-of-Sofortprogra… | |
| [2] /Reform-des-Klimaschutzgesetzes/!5939024 | |
| [3] /Plaene-zur-Emissionsminderung/!5941043 | |
| ## AUTOREN | |
| Hanna Koban | |
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