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# taz.de -- FFF demonstriert in 150 Ländern: Trotz Corona und Regen
> Mit Aktionen an über 3.000 Orten meldet sich Fridays for Future zurück –
> möglichst coronakonform.
Bild: 25.9., internationaler Klimastreiktag, hier: Proteste in Frankfurt
Berlin/Bremen/Mumbai taz | Trotz Coronabeschränkungen und schlechtem Wetter
in Mitteleuropa haben Fridays for Future am Freitag [1][den ersten globalen
Klimastreik seit Beginn der Pandemie] gestartet. Obwohl der Ausstand kaum
an frühere Erfolge anknüpfen konnte, protestierten erneut Hunderttausende
in etwa 150 Ländern für eine bessere Klimapolitik.
Fridays-Initiatorin Greta Thunberg versammelte sich mit einem guten Dutzend
weiterer DemonstrantInnen vor dem Parlament in Stockholm. „Heute ist unser
globaler Klimaaktionstag, und wir streiken an über 300 Orten!“, [2][schrieb
die 17-jährige Schwedin zu einem Foto von der Aktion]. Das stimmte
allerdings nur für Schweden: Allein in Deutschland waren 400 Aktionen
geplant, [3][weltweit waren laut FFF mehr als 3.000 „Klimastreiks“
registriert].
In der Hand hielt Thunberg dabei neben ihrem berühmt gewordenen
Protestschild mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ (Schulstreik
fürs Klima) ein weiteres Schild, auf dem sie darauf hinwies, Abstand zu
halten und sich – in Schweden – nicht mit mehr als 50 Teilnehmern zu
versammeln. Parallel teilte sie per Twitter Eindrücke von Protestaktionen
aus anderen Weltteilen, etwa Australien, Bangladesch und Japan.
Die Coronakrise hatte viele Protestierende erfinderisch gemacht: Im
südindischen Hyderabad wurden tausende Schuhe mit Botschaften an die
Regierung versehen stellvertretend von Freiwilligen aufgestellt, die nach
der Aktion an eine NGO gingen. „Wir fordern für das Recht auf Wald für eine
gute Zukunft, und das Recht auf saubere Luft und Wasser“, lautete die
Botschaft des 14-jährigen Lohitaksh, der über einen Lehrer erfahren hat,
dass sich weltweit junge Menschen für Klimaschutz einsetzen.
## FFF agiert in Indien verstärkt im Netz
„Anfangs hat vielen Kindern der Zusammenhang zwischen Umweltkatastrophen
wie Überschwemmungen und dem Klimawandel gefehlt“, sagt der 27-jährige
Sharma. Gerade während Indiens Corona-Lockdown haben viele bemerkt, was sie
an der Natur haben. Doch mit dem Alltag gerate das in Vergessenheit.
„Deshalb sind die Freitagsaktionen eine gute Erinnerung“. Seit Corona hat
sich die FFF-Bewegung in Indien immer mehr ins Netz verschoben.
In Berlin fand mit mehreren tausend BesucherInnen eine der größten Aktionen
in Deutschland statt – natürlich möglichst coronakonform. Verschiedene
Fahrraddemos führten zum Brandenburger Tor, wo schon früh morgens
Helfer*innen im Regen weiße Punkte im Abstand von zwei Metern auf den Boden
gesprüht hatten, auf die sich die Demonstrierenden setzen sollten –
natürlich mit Maske. Doch der Boden war nass und die meisten standen.
„Die Klimakrise macht keine Pause, auch nicht während Corona“, sagt der
Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf und ermutigte Fridays for Future,
auch Teilerfolge zu feiern: „Vor fünf Jahren haben deutsche Umweltverbände
von der EU gefordert, bis 2030 die Treibhausgas-Emissionenn um 55 Prozent
zu mindern. Heute ist das der Vorschlag einer konservativen
EU-Komissionspräsidentin. Und das haben wir zum großen Teil Fridays for
Future zu verdanken.“
## Sechs Startpunkte in Bremen
In Bremen gab es gleich sechs verschiedene Startpunkte für den Global
Climate Strike: Beim „Sonnenmarsch“ marschierten Klimaaktivist*innen aus
allen Richtungen der Stadt auf den Weg zum Osterdeich an der Weser – und
legten damit vielerorts den Verkehr lahm. Laut Polizei machten 2.200
Menschen mit.
Einer der Startpunkte war das Bremer Antikolonialdenkmal. In der Klimakrise
ginge es auch um historische Verantwortung, den Kampf für
Geschlechtergleichheit und internationale Gerechtigkeit: „Die Staaten, die
historisch am meisten zur Klimakrise beigetragen haben und es immer noch
tun, sind auch die Staaten, die die Folgen der Klimakrise am wenigsten zu
spüren bekommen. Wir müssen die Klimakrise intersektional betrachten!“ rief
eine Aktivistin vom Lautsprecherwagen.
25 Sep 2020
## LINKS
[1] /Weltweite-Klimaproteste/!5716623
[2] https://twitter.com/GretaThunberg
[3] https://fridaysforfuture.de/
## AUTOREN
Leonie Sontheimer
Natalie Mayroth
Marie Gogoll
Ralf Leonhard
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Fridays For Future
Greta Thunberg
Indien
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Schwerpunkt Klimagerechtigkeit
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