# taz.de -- Lernen aus der Pandemie: Die Coronalehren | |
> Jetzt wird diskutiert, wann die Coronaregeln gelockert werden. | |
> Gelegenheit, die Erkenntnisse aus der Pandemie festzuhalten. Hier sind | |
> schon mal 77! | |
Bild: Vorhänge aus Klopapier schützen nicht vor Viren | |
1. Es gibt Viren da draußen. | |
2. Es gibt da draußen auch Bakterien. Was war noch mal der Unterschied? | |
3. Frühling schützt vor Viren nicht. | |
4. Berlin ohne Touristen ist nicht mehr das Berlin, das wir kennen. | |
5. Aber Kreuzkölln ohne saufende Touristenhorden ist auch mal ganz schön. | |
6. Flughäfen sind verzichtbar | |
7. BerlinerInnen halten Abstand und sich manchmal sogar an Vorgaben der | |
Politik. | |
8. Berlin ist eine Herde. | |
9. Schlangestehen vor dem Supermarkt ist wieder okay. | |
10. Demonstrationen sind nicht systemrelevant. | |
11. Klopapier ist systemrelevant. | |
12. Hefe ist das neue Klopapier. | |
13. Gummiband ist das neue Klopapier. | |
14. Aber Alkohol ist immer genug für alle da. | |
15. Es gibt KassiererInnen, die mehr wert sind als andere – manche sind | |
hinter einer Plexiglasscheibe geschützt, andere nicht. | |
16. Mist: Es gibt zu wenig Ärzt*innen und Pflegekräfte! | |
17. Es gibt in Berlin eine Gesundheitssenatorin. | |
18. Lange auf Parkbänken zu sitzen, kann als gefährlich gelten. | |
19. Auf Parkbänken zu sitzen und ein Buch zu lesen, kann als noch | |
gefährlicher gelten. | |
20. Parkbänke sind doch keine gefährlichen Orte. | |
21. Expert*innen sind keine Politiker*innen. | |
22. Politiker*innen sind keine Expert*innen. | |
23. Gesichtsmasken sind das neue It-Piece. | |
24. Geht es der Wirtschaft schlecht, ruft sie nach dem Staat. | |
25. Geht es der Wirtschaft schlecht, gibt der Senat ihr Geld. | |
25a. Die Verstaatlichung von Unternehmen ist kein Tabu mehr. | |
26. Solo-Selbstständige sind kulturrelevant. | |
27. Buchläden sind systemrelevant. | |
28. Eltern wird die Unterrichtung ihrer Kinder zugetraut. | |
29. Kitas sind sehr wichtige Einrichtungen. | |
30. Kitas sind sehr, sehr wichtige Einrichtungen. | |
31. Homeoffice klappt nicht mit Kindern in der Wohnung. | |
32. Viele Lehrer*innen halten das Internet für ein Virus und lieber | |
Abstand. | |
33. Anwesenheitspflicht ist jetzt umstritten: Schule, Arbeit, Kultur gehen | |
auch online. | |
34. U-Bahnen können ihre Türen nicht automatisch öffnen. | |
35. Die hinteren Türen der BVG-Busse gehen auch zum Einsteigen auf. | |
36. Kieze und Nachbarschaften werden in der Not um ein gutes Stück | |
solidarischer. | |
37. Es wohnen viele nette Menschen in nächster Umgebung, die beim | |
Einkaufen, Kinder bespaßen und sonst wie helfen würden. | |
38. Menschen verlieren in der Krise nicht ihren Kopf. | |
39. Die Mieten in Berlin sind zu hoch, die Einkommen zu niedrig. | |
40. Adidas ist ein wichtiger Verbündeter im Mietstreik. | |
41. Deichmann kopiert jedes Adidas-Modell, auch wenn es um Mietenpolitik | |
geht. | |
42. Coronaparty geht auch alleine. | |
43. Unsere Nachbarn sind sehr lärmresilient. | |
44. Die Polizei tritt in der Krise gewohnt autoritär auf. | |
45. Die Nachbarn sind doch nicht so lärmresilient. | |
46. Coronaparty alleine geht am besten mit Kopfhörern. | |
47. Wer hamstert, ist zu faul zum Plündern. | |
48. Mehr Platz für Radler*innen ist möglich. | |
49. Autokorsos mit zwei Personen im Wagen bergen die Gefahr der | |
Virenverbreitung. | |
50. Sechs Polizisten in einer Wanne aber nicht. | |
51. Zu Hause ballern ist auch nicht gesünder als im Club. | |
52. Der Alex ist ein grundhässlicher und sinnloser Platz. | |
53. Corona ist nichts für Kurzhaarfrisuren. | |
54. Meine Partner*in sieht noch besser aus, wenn er/sie länger nicht beim | |
Friseur war. | |
55. „Provozier mich nicht“ heißt jetzt „Infizier mich nicht“. | |
56. „Was guckst du“ heißt jetzt „Was spuckst du“. | |
57. Viren sind nicht rassistisch. | |
58. Zeit, so viel Zeit. | |
59. Einkaufen ist das neue Ausgehen. | |
60. Es gibt ein Grundrecht auf Döner. | |
61. Mit dem Rauchen aufhören geht ja doch. | |
62. „Die 50 besten Nudelrezepte“. | |
63. Halb Berlin geht jetzt joggen. | |
64. Die Hälfte davon geht sonst offensichtlich nicht joggen. | |
65. Das Kind weiß, wie Hände waschen geht. | |
66. Die Verwandtschaft ist gar nicht so schlimm, wenn man sie nicht | |
besuchen kann. | |
67. Man bekommt wieder Lust auf Familienbesuche. | |
68. Handcreme, wo ist meine Handcreme? | |
69. Kinder sterben gar nicht an Langeweile. | |
70. Netflix ist keine Lösung. | |
71. Und es hat zoom gemacht. | |
72. Auch als Halbgötter verehrte Virologen können irren – und das sogar | |
zugeben. Anders als manche Journalist*innen und Politiker*innen. | |
73. Beim Bäcker 30 Minuten anstehen gibt’s nicht nur im Sozialismus. | |
74. Was die Gewerkschaft der Polizei als alternativlos bezeichnet, muss es | |
noch längst nicht sein. | |
75. Demaskieren bekommt nun eine ganz neue Bedeutung. | |
76. Der Schwarze Block wollte sich nie nur vermummen, sondern immer auch | |
die Polizisten vor Corona schützen. Hat ja bisher auch ganz gut geklappt. | |
77. Wer jetzt noch die Bebauung des Tempelhofer Feldes fordert, der hat | |
nichts aus der Pandemie gelernt. | |
14 Apr 2020 | |
## AUTOREN | |
Anna Klöpper | |
Alke Wierth | |
Bert Schulz | |
Ebru Tasdemir | |
Gareth Joswig | |
Erik Peter | |
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