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# taz.de -- Erste „Protected Bike Lanes“ eingeweiht: Grün ist die Farbe de…
> Mit nicht unbedingt schicken, aber schön biegsamen Pollern vom
> Autoverkehr abgetrennt: Radweg neuen Typs in der Holzmarktstraße. Ein
> Wochenkommentar.
Bild: Jetzt auf Nummer sicher: eine Fahrrad-Streife der Polizei fährt auf den …
Die grünen Farbrollen kommen so langsam auf Betriebstemperatur: Schon auf
etlichen Straßenabschnitten wurden bestehende Radfahrstreifen im frischen
Farbton der Hoffnung markiert. RadlerInnen, die durch die Proskauer Straße
in Friedrichshain oder die Katzbachstraße in Kreuzberg rollen, können sich
darüber freuen; auch für die FU-Studierenden wurde auf der Habelschwerdter
Allee in Dahlem der grüne Teppich ausgerollt. In diesem Jahr sollen Lahn-
und Werbellinstraße in Neukölln dazukommen – und fürs kommende Jahr ist die
Einfärbung weiterer 20 Straßenabschnitte geplant.
Das alles sind freilich nur vorläufige, kleine und eher psychologische
Verbesserungen, verglichen mit dem Standard einer sogenannten
[1][„Protected Bike Lane“], wie sie in der Holzmarktstraße in Mitte am
Donnerstag von der Verkehrssenatorin eingeweiht wurde. Der ebenfalls grüne
Streifen dort ist mit 3,50 Metern superluxusbreit und zudem mit [2][nicht
unbedingt schicken, aber schön biegsamen Pollern] vom Autoverkehr
abgetrennt.
Was das angeht, sind inzwischen fast alle Rad-AktivistInnen und
-PolitikerInnen einer Meinung: Ohne Poller ist das regelwidrige Befahren
und Zuparken durch AutofahrerInnen praktisch nicht zu verhindern. Eine
Alternative wären Hochbordwege wie in Kopenhagen, aber die sind in der
Herstellung viel teurer und auch nicht unumstritten.
Zu meckern gibt es trotzdem einiges: Das Ganze dauert viel, viel, viel zu
lange. Der geschützte Radstreifen auf der Hasenheide etwa wurde bis heute
nicht angefangen, dabei hätte er eigentlich schon in diesem Frühjahr fertig
sein sollen. Auch die Mini-Bepollerung des tödlichen Unfallschwerpunkts an
der Kreuzung Kolonnen-/Hauptstraße in Schöneberg nahm unverhältnismäßig
viel Zeit in Anspruch. Schuld ist unter anderem die Aufteilung der Arbeit
zwischen Senats- und Bezirksebene, was viel Effizienz kostet.
Aber auch die verkehrstechnischen Instrumente, mit denen die PlanerInnen
heute so operieren, sind nicht mehr unbedingt auf der Höhe der Zeit: Eine
„Radwegweiche“, wie sie am Ende der Holzmarktstraße eingebaut wurde, sieht
modern aus, ist aber kein Goldstandard für sicheres Fahren. Und genau darum
soll es doch gehen beim Mobilitätsgesetz: Nicht nur Profis und
Unerschrockene sollen in Berlin Rad fahren können – sondern wirklich jede
und jeder.
10 Nov 2018
## LINKS
[1] https://www.adfc.de/pressemitteilung/adfc-erklaert-protected-bike-lanes/
[2] https://twitter.com/taz_berlin/status/1060502151917682688
## AUTOREN
Claudius Prößer
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