| # taz.de -- Bundestagskontrolle für Geheimdienste: AfD-Mann fällt durch | |
| > Der AfD steht eigentlich ein Platz im Kontrollgremium für Geheimdienste | |
| > zu. Doch ihr nationalkonservativer Kandidat erhielt nicht genug Stimmen. | |
| Bild: Reusch bekam nur 210 Stimmen statt der notwendigen 355 im Bundestag (Arch… | |
| Berlin taz | Der AfD-Kandidat für das Parlamentarische Kontrollgremium | |
| (PKGr) ist durchgefallen. Roman Reusch erhielt bei der Wahl der Mitglieder | |
| nicht die erforderliche Stimmenzahl. Das teilte Bundestagsvizepräsident | |
| Thomas Oppermann (SPD) am Donnerstag im Bundestag mit. Die Kandidaten der | |
| übrigen Fraktionen wurden in das Gremium gewählt. Das PKGr kontrolliert in | |
| streng geheimen Sitzungen die deutschen Geheimdienste. Reusch erhielt 210 | |
| Stimmen, 355 wären nötig gewesen. Die AfD-Fraktion selbst hat 92 | |
| Abgeordnete. | |
| Grundsätzlich steht der AfD als drittstärkster Kraft im Bundestag ein Platz | |
| in dem Kontrollgremium zu. Anders als bei den Bundestagsausschüssen | |
| entscheidet aber nicht nur die eigene Fraktion über die dortige Teilnahme, | |
| die Mitglieder werden vom gesamten Bundestag gewählt. Oppermann kündigte | |
| an, dass es zu gegebener Zeit einen weiteren Wahlgang geben werde. | |
| [1][Reusch gehört in der AfD zu den Nationalkonservativen] und ist Mitglied | |
| des Landesvorstands in Brandenburg. Vor seinem Einzug in den Bundestag war | |
| er leitender Oberstaatsanwalt in Berlin, dort galt er als Hardliner. Bei | |
| der Generalstaatsanwaltschaft war er für die Abschiebung ausländischer | |
| Straftäter zuständig. Reusch selbst hatte im Vorfeld angekündigt, dass er | |
| mit Gegenwind rechne. Es würde ihn nicht wundern, wenn die anderen | |
| Fraktionen versuchen würden, die AfD beim PKGr zu übergehen. „Dann aber | |
| müssen sie erklären, warum einer, der seit 35 Jahren im Staatsdienst ist, | |
| dafür ungeeignet sein soll“, so Reusch. | |
| Es ist die zweite Personalie, bei der der Bundestag einen AfD-Politiker | |
| durchfallen lässt. Die Fraktion hatte Albrecht Glaser für den Posten des | |
| Bundestagsvizepräsidenten aufgestellt, er wurde in bislang drei Wahlgängen | |
| nicht gewählt. Die AfD will an Glaser festhalten. | |
| In das PKGr wurden CSU-Innenexperte Stephan Mayer, die CDU-Politiker Armin | |
| Schuster und Patrick Sensburg, Burkhard Lischka und Uli Grötsch von der SPD | |
| sowie Stephan Thomae (FPD), Konstantin von Notz (Grüne) und das langjährige | |
| PKGr-Mitglied der Linkspartei, André Hahn, gewählt. | |
| 18 Jan 2018 | |
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| ## AUTOREN | |
| Sabine am Orde | |
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