| # taz.de -- Debatte um eine Zwangsinstitution: Gar keine Schule | |
| > Eine Gruppe Hamburger Eltern stellt die Schulpflicht infrage. Sie sagen, | |
| > die Schule mache ihre Kinder krank. Sie wollen, dass Zuhauselernen | |
| > erlaubt wird. | |
| Bild: Fast alle Kinder freuen sich auf Ferien. Einige wenige Familien wollen ei… | |
| HAMBURG taz | Der Vater bestellt einen doppelten Espresso mit einen Glas | |
| Wasser. Auf den Cafétisch legt er ein paar Bücher, darunter: „Die | |
| Freilerner – Unser Leben ohne Schule“ von Dagmar Neubronner. Die Geschichte | |
| seiner Tochter kann er nur erzählen, wenn sie anonymisiert wird. Für das, | |
| was er und seine Frau tun, können Eltern im ungünstigsten Fall das | |
| Sorgerecht verlieren, in Hamburg können sie sogar in Erzwingungshaft | |
| kommen. | |
| Peter Schneider* hat selbst Lehramt studiert. „Ich sage, lasst euch nicht | |
| vom ,Fachpersonal’ erzählen, was für euren Nachwuchs gut ist und hört | |
| wieder auf euren gesunden Menschenverstand“, rät er anderen Eltern. Seine | |
| Tochter Isabella* hatte schon in der Grundschule Angst vor der Lehrerin, es | |
| gab zu viele Lehrerwechsel. | |
| Auf der Waldorfschule lief es auch nicht gut, „sie wurde fortwährend | |
| geärgert“, berichtet Schneider. Er und seine Frau nahmen Isabella von der | |
| Schule und gingen zum Beratungszentrum der Schulbehörde, wo man sie einem | |
| Test unterzog. Das Ergebnis: Das Mädchen hat eine Teilhochbegabung und ist | |
| hochsensibel. „Die sagten, das Kind muss aufs Gymnasium.“ | |
| Dort gab es zunächst gute Zensuren. Aber dann hatte Isabella „Blackouts“ | |
| bei den Arbeiten und schrieb Fünfen. Die Sache schaukelt sich hoch. „Sie | |
| hatte keine Zeit mehr für die Dinge, die ihr Freude bereiteten“, sagt | |
| Schneider. Die Cello-Gruppe und der Sportkurs am Nachmittag mussten | |
| ausfallen. Isabella stritt sich mit ihrer besten Freundin, in der Schule | |
| wurde sie bestraft, sie hatte Albträume und konnte nachts nicht mehr | |
| schlafen. Der Kinderarzt schrieb sie krank. „Da lag sie erst mal sechs | |
| Wochen nur erschöpft auf dem Sofa“, sagt der Vater. | |
| Die Eltern suchten wieder Unterstützung beim Beratungszentrum der | |
| Schulbehörde, wandten sich ans Jugendamt. Isabella wurde jetzt einer | |
| Stadtteilschule zugewiesen und sollte in der Ambulanz einer | |
| Jugendpsychiatrie für den Schulbesuch fit gemacht werden. „Aber da wollte | |
| sie nach einem Testtag nicht bleiben und von da ab auch auf keinen Fall | |
| mehr zur Schule“, sagt Peter Schneider. „Nirgendwo bekamen wir wirklich | |
| Hilfe.“ | |
| Inzwischen war das Kind ein halbes Jahr krank geschrieben. Und in | |
| Deutschland herrscht Schulpflicht. Den Schneiders wurde klar: Wollen sie | |
| ihr Kind zu Hause bilden, bleibt nur der Weg ins Ausland, wie ihn | |
| Vorkämpferin Dagmar Neubronner in ihrem Buch beschrieben hat. | |
| In Österreich ist es möglich, seine Kinder zu Hause zu unterrichten. Die | |
| Schneiders zogen um, meldeten ihre Tochter bei der amerikanischen | |
| Fernschule „Clonlara“ an, die ein Programm entwickelt hat, um „freies, | |
| eigenverantwortliches Lernen zu unterstützen“, wie Schneider sagt. „Das | |
| läuft gut und macht richtig Spaß.“ Mal lesen sie gemeinsam alles über | |
| Gandhi, ein andermal baut Isabella aus Pappe voll funktionsfähige | |
| Maschinen. Clonlara gibt nicht streng einen Lehrplan vor, sondern | |
| unterstützt die Kinder bei ihren Projekten. | |
| Doch zum Schuljahresende verlangt die Behörde in Österreich eine | |
| „Externistenprüfung“ durch den Staat. „Das bedeutet wieder ,Bulimielerne… | |
| für eine Prüfung, obwohl wissenschaftliche Studien doch belegen, dass das | |
| eingelernte Wissen schnell wieder vergessen wird“, sagt Peter Schneider. | |
| Das wollen die Eltern für ihre Tochter nicht mehr, die sich zunehmend in | |
| den Bergen wohl fühlt, Ski läuft, dort viele Freunde hat, Cello spielt, in | |
| die Bibliothek geht und aus sich heraus mit Stoff der Oberstufe | |
| beschäftigt. „Da ohne diese Prüfung auch in Österreich die Zuhauselernenden | |
| wieder zur Schule müssen, haben wir uns reisend gemeldet. Das ist auf Dauer | |
| kein Zustand“, sagt Peter Schneider. | |
| ## In Hamburg kann sie bis 14 Uhr nicht vor die Tür | |
| Zurzeit sind Frau und Kind im Ausland. Wenn sie in Hamburg sind, kann das | |
| Mädchen bis 14 Uhr nicht vor die Tür. Zu groß ist die Sorge vor Entdeckung. | |
| Außerdem gibt es in der Stadt wegen der Ganztagsschulen tagsüber keine | |
| anderen Bildungsangebote für junge Menschen. | |
| Wahrscheinlich zieht die Familie bald nach Südeuropa, „gezwungenermaßen“, | |
| wie Schneider sagt: in ein Land, das das freie Lernen erlaubt. In Sachsen | |
| haben Eltern erreicht, dass das Jugendamt diese Lernform toleriert. „Es | |
| wäre toll, wenn Hamburg das auch macht. Damit die Kinder morgens raus | |
| können und betroffene Familien ohne Angst vor Verfolgung in ihrem | |
| Heimatland bleiben können“. | |
| In Hamburg sollen mehrere Dutzend Akademikereltern so verfahren und | |
| „wahnsinnige Angst vor Outing haben“, erzählt eine taz-Leserin, die sich in | |
| der Redaktion meldet. Sie vermittelt den Kontakt zu zwei Müttern. Auch | |
| diese haben ihre Kinder zunächst zur Schule geschickt. Aber die Kinder | |
| wurden oft krank und wollten nicht hin. „Mein Sohn war immer lernbegierig | |
| und hat sich auf die Schule gefreut“, sagt Astrid Lerche*. | |
| Doch schon in der Grundschule sei er empört gewesen, dass man ihm seine | |
| Zeit klaut. Und auf dem Gymnasium sei er „immer kränker“ geworden, | |
| berichtet die Mutter. Er wechselte zur Stadtteilschule, dort seien die | |
| Lehrer dann freundlicher gewesen. „Aber ich konnte meinen Sohn nicht | |
| bewegen, zur Schule zu gehen“, berichtet Lerche. Auch ihr Kind ist laut | |
| einem Test hochbegabt. | |
| Sie sei immer unter Druck und in einer „Vermittlerrolle“ gewesen, berichtet | |
| Lerche. Gegen Ende von Klasse 8 kam ihr Sohn sogar für einige Wochen in die | |
| Psychiatrie. „Danach sagte er mir: ‚Ich bin doch gar nicht krank, Mama. Ich | |
| will nur nicht zur Schule.‘ Da ist bei mir der letzte Schleier gefallen“, | |
| sagt Lerche. Ab da habe sie sich entschlossen, ihren Sohn zu unterstützen. | |
| Er schrieb einen Brief an Schule und Schulbehörde, dass er sich selbst | |
| bilden will. „Er schrieb: Er sieht in der Schule seine Würde verletzt, weil | |
| er Dinge lernen muss, die er sich nicht ausgesucht hat“, berichtet Lerche. | |
| Ihr Sohn lernte ein halbes Jahr zu Hause, mit Lerntagebuch. Das Resultat: | |
| Der 14-Jährige bekam einen Bußgeldbescheid über 103 Euro. | |
| Lerche hatte schon mit einem „Absentismusverfahren“ gerechnet und sich | |
| deshalb proaktiv ans Jugendamt gewandt. Das wusste sogar guten Rat und | |
| empfahl ein Jugendhilfeprojekt, wo ihr Sohn ohne täglichen Schulbesuch | |
| seine Abschlüsse machen kann. „Dort ist er zum ersten Mal auf Augenhöhe | |
| angeschaut worden“, sagt die Mutter. „Solche Projekte müsste es viel mehr | |
| geben.“ Inzwischen ist der Junge 16 und hat mit einer externen Prüfung | |
| seinen ersten Schulabschluss geschafft. | |
| Beatrice Schraders* Sohn wurde in der Schule sogar ernsthaft krank. „Es | |
| gibt viele hochsensible Kinder, die mit den vielen Reizen in der Klasse | |
| nicht umgehen können“, sagt sie. Ihr Sohn sei in der Schule blass und | |
| antriebslos gewesen, habe einen Virus nach dem nächsten gehabt. „Ich habe | |
| ihn nicht ohne Bauchschmerzen in die Schule gekriegt“, berichtet sie. „Er | |
| sagte eines Tages, er wäre lieber tot als noch mal zur Schule zu müssen.“ | |
| Der Stress habe seinem Körper zugesetzt, das habe ihr auch ein Arzt | |
| attestiert, sagt Schrader. Seit drei Jahren versucht sie nun, eine Lösung | |
| zu finden. Ihr Wunsch: eine Lockerung der Schulpflicht. | |
| Alle drei Mütter sind Mitstreiterinnen der Initiative „[1][Frei sich | |
| bilden]“ in Hamburg, die etwa 30 Mitglieder hat und sogar im Oktober schon | |
| in der Hamburger Elternkammer vorsprach. Dort sorgte das prompt für einen | |
| Disput. Die Sprecherin der Initiative, Tanja Gwiasda, sagt: „Wir merken, | |
| dass wir, wo immer wir vorsprechen, mit der Strukturkritik anscheinend an | |
| einem großen Tabuthema rütteln.“ | |
| ## In Hamburg gilt verschärfter Schulzwang | |
| Schulpflicht ist nach landläufiger Meinung sehr wichtig für Kinder und den | |
| Zusammenhalt der Gesellschaft. In Hamburg gibt es seit 2005 sogar einen | |
| verschärften „Schulzwang“ nach bayerischem Vorbild. Fehlt ein Kind in der | |
| Schule, wird das Jugendamt informiert. Das ist eine Lehre aus dem grausamen | |
| Schicksal der kleinen Jessica, die in der Wohnung ihrer Eltern verhungerte. | |
| Ein Mitarbeiter der Schulbehörde hatte vor ihrer Einschulung an der Tür | |
| geklingelt, aber nicht das Jugendamt informiert, als er keinen erreichte. | |
| Seit diesem tragischen Fall gibt es einen Schulzwang-Paragrafen und eine | |
| detaillierte Handreichung für Schulen, wie sie mit fehlenden Kinder | |
| umzugehen haben, wann Entschuldigungen der Eltern infrage zu stellen sind, | |
| wann es Bußgeld gibt, wann Zwangsgeld oder sogar bis zu sechs Wochen | |
| Erzwingungshaft für die Eltern. | |
| Befreit von der Schulpflicht sind kranke Kinder, für die es Haus- und | |
| Krankenunterricht gibt. „Es geht nur über Störung“, kritisiert Beatrice | |
| Schrader. Die Eltern der Initiative „Frei sich bilden“ sehen ihre Kinder | |
| aber nicht als krank an. Und sie wollen ihnen beistehen, ohne in die | |
| Illegalität fliehen zu müssen. | |
| Das Problem, glaubt Tanja Gwiasda, sei, dass es keine Alternative gibt. | |
| „Weil die Schule ein Bildungsmonopol hat, ist sie nicht gezwungen, für | |
| jedes Kind ein guter Ort zu sein.“ Der Ausbau der Ganztagsschule habe die | |
| Situation noch verschärft. | |
| In der Schule sei Bildung zudem einer „Leistungs- und Verwertungslogik“ | |
| unterstellt, meint Gwiasda. Dazu komme die Einführung der | |
| Kompetenzorientierung: Die Fähigkeiten der Kinder werden nun in | |
| Kompetenzraster aufgeteilt, jedes halbe Jahr soll ein Kind sich selbst | |
| einschätzen und seine Ziele formulieren. „Früher, als es nur Noten gab, gab | |
| es die Möglichkeit der inneren Kündigung. Heute geht das für die Kinder | |
| nicht mehr.“ Eine ehemals gute Idee habe hier zur Verschlechterung geführt. | |
| Nachdem die Initiative ihr Anliegen in der Elternkammer vorgetragen hatte, | |
| formulierte Kammermitglied Axel Dreyer eine Anfrage an den Senat. Er wollte | |
| unter anderem wissen, wie viele Kinder in Hamburg nicht der Schulpflicht | |
| nachkommen, wie viele sich in psychiatrischer Behandlung befinden und ob es | |
| Schätzungen gibt, „wie viele Kinder durch die Schule krank werden“. Er | |
| bezweifele, „dass die Durchsetzung der Schulpflicht mit Zwang dem Ziel der | |
| Bildung dient“, schrieb er. Es dürfe nicht sein, dass Kinder an Gesundheit | |
| und Psyche geschädigt werden. „Wenn es nötig ist, die Schulpflicht zu | |
| lockern, muss darüber diskutiert werden.“ | |
| Dreyers Textvorschlag kam allerdings in der Elternkammer nicht durch. „Die | |
| Elternkammer hat sich mit den Damen unterhalten“, sagt deren Vorsitzender | |
| Marc Keyneard. „Jetzt sind wir dabei, die Fakten zusammenzutragen und zu | |
| gucken, ob das ein Thema ist, mit dem sich die Kammer beschäftigen muss.“ | |
| In Sachsen, wo kürzlich das Schulgesetz geändert wurde, haben sich die | |
| Landeselternvertretung und die Landeszentrale für politische Bildung mit | |
| den Freilernern befasst. Vor allem in der ländlichen Oberlausitz fanden | |
| sich viele Eltern, die ihre Kinder zu Hause unterrichten wollen. „Diese | |
| Angst-Geschichte, die haben wir hier überwunden“, sagt Leif Wetzel vom | |
| Kinderrechtebüro Sachsen. Etwa 60 Familien lassen dort ihre Kinder zu Hause | |
| lernen, unterstützt von der Clonlara-Fernschule. | |
| Deren Deutschlandvertreterin Mireille Schülpke hat das Konzept dort | |
| vorgestellt. „Immer mehr Jugendämter akzeptierten nun die alternative | |
| Beschulung“, berichtet Wetzel. „Sie sehen dies nicht als Tatbestand der | |
| Kindeswohlgefährdung, wenn Eltern Nachmittagsaktivitäten wie Anmeldung im | |
| Sportverein dokumentieren und so nachweisen, dass die Kinder aktiv sind und | |
| nicht sozial verarmen.“ Es könne aber noch Bußgelder der Schulaufsicht | |
| geben, weil Eltern den Schulhausanwesenheitszwang umgehen. „Die Gerichte | |
| entscheiden da aber durchaus kinderfreundlich.“ Das Problem könnte einfach | |
| gelöst werden, wenn Clonlara als Ergänzungsschule genehmigt wäre. | |
| Clonlara habe im deutschsprachigen Programm derzeit 188 Schüler, berichtet | |
| Leiterin Mireille Schülpke. Die Schule sei in den USA seit 50 Jahren | |
| anerkannt und habe inzwischen über 35.000 Absolventen. Die Schüler können | |
| das amerikanische High-School-Diplom erarbeiten oder sich auf die | |
| Externenprüfung deutscher Schulabschlüsse vorbereiten. In der Regel gebe es | |
| Einzelabsprachen mit Schul- und Jugendämtern, berichtet Schülpke, in | |
| Sachsen habe die Fernschule mit mehreren Jugendämtern „eine Art | |
| Gruppenlösung“ gefunden. | |
| Den Weg, sich als Ergänzungsschule anzumelden, sei Clonlara bewusst nicht | |
| gegangen, da man sich sonst „hier und da verbiegen müsste“. Die | |
| Lernbetreuer blieben mit den Kindern über Telefon, Mail, Skype oder auch | |
| persönlich in Kontakt, sie seinen aber mehr Prozessbegleiter. „Lernen in | |
| Familien passiert beiläufig. Wir helfen, dafür ein Gespür zu bekommen und | |
| diese Lernfortschritte zu dokumentieren.“ | |
| Kinder könnten beispielsweise Chemie lernen, indem sie ein Schulbuch | |
| durcharbeiten oder indem sie einen Garten anlegen und den Düngerbedarf der | |
| Pflanzen recherchieren. Die Kinder sollen so die Neugierde nicht verlieren. | |
| Lernen funktioniert in Sinnzusammenhängen sehr gut, das lehrt auch moderne | |
| Hirnforschung. | |
| ## Nur drei Prozent würden auf den Schulbesuch verzichten | |
| Gwiasda fände es gut, wenn Hamburg Sachsen als Vorbild nähme. Sie geht | |
| davon aus, dass allenfalls drei Prozent der Kinder und Eltern auf den | |
| Schulbesuch verzichten würden, wäre er freiwillig. Das zeigten Erfahrungen | |
| in anderen Ländern wie England oder Österreich, die liberalere Gesetze | |
| haben. | |
| Die Hamburger Linken-Politikerin Sabine Boeddinghaus hat den Eltern auch | |
| zugehört und findet ihr Anliegen zumindest diskussionswürdig. Sie hat in | |
| der Bürgerschaft bereits eine Anfrage zum Thema gestellt. In der Antwort | |
| stellt der Hamburger Senat klar, dass Homeschooling nicht erlaubt ist. Mit | |
| anderen Kindern der eigenen Altersgruppe zur Schule zu gehen, sei „die | |
| Pflicht und das Recht aller jungen Hamburgerinnen und Hamburger“. | |
| Doch immerhin gibt es laut der Antwort des Senats für 40 Schüler eine | |
| „Befreiung aus wichtigem Grund“. Es gibt auch in Hamburg „seltene | |
| Einzelfälle“, wo Schüler mit einem Ferninstitut zu Hause lernen, räumt | |
| Behördensprecher Peter Albrecht auf Nachfrage ein. Man empfehle dann aber | |
| nicht das aus den USA stammende Clonlara-Institut, sondern deutsche | |
| Anbieter wie die Web-Individualschule Bochum oder das Institut für | |
| Lernsysteme ILS aus Hamburg. Ein „wichtiger Grund“ sei in der Regel „eine | |
| schwere psychische oder psychiatrische Erkrankung“ oder hoher | |
| „Unterstützungsbedarf“. | |
| Auch dass Eltern mit ihren Kindern ins Ausland gehen, um privathäuslichen | |
| Unterricht zu ermöglichen, sei bekannt, so der Behördensprecher. In einem | |
| Fall sei das Referat Inklusion gerade dabei, zusammen mit einem | |
| Jugendhilfeträger eine solche Situation zu gestalten. „Es ist entscheidend, | |
| dass die Sorgeberechtigten zu Gesprächen bereit sind.“ | |
| Die Eltern der Initiative „Frei sich bilden“ hören diese Aussagen mit | |
| Verwunderung. „Uns hat man so eine Fernschule damals nicht angeboten“, sagt | |
| Peter Schneider. „Und wir haben uns inzwischen bewusst für den modernen | |
| Ansatz von Clonlara entschieden“. | |
| Auch für Tanja Gwiasda kommen die von der Schulbehörde vorgeschlagenen | |
| Fernschulen nicht infrage. Beide arbeiteten mit „klassischem Curriculum, | |
| Tests und Noten“, sagt sie. Das helfe den Kindern, die auf diese klassische | |
| Weise nicht lernen können, „überhaupt nicht weiter“. | |
| *Personen anonymisiert | |
| 30 Jan 2018 | |
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| Kaija Kutter | |
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