| # taz.de -- US-Einreiseverbot gegen Muslime: Merkel lehnt Trumps Vorgehen ab | |
| > Die Abschottungspolitik des US-Präsidenten lehnt Angela Merkel ab. Auch | |
| > Frankreichs Präsident kritisiert den neuen Protektionismus der | |
| > Vereinigten Staaten. | |
| Bild: Donald Trump am Telefon mit Angela Merkel | |
| Berlin dpa/epd/afp | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält das von der | |
| US-Regierung verhängte Einreiseverbot gegen Flüchtlinge und Bürger einiger | |
| mehrheitlich muslimischer Staaten für falsch. „Sie ist überzeugt, dass auch | |
| der notwendige entschlossene Kampf gegen den Terrorismus es nicht | |
| rechtfertigt, Menschen einer bestimmten Herkunft oder eines bestimmten | |
| Glaubens unter Generalverdacht zu stellen“, erklärte Regierungssprecher | |
| Steffen Seibert am Sonntag in Berlin. | |
| Die Bundesregierung werde nun prüfen, welche Folgen die Beschlüsse für | |
| deutsche Staatsbürger mit doppelter Staatsangehörigkeit haben werden und | |
| „deren Interessen gegebenenfalls gegenüber unseren amerikanischen Partnern | |
| vertreten“, teilte Seibert weiter mit. | |
| Seibert wies zudem auf die Genfer Flüchtlingskonvention hin, wonach | |
| Kriegsflüchtlinge aus humanitären Gründen aufzunehmen seien. Dem seien alle | |
| Unterzeichnerstaaten, wozu auch die USA gehören, verpflichtet. Das habe | |
| Bundeskanzlerin Merkel dem US-Präsidenten Donald Trump in ihrem | |
| ausführlichen Telefonat am Samstag erläutert. | |
| Die von Merkel und Trump am Samstagabend veröffentlichte Pressemitteilung | |
| zu dem Telefonat hatte sich auf die Nato, die Lage im Nahen und Mittleren | |
| Osten und die Beziehungen zu Russland bezogen, nicht auf die Flüchtlings- | |
| und Einreisepolitik der USA. Beide seien sich über „die fundamentale | |
| Bedeutung einig, die das Nato-Bündnis für die transatlantischen Beziehungen | |
| hat und über die wichtige Rolle, die es bei der Bewahrung von Frieden und | |
| Stabilität spielt“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der | |
| Bundesregierung und des Weißen Hauses am Wochenende. Trump hatte die Nato | |
| zuvor als überholt bezeichnet. | |
| Merkel und Trump bekräftigten, wie wichtig eine enge deutsch-amerikanische | |
| Zusammenarbeit für die Sicherheit und den Wohlstand ihrer Länder sei. Sie | |
| erklärten ihre Absicht, „die ohnehin schon ausgezeichneten bilateralen | |
| Beziehungen in den nächsten Jahren noch zu vertiefen“. Trump kündigte an, | |
| im Juli zum G20-Gipfel nach Hamburg zu reisen und Merkel bald nach | |
| Washington einzuladen. | |
| ## Trump telefoniert auch mit Wladimir Putin | |
| Trump nutzte das Wochenende für eine Serie von Telefonaten mit | |
| ausländischen Staats- und Regierungschefs. Besondere Bedeutung kam dabei | |
| neben dem Gespräch mit Merkel dem Telefonat mit dem russischen Staatschef | |
| Wladimir Putin zu. Das fast einstündige Gespräch Trumps mit Putin sei ein | |
| „bedeutender Start“ für die vom US-Präsidenten angestrebte Verbesserung d… | |
| Beziehungen zu Russland, erklärte das Weiße Haus. | |
| In dem Gespräch hätten die beiden Staatschefs vereinbart, bilaterale | |
| Beziehungen auf „Augenhöhe“ anzustreben, teilte der Kreml mit. Zudem solle | |
| die Absprache zwischen den USA und Russland im Kampf gegen die | |
| Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien verbessert werden. | |
| Der Kreml bezeichnete das Gespräch als einen „positiven“ Austausch. Trump | |
| und Putin hätten über das Atomabkommen mit dem Iran, die Lage in der | |
| Ukraine, den Nahost-Konflikt, die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea | |
| sowie die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Russland gesprochen. Das | |
| heikle Thema der US-Sanktionen gegen Russland sparten sie demnach aber aus. | |
| Trump hatte am Freitag erklärt, es sei noch zu früh, um über eine Aufhebung | |
| der Strafmaßnahmen zu sprechen | |
| Frankreichs Staatschef François Hollande warnte Trump vor einer Politik der | |
| Abschottung. Hollande habe Trump auf die negativen politischen und | |
| wirtschaftlichen Folgen von Protektionismus hingewiesen, teilte der | |
| Elysée-Palast nach einem Telefonat der beiden Präsidenten am Samstag mit. | |
| Hollande habe die neue US-Regierung außerdem zur Einhaltung demokratischer | |
| Prinzipien aufgerufen, darunter die Bereitschaft zur Aufnahme von | |
| Flüchtlingen. | |
| Zur Serie der Telefonate Trumps zählten auch Gespräche mit dem japanischen | |
| Ministerpräsidenten Shinzo Abe und dem australischen Regierungschef Malcolm | |
| Turnbull. Weitere Telefonate wurden für Sonntag angekündigt: Wie das Weiße | |
| Haus mitteilte, war für den Nachmittag ein Telefongespräch mit dem | |
| saudiarabischen König Salman geplant. Anschließend wollte Trump mit dem | |
| Kronprinzen von Abu Dhabi, Scheich Mohammed bin Sajed al-Nahjan, | |
| telefonieren. Ferner war ein Telefonat mit mit dem südkoreanischen | |
| Interimspräsidenten Hwang Kyo Ahn vorgesehen. | |
| 29 Jan 2017 | |
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