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# taz.de -- Bundeswehreinsatz in Mali: Hubschrauber und mehr Soldaten
> Die Bundesregierung will mehr Soldaten nach Mali schicken. Auch die
> Ausbildung kurdischer Kämpfer im Nordirak wurde vom Kabinett verlängert.
Bild: Bundeswehrsoldat im Einsatz in Mali
Berlin afp | Das Bundeskabinett hat eine Ausweitung des gefährlichen
Bundeswehreinsatzes in Mali beschlossen. Künftig sollen im Rahmen der
UN-Mission Minusma bis zu 1.000 deutsche Soldaten in dem westafrikanischen
Krisenstaat eingesetzt werden können. Das Kabinett verlängerte am Mittwoch
zudem den Einsatz der Bundeswehr im Nordirak. Dort bilden deutsche Soldaten
kurdische Peschmerga-Kämpfer für den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz
Islamischer Staat (IS) aus.
Minusma gilt als die gefährlichste UN-Mission weltweit. Das robuste Mandat
erlaubt auch den Einsatz von Waffen. Kernaufgabe ist die Überwachung der
Waffenruhe, die im Rahmen des im Mai und Juni vergangenen Jahres
geschlossenen Friedensabkommens zwischen den malischen Konfliktparteien
vereinbart wurde. Zudem soll der Einsatz zur Sicherheit, Stabilisierung und
zum Schutz der Bevölkerung beitragen.
Das neue Mandat sieht vor, die Obergrenze für die Beteiligung deutscher
Soldaten von bislang 650 auf 1.000 zu erhöhen. Hintergrund ist eine
Vereinbarung zwischen Deutschland und den Vereinten Nationen, die
Rettungskette im Norden des Landes ab Frühjahr von den Niederländern zu
übernehmen. Dafür sollen vier Transporthubschrauber zur Rettung von
Verwundeten sowie vier Kampfhubschrauber zu deren Schutz nach Mali verlegt
werden.
Sollte die Mandatsobergrenze von 1.000 Einsatzkräften ausgeschöpft werden,
wäre der Einsatz in Mali die größte Bundeswehr-Mission im Ausland
überhaupt. Bislang ist das der Einsatz in Afghanistan, wo derzeit rund 890
Bundeswehrsoldaten stationiert sind.
Das Bundeskabinett verlängerte zudem den Einsatz der Bundeswehr im Nordirak
zur Ausbildung kurdischer Kämpfer um ein Jahr bis Ende Januar 2018. Wie
bisher sollen bis zu 150 deutsche Soldaten dafür eingesetzt werden können.
Bislang bildete die Bundeswehr nach eigenen Angaben rund 12.000 Kämpfer der
kurdischen Peschmerga, aber auch anderer Volksgruppen wie der Jesiden aus.
Die Peschmerga kämpfen ebenso wie auch die irakische Armee gegen den IS.
Ihnen gelang es, die Dschihadisten wieder aus einigen Gebieten
zurückzudrängen. Der Bundestag muss den Beschlüssen des Kabinetts zu den
beiden Bundeswehreinsätzen noch abschließend zustimmen.
11 Jan 2017
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