| # taz.de -- Musikerinnen gegen Trump: Songs to Save America | |
| > Die Popwelt von Madonna bis zu den Gorillaz meldet sich wegen Trump zu | |
| > Wort. Viele Künstlerinnen sammeln Geld für Bürgerinitiativen. | |
| Bild: Madonna beim Women's March in Washington | |
| Die Popwelt begehrt auf gegen Donald Trump – und sogar der gute, alte | |
| Protestsong hat im Zuge seiner Inauguration wieder Konjunktur. Gleich eine | |
| ganze Reihe von Pop-Größen meldete sich mit Songs und Videos zu Wort. Alle | |
| geben sich dabei erfreulich angriffslustig – und sammeln Geld für | |
| Civil-Rights-Initiativen. | |
| Beim Women’s March am Samstag in Washington hielten Madonna und Alicia Keys | |
| aufrüttelnde Reden. Keys [1][rezitierte] dabei das Gedicht „Still I rise“ | |
| von der afroamerikanischen Bürgerrechtlerin [2][Maya Angelou] (1928–2014). | |
| „Out of the huts of history’s shame / I rise/ Up from a past that’s rooted | |
| in pain / I rise / I’m a black ocean, leaping and wide […] I am the dream | |
| and the hope of the slave“, heißt es darin. | |
| Pop-Diva Madonna gab sich unter großem Jubel [3][der Frauen mit den pinken | |
| Mützen ebenso kämpferisch]: „Es brauchte diesen dunklen Moment, damit wir | |
| scheiße noch mal aufwachen.“ Alle marginalisierten Gruppen müssten | |
| zusammenhalten, für ihr Recht auf Freiheit kämpfen. Ihre Worte seien | |
| „Dedicated to DT – ,D' could stand for dick“, sagte sie, eigentlich habe | |
| sie das Weiße Haus in die Luft jagen wollen. Stattdessen zitierte die | |
| 58-Jährige lieber W. H. Auden, rief zur revolution of love auf und spielte | |
| zwei Songs. | |
| Für ihre Äußerungen wurde sie umgehend von Reince Priebus, Stabschef von | |
| Trump, angegriffen. Madonna verteidigte sich: “Ich bin keine gewalttätige | |
| Person“, schrieb sie via Instagram, „Ich habe in Metaphern gesprochen. Ich | |
| habe zwei Perspektiven aufgezeigt, um auf die derzeitige Situation zu | |
| blicken: Hoffnungsvoll auf der einen Seite, und wütend und empört auf der | |
| anderen Seite. So fühle ich es persönlich.“ | |
| Die Indie-Pop-Granden Arcade Fire beschwören mit einem nun veröffentlichten | |
| Song den [4][Zusammenhalt]: “It’s never been more important that we stick | |
| together and take care of each other“, verkündeten sie via Twitter. | |
| Zusammen mit Blues- und Soullegende Mavis Staples schrieben sie die Single | |
| [5][„I give you power“], deren Erlöse an die American Civil Liberties Union | |
| (ACLU) gehen. In dem Funk-beeinflussten Track, der Hoffnung auf ein neues | |
| Album der Kanadier macht, heißt es zunächst in Richtung Trump: „I give you | |
| power / Over me“, während der Vers gegen Ende variiert wird: „I can take it | |
| all away – watch me!“ | |
| Die Bürgerrechtsorganisation ACLU darf sich über weitere Gelder freuen, die | |
| über den Samnpler „Notes From Sub-Underground“ eingespielt werden. | |
| Bekanntestes Gesicht dieser Kompilation ist die afroamerikanische | |
| Jazzmusikerin [6][Matana Roberts]. 1.302 Dollar sind bis zum Dienstagmorgen | |
| bereits zusammengekommen. | |
| „Physically Sick“ fühlt sich angesichts der Trump-Auguration die | |
| elektronische New Yorker Szene rund um das Kollektiv Discwoman. Die „Full | |
| Strength Protest Compilation“ hilft laut Cover gegen Faschismus, | |
| Bigotterie, Gewalt und Demagogie. Für das 42-Song-Abwehrprogramm kann man | |
| so viel Spenden, wie man möchte – auch hier freuen sich Initiativen wie | |
| ACLU und das National Immigration Law Center. | |
| Weitere hörenswerte Anti-Trump-Hymnen: Damon Albarns fiktive HipHop-Truppe | |
| Gorillaz paktierte mit Neo-Soul-Shootingstar Benjamin Clementine für das | |
| Stück [7][„Hallelujah Money“] – im Clip sind die an den Ku Klux Klan | |
| gemahnenden Mitglieder der „La Candelaria Brotherhood“ genauso zu sehen wie | |
| ein angesichts der aktuellen Unzulänglichkeiten der Welt schreiend davon | |
| rennender SpongeBob. | |
| Die zuletzt mit ihrem Album „Hopelessness“ gefeierte Anohni hat sich | |
| derweil mit den Folk-Schwestern CocoRosie [8][zusammengetan]. Das Ergebnis | |
| heißt „Smok’em Out“ – unterschrieben ist der Beitrag mit den Worten: �… | |
| future is female“. | |
| Das unterstreicht auch Songwriterin Fiona Apple in ihrem mit Komponist | |
| Michael Whalen aufgenommenen Elektropop-Track „Tiny Hands“. Darin reagiert | |
| sie auf Trumps misogyne Äußerungen: [9][„We don’t want your tiny hands | |
| anywhere near our underpants.“] | |
| Gleich [10][100 Protestsongs] für die erstem 100 Trump-Tage stellt die | |
| Initiative „Our First Hundred Days“ online. Die Lieder von Künstlerinnen | |
| und Künstlern wie Angel Olsen und Toro Y Moi kann man für mindestens 30 | |
| Dollar kaufen – und wird jeden Tag mit einem neuen Track beglückt. Die | |
| Einnahmen gehen an Klimaschutzinitiativen, LGBT-Aktivisten und | |
| Refugee-Hilfsorganisationen. | |
| 24 Jan 2017 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.youtube.com/watch?v=z_JpvwlNI1M | |
| [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Maya_Angelou | |
| [3] https://www.youtube.com/watch?v=4Jka9mrEFpY | |
| [4] https://twitter.com/arcadefire/status/822187279879958529 | |
| [5] https://www.youtube.com/watch?v=f6jma9VQEls | |
| [6] https://de.wikipedia.org/wiki/Matana_Roberts | |
| [7] https://twitter.com/gorillaz?lang=de | |
| [8] https://www.youtube.com/watch?v=XMb4TGFEVYw | |
| [9] https://soundcloud.com/michael-whalen-997591802/little-hands-womens-march-c… | |
| [10] http://ourfirst100days.us/ | |
| ## AUTOREN | |
| Jens Uthoff | |
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