# taz.de -- Einigung auf Entschädigungszahlungen: In den USA muss VW jetzt ble… | |
> 15 Milliarden Dollar stellt VW für die Besitzer eines kleinen | |
> Diesel-Modells bereit. Eine weitere Milliarde kommt für Besitzer eines | |
> Drei-Liter-Motors hinzu. | |
Bild: In den USA wird VW erneut zur Kasse gebeten, in Kanada könnte es auch da… | |
San Francisco afp | Volkswagen-Kunden in Nordamerika können sich freuen: Im | |
Abgasskandal um Dieselautos hat sich der Konzern mit den US-Behörden auf | |
eine Entschädigung für rund 80.000 Autos mit Drei-Liter-Motoren geeinigt. | |
Das teilte der zuständige Richter am Dienstag in San Francisco mit. Den | |
US-Behörden zufolge kostet der Vergleich Volkswagen eine Milliarde Dollar. | |
Zuvor hatte bereits die kanadische Wettbewerbsbehörde einen Vergleich mit | |
VW ausgehandelt. | |
Von der jüngsten Einigung in den USA sind vor allem Luxuswagen der | |
Konzernmarken Porsche und Audi betroffen, die US-Justiz muss jedoch noch | |
zustimmen. Die finanziellen Einzelheiten seien noch vertraulich, sagte der | |
Bundesrichter Charles Breyer. Die betroffenen Kunden würden aber | |
„substanzielle Entschädigungen“ erhalten. | |
Cynthia Giles von der US-Umweltbehörde sagte, der Vergleich koste | |
Volkswagen schätzungsweise eine Milliarde Dollar. Darin enthalten seien | |
Rückkaufaktionen, Umrüstungen und aufgelöste Leasingverträge sowie 225 | |
Millionen Pfund für einen Fonds zur Verringerung der Luftverschmutzung. Der | |
Entschädigungsplan war zwischen dem Volkswagen-Konzern einerseits und dem | |
US-Justizministerium, der US-Umweltbehörde EPA und dem US-Bundesstaat | |
Kalifornien ausgehandelt worden. | |
Besitzer älterer Modelle mit einem Drei-Liter-Dieselmotor (Baujahre 2009 | |
bis 2012) könnten ihre Fahrzeuge umrüsten oder vom Unternehmen zurückkaufen | |
lassen, erklärte der Richter, der bis zum 31. Januar seine endgültige | |
Zustimmung erteilen muss. Hinsichtlich neuerer Modelle habe VW die | |
Umrüstung aller betroffenen Fahrzeuge zugesichert. | |
Die Einigung sei „ein weiterer wichtiger Schritt nach vorne“ bei den | |
Bemühungen des Unternehmens, „die Dinge für unsere Kunden in Ordnung zu | |
bringen“, erklärte der Volkswagen-Chef in den USA, Hinrich Woebcken. Der | |
stellvertretende US-Justizminister John Cruden sagte, mit dem Vergleich | |
werde der Konzern dafür zur Verantwortung gezogen, dass er US-Bürger beim | |
Versprechen sauberer Luft mit Hilfe einer Software betrogen habe. | |
## Wettbewerbsbehörde in Kanada will nachziehen | |
Für die etwa 500.000 Wagen mit Zwei-Liter-Motoren in den USA war bereits im | |
Oktober ein Vergleich erzielt worden, der den Konzern zur Zahlung der | |
Rekordsumme von 14,7 Milliarden Dollar verpflichtet. Allerdings sind wegen | |
des Skandals in den USA gegen Volkswagen noch Klagen mehrerer Bundesstaaten | |
sowie strafrechtliche Ermittlungen des Justizministeriums anhängig. | |
Die kanadische Wettbewerbsbehörde in Ottawa hatte am Montag mitgeteilt, für | |
die gut 100.000 betroffenen Besitzer von Autos mit Zwei-Liter-Motoren | |
sollten insgesamt 2,1 Milliarden kanadische Dollar fließen. Auch dieser | |
Vergleich muss demnach noch gerichtlich gebilligt werden. In Kanada steht | |
ein Vergleich zu Drei-Liter-Motoren noch aus. | |
Der kanadischen Wettbewerbsbehörde zufolge soll jeder betroffene Fahrer | |
eines Zwei-Liter-Dieselautos zwischen 5.000 und 8.000 kanadische Dollar | |
erhalten, abhängig vom Fahrzeugmodell. Zugleich können die Besitzer wählen, | |
ob ihr Wagen repariert, von Volkswagen zurückgekauft oder gegen ein anderes | |
Fahrzeug umgetauscht werden soll. Die Behörde hatte sich in die | |
Angelegenheit eingeschaltet, weil sie Volkswagen vorwirft, in der Werbung | |
für die Dieselautos „falsche oder irreführende Marketingbehauptungen in | |
Bezug auf die Umweltfreundlichkeit“ gemacht zu haben. | |
VW hatte im September 2015 nach Ermittlungen von US-Behörden eingeräumt, | |
weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine illegale Software | |
eingesetzt zu haben. Diese sorgte bei Abgastests für einen geringeren | |
Ausstoß von Stickoxiden. | |
21 Dec 2016 | |
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