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# taz.de -- Autonomes Fahren: Augen auf
> Künftig könnten Autos Chauffeur werden. Das birgt auch Risiken.
> Verbraucherschützer fordern klare Regeln und besseren Datenschutz.
Bild: Gucken muss man trotzdem
Berlin taz Am Steuer eines Autos sitzen und dabei Zeitung lesen: Klingt
bequem, kann aber auch böse enden, wenn es zum Unfall kommt.
Verbraucherschützer haben deshalb am Dienstag in Berlin gefordert, dass die
Verantwortung für selbstfahrende Autos bei den Herstellern und nicht bei
den Fahrern oder Autobesitzern liegen soll. Der Bundesverband der
Verbraucherzentrale (vzbv) sprach sich zudem für klare gesetzliche
Regelungen sowie für mehr Datenschutz aus. „Wenn Fahrer in Zukunft ihre
Hände vom Lenkrad nehmen dürfen, dann muss absolute Klarheit darüber
bestehen, was ihre Rechte und Pflichten sind“, sagte vzbv-Vorstand Klaus
Müller.
Denn es könnte bald legal sein, während der Fahrt auf dem Handy zu spielen:
Die Bundesregierung will in einer Änderung des Straßenverkehrsgesetzes das
automatisierte Fahren regeln. Im Gesetzentwurf geht es aber nicht um
Fahrzeuge ganz ohne Fahrer, sondern um sogenannte vollautomatisierte
Fahrzeuge, bei denen der Fahrer eingreifen kann.
Wer am Steuer sitzt, kann sich aber nicht allzu tief in seine Lektüre
versenken: Laut dem Entwurf muss der Fahrer ein Mindestmaß an
Aufmerksamkeit haben, damit er das Steuer wieder übernehmen kann, wenn das
System ihn dazu auffordert.
Ungeklärt ist noch, wie lange der Fahrer brauchen darf, um zu reagieren. Es
könnte darauf hinauslaufen, dass künftig vor Gericht um Sekunden
Reaktionszeit gefeilscht wird. Damit will sich der vzbv nicht abfinden:
„Der Fahrer muss sich darauf verlassen können, dass der Wagen automatisch
fährt“, so Marion Jungbluth vom vzbv.
Zudem öffnet das automatisierte Fahren neue Tore für Datensammler. Um bei
Unfällen klären zu können, ob gerade der Mensch oder die Maschine das Auto
bedient hat, sollen Daten zum Fahrverhalten im Auto gespeichert werden.
„Die Fahrweise, die Einstellung des Sitzes, das Fahrtziel – das alles kann
aufgezeichnet werden. Das sind Daten, die tief in die Persönlichkeitssphäre
eingreifen“, erklärt Exbundesinnenminister Gerhart Baum. „Manche Daten sind
allerdings notwendig, um den autonomen Fahrverlauf zu überwachen“, so Baum.
Diese sollen nach Vorschlag des vzbv von einem neutralen Datenzentrum
verwaltet werden, das zwischen Nutzern, Firmen und Polizei vermittelt.
7 Dec 2016
## AUTOREN
Friederike Meier
## TAGS
Datenschutz
Selbstfahrendes Auto
Verbraucherschutz
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