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# taz.de -- Kommentar Trump und Freihandel: Vorsicht, Anbiederung!
> Trump will klassischen Imperialismus: Billige Lohnsklaven fördern
> Rohstoffe fürs Mutterland, der Wohlstand bleibt beim weißen Mann.
Bild: Von wegen fair: Die Prioritäten sind klar verteilt
Donald Trump ist nicht der Freund der Globalisierungskritiker und
Freihandelsgegner. Zumindest nicht derer, die seit Jahrzehnten in
mühevoller Kleinarbeit oder auf großen Demonstrationen die
Ungerechtigkeiten des Welthandels bekämpfen.
In einer Videobotschaft hat der baldige US-Präsident jetzt verkündet, er
wolle die Transpazifische Partnerschaft TPP abblasen – ein bereits fertig
verhandeltes, aber nicht unterzeichnetes Abkommen mit 12 Anrainerstaaten
des Pazifiks. Ob er auch TTIP, das Abkommen mit der EU, beerdigen wird, ist
unklar. Vermutlich folgt demnächst Trumps Absage an Nafta, die
nordamerikanische Freihandelszone. Das Ende dieser Verträge fordern
Gewerkschaft, NGOs, Umweltschützer und zahlreiche andere Gruppen seit
Jahrzehnten.
Das Ergebnis dieser Politik könnte ein Links-rechts-Schulterschluss gegen
Freihandel sein – der linke US-Senator Bernie Sanders hat bereits
Zusammenarbeit mit Trump in Handelsfragen signalisiert. In Deutschland
verweigern sich die Gegner von TTIP und Ceta bisher den Anbiederungen von
AfD oder Pegida. Eine dümmere Allianz könnte es tatsächlich kaum geben.
Es ist eigentlich ganz simpel: Globalisierungskritiker sind nicht gegen
Handel. Sie wollen Handel, der fair für alle ist; der Lohndumping
verhindert, nicht einfach nur Absatzmärkte für bereits dominierende,
globale Konzerne schafft; der Staaten nicht unter Druck setzt, ökologische
Standards zu vernachlässigen, Steuerdumping zu betreiben und
Arbeitnehmerrechte auszuhebeln. Sie denken nicht an die Nation, sondern an
die Menschheit.
Trump wird einen Teufel tun und die Ausbeutung in Entwicklungsländern
beenden. Er wird sie forcieren, wenn es amerikanischen Interessen dient.
Das wird klassischer Imperialismus: Billige Lohnsklaven fördern Rohstoffe
fürs Mutterland, der Wohlstand bleibt beim weißen Mann in Detroit. Denn das
versteht Trump unter „Make America Great Again“.
23 Nov 2016
## AUTOREN
Ingo Arzt
## TAGS
Donald Trump
Schwerpunkt TTIP
Freihandel
Imperialismus
Globalisierungskritik
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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