# taz.de -- US-Präsident in spe Donald Trump: Ein bisschen Abstand | |
> Die rechtsextreme Alt-Right-Bewegung feierte den Sieg von Donald Trump. | |
> Er distanziere sich von ihr, sagte Trump der „New York Times“. | |
Bild: Redet jetzt doch mit der „New York Times“: Donald Trump | |
Washington ap | Der designierte US-Präsident Donald Trump hat sich von | |
rechten Bewegungen distanziert. Diesen Gruppen wolle er keinen Rückenwind | |
geben, erklärte Trump am Dienstag [1][in einem Interview der New York | |
Times]. Zwei Wochen nach seinem Wahlsieg nahm er auch von einigen seiner | |
Wahlkampfansagen Abstand. Er wolle doch keine neuen Ermittlungen gegen | |
seine unterlegene Rivalin Hillary Clinton. Zudem relativierte er seine | |
Aussagen zum Klimawandel. | |
Im Laufe des vergangenen Jahres hatte Trump immer wieder gegen die New York | |
Times ausgeteilt. Am Dienstag willigte er jedoch nach einer | |
zwischenzeitlichen Absage doch einem Gespräch mit leitenden Redakteuren der | |
Zeitung in Manhattan ein. | |
Thema war unter anderem ein Skandal um ein Treffen der rechtsextremen | |
„Alt-Right“-Bewegung in Washington, bei dem am vergangenen Freitag einige | |
Trumps Wahlsieg gefeiert hatten, indem sie den Arm zum Hitlergruß erhoben. | |
„Ich distanziere mich von ihnen und verurteile sie“, sagte Trump im | |
Interview. „Das ist keine Gruppe, der ich Auftrieb verschaffen will.“ | |
Sollte dies dennoch der Fall sein, wolle er der Sache auf den Grund gehen, | |
versprach Trump. | |
Zur Sprache kamen auch seine Wahlkampftiraden gegen seine Rivalin Clinton. | |
Immer wieder hatte Trump gegen die „Verbrecherische Hillary“ gewettert. | |
Seinen Anhängern versprach er zudem, nach seinem Wahlsieg einen | |
Sonderstaatsanwalt einzusetzen, um Clintons Nutzung eines privaten | |
E-Mail-Servers für dienstliche Zwecke in ihrer Zeit als Außenministerin | |
noch zu untersuchen. Das FBI hatte bereits erklärt, dass sich Clinton dabei | |
strafrechtlich nichts zuschulden hatte kommen lassen. Bei | |
Trump-Kundgebungen skandierte die Menge aber immer wieder „Sperrt sie ein“. | |
Im Interview sagte Trump indes, er wolle den Clintons nicht schaden. „Das | |
will ich wirklich nicht“, sagte er. | |
## Wahlkampfversprechen | |
Einige republikanische Gruppen kritisierten, dass Trump mit seiner neuen | |
Position ein zentrales Wahlkampfversprechen breche. „Es wäre ein Verrat an | |
seinem Versprechen an das amerikanische Volk, den Sumpf aus schrankenloser | |
Korruption in Washington trockenzulegen“, erklärte die Organisation | |
Judicial Watch. | |
Conway sagte dem Sender MSNBC, Trump bereite sich auf die Präsidentschaft | |
vor und wolle Schlagworte aus dem Wahlkampf hinter sich lassen. „Wenn | |
Donald Trump ihr (Clinton) bei der Heilung helfen kann, dann ist das | |
vielleicht eine gute Sache“, sagte sie. | |
Auch beim Thema Klimawandel ruderte Trump etwas zurück, nachdem er die | |
Erderwärmung im Wahlkampf noch als von den Chinesen erfundenen Schwindel | |
bezeichnet und einen Rückzug der USA aus dem Klimapakt von Paris | |
angekündigt hatte. | |
Der New York Times sagte er nun jedoch, es gebe eine gewisse Verbindung | |
zwischen menschlichem Tun und der Erderwärmung. „Es kommt darauf an, wie | |
viel“, fügte er hinzu. Im Bezug auf den Klimavertrag wolle er sich nicht | |
festlegen. | |
Trump wehrte sich im Interview der New York Times auch gegen Fragen über | |
eine womöglich heikle Verquickung seiner Regierungsarbeit und seiner | |
zahlreichen Geschäften. „Das Gesetz ist ganz auf meiner Seite, der | |
Präsident kann keinen Interessenskonflikt haben“, erklärte er. | |
23 Nov 2016 | |
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[1] http://www.nytimes.com/2016/11/23/us/politics/trump-new-york-times-intervie… | |
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