# taz.de -- Regierungsteam von Donald Trump: Zwei Frauen sind dabei | |
> Der designierte US-Präsident hat weitere Personalien geklärt. Die | |
> Gouverneurin von South Carolina und die Milliardärin Betsy DeVos sollen | |
> mit an Bord. | |
Bild: Sie soll Bildungsministerin werden: Donald Trump zeigt auf Betsy DeVos | |
WASHINGTON ap/afp/dpa | Der designierte US-Präsident Donald Trump hat die | |
ersten beiden Frauen für sein Kabinett nominiert. Die Gouverneurin South | |
Carolinas, Nikki Haley, soll UN-Botschafterin werden; die für | |
Vertragsschulen und zentrale Bildungsstandards in allen 50 Staaten | |
eintretende Betsy DeVos Bildungsministerin, wie Trump am Mittwoch | |
bekanntgab. Beide müssen vom Senat bestätigt werden. | |
Während Trumps Entscheidung für die international unerfahrene Haley von | |
einigen begrüßt wurde, gab es bereits vor DeVos' offizieller Nominierung | |
kritische Stimmen. De Vos und ihre Familie sind langjährige Unterstützer | |
der Republikaner und haben deren Präsidentschaftskandidaten mit Spenden | |
bedacht. Die Unternehmerin ist Vorsitzende einer Investmentfirma und | |
Milliardärin. | |
Zu ihrem Konzept von Vertragsschulen – Charter Schools – und zentrale | |
Bildungsstandards – Common Core – sagten konservative Kritiker, dagegen | |
habe Trump doch in seinem Wahlkampf gewettert. Sie sei eine „Establishment, | |
Pro-Common-Core-Bildungsministerin“, sagte der führende konservative | |
Bildungspolitiker Frank Cannon. „Das hat nichts mit dem ‚den Sumpf | |
austrocknen‘ zu tun“, sagte er unter Bezug auf Trumps Wahlkampfslogan. | |
Nun stellte der künftige Präsident DeVos als „brillante und | |
leidenschaftliche Anwältin für Bildung“ vor, kritisierte Cannon weiter. | |
„Unter ihrer Führung werden wir das US-Bildungssystem reformieren und die | |
Bürokratie zerschlagen, die unsere Kinder zurückhält, damit wir | |
Weltklassebildung und Schulwahl für alle Familien liefern können“, sagte | |
Trump. | |
Die 44 Jahre alte Haley ist indischer Abstammung und erste Vertreterin | |
einer Minderheit in Trumps Team. Sie soll nach AP-Informationen | |
Kabinettsrang bekommen. Trump sagte, er sei beeindruckt von Haleys | |
Kenntnissen über globale Angelegenheiten. Sie habe zudem bewiesen, dass sie | |
auch in kritischen Lagen Politik voranbringen könne. „Sie ist ein | |
erwiesener Deal-Maker und wir wollen viele Deals machen. Sie wird eine | |
große Führerin sein und uns auf der Weltbühne repräsentieren.“ | |
## Zustimmung aus Pflichtgefühl | |
Haley hatte sich als Trump-Kritikerin profiliert. Im Vorwahlkampf | |
unterstützte sie zunächst den Senator von Florida, Marco Rubio, dann dessen | |
texanischen Senatskollegen Ted Cruz. Vergangene Woche traf sie Trump in New | |
York und sagte, es sei ein sehr schönes Gespräch gewesen. | |
Nun akzeptiert sie ihre Nominierung aus Pflichtgefühl. Wenn der Präsident | |
einen auswähle, müsse man seinem Ruf folgen, sagte sie. | |
Trump bemüht sich unterdessen um Beschwichtigung. Am Vorabend des | |
Thanksgiving-Feiertags hat sich der designierte US-Präsident Donald Trump | |
mit einem Aufruf zur Versöhnung an die Bürger gewandt. „Wir haben gerade | |
einen langen und verletzenden Wahlkampf hinter uns gebracht“, sagte Trump | |
am Mittwoch in einer Videobotschaft aus seinem Golf-Hotel in Florida. „Die | |
Emotionen gehen hoch, und die Anspannung wird sich nicht über Nacht legen.“ | |
Trump verbringt den Thanksgiving-Tag, den US-Bürger traditionell im Kreise | |
der Verwandtschaft begehen, mit Teilen seiner Familie in Florida. Danach | |
will er weitere Personalentscheidungen für seine künftige Regierung | |
treffen. Kritiker haben es vor allem Trump angelastet, dass der Wahlkampf | |
einen so scharfen und spalterischen Ton angenommen hatte. | |
24 Nov 2016 | |
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