# taz.de -- US-Grüne zweifeln Wahl an: Trump doch nicht im Weißen Haus? | |
> Die Grünen-Kandidatin Jill Stein hat 2,5 Millionen US-Dollar gesammelt. | |
> Nun will sie eine Neuauszählung in drei Bundesstaaten beantragen. | |
Bild: Donald Trump will dort im Januar einziehen. Die Grünen-Kandidatin Jill S… | |
Berlin taz | In drei für den Sieg Donald Trumps bei der | |
US-Präsidentschaftswahl vom 8. November entscheidenden Bundesstaaten könnte | |
es zu einer Wahlanfechtung und Neuauszählung kommen. Die grüne Kandidatin | |
Jill Stein hat in den vergangenen Tagen über 2,5 Millionen US-Dollar | |
gesammelt, um die Neuauszählung in Wisconsin, Michigan und Pennsylvania | |
beantragen zu können. | |
Vorausgegangen waren Berichte, wonach eine Gruppe renommierter | |
Computerexperten [1][Zweifel an der Sicherheit der benutzten Wahlmaschinen | |
geäußert hatte.] In Wisconsin etwa habe Hillary Clinton in jenen | |
Wahlbezirken, die einen bestimmten Typ Wahlmaschine benutzten, in der Regel | |
rund 7 Prozent weniger Stimmen erhalten als in den anderen. | |
Nur Kandidaten sind berechtigt, eine Wahl anzufechten und die Neuauszählung | |
zu beantragen. Die Kosten dafür müssen sie allerdings selbst tragen. | |
Clintons Team, nach den Veröffentlichungen vom Dienstagabend vielfach | |
bekniet, diesen Schritt doch zu vollziehen, hat bisher davon abgesehen – | |
Jill Stein nicht. Sie hat das Geld zusammen und kann bis Freitag in | |
Wisconsin, bis Montag in Pennsylvania und bis Mittwoch in Michigan die | |
Anfechtung einreichen. | |
Um die Mehrheit im electoral college, dem Wahlleutegremium, das am 19. | |
Dezember Donald Trump zum Präsidenten wählen soll, zu verändern, müssten | |
alle drei Bundesstaaten von Trump zu Clinton wechseln. Dass das wirklich | |
geschieht, glaubt kaum jemand, obwohl Trumps Mehrheiten in allen drei | |
Staaten kleiner sind als jene, die Hillary Clinton bei der Gesamtzahl der | |
in den USA abgegebenen Stimmen erzielt hat: Über 2 Millionen Stimmen oder | |
1,6 Prozentpunkte mehr als Trump hat sie landesweit einsammeln können. Und | |
weil in Kalifornien noch immer ausgezählt wird, steigt der Vorsprung | |
täglich. | |
## Petition für Clinton | |
Nur hat das keinen Einfluss auf die Frage, wer Präsident wird – wenn die | |
Wahlleute so stimmen, wie ihre jeweiligen Bundesstaaten entschieden haben. | |
4,6 Millionen Menschen haben bislang auf change.org eine Petition an das | |
electoral college unterschrieben, Hillary Clinton anstelle von Donald Trump | |
zur Präsidentin zu wählen. | |
Theoretisch ist das möglich. Die Verfassung schreibt jedenfalls keine | |
Bindung der Wahlleute an den Wahlausgang in ihrem Bundesstaat vor. Und nur | |
die Hälfte der Bundesstaaten definiert explizit, dass ihre Wahlleute einem | |
imperativen Mandat unterliegen – und legt ihnen bei Abweichung Geldstrafen | |
von 500 bis 1.000 US-Dollar auf. | |
In der Geschichte vorgekommen sind solche Abweichungen schon, ohne dass sie | |
aber je das absehbare Wahlergebnis verändert hätten. | |
24 Nov 2016 | |
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[1] /Zweifel-an-US-Wahlergebnis/!5360265 | |
## AUTOREN | |
Bernd Pickert | |
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