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# taz.de -- Kommentar zur PR-Strategie der Hamburger Polizei: Täglicher Irrsinn
> Gefahrengebiete gelten als verfassungswidrig, aber die Polizei
> praktiziert sie weiter. Sie betreibt Schikane und Repression als
> Öffentlichkeitsarbeit
Bild: Na, was haben wir denn da? Schwer beschäftigte Polizisten im Gefahrengeb…
Die Polizei spielt Krieg im Gefahrengebiet – ob das nun verfassungsgemäß
ist oder nicht, scheint nicht so wichtig zu sein. Hauptsache, die
HamburgerInnen sehen die Polizei in Aktion. Wie sonst soll man
interpretieren, dass im Gefahrengebiet St. Pauli ohne Ende Ressourcen
aufgebracht werden, um immer und immer wieder Personalien zu kontrollieren,
Hinterhöfe auszuleuchten und Tag und Nacht vor Privatgrundstücken
rumzulungern? Obwohl nichts dabei herauskommt, außer dass Geflüchtete sowie
alteingesessene AnwohnerInnen schikaniert werden, weil sie unter dem
Pauschalverdacht stehen, am Drogenhandel beteiligt zu sein oder diesen zu
unterstützen.
Diesen täglichen Irrsinn nehmen Polizei und Innenbehörde nicht nur in Kauf,
sondern sie arbeiten eifrig daran, dass niemand auf die Idee kommt, sie
gingen nicht hart genug gegen vermeintliche Drogendealer vor. Andy Grote,
der sympathische St. Paulianer, zu weich für das Amt? Das ist das
Horror-Szenario der SPD. Um das zu vermeiden, betreibt sie
Öffentlichkeitsarbeit. Natürlich nicht mit freundlichen Plakaten,
Kinderfesten oder Werbeveranstaltungen. Sondern mit Schikane und
Repression.
Vor Kurzem hat sich ein Mitarbeiter der Polizeipressestelle verplappert:
„Die Polizei wird ihre intensivierten Maßnahmen zur öffentlich
wahrnehmbaren Drogenbekämpfung auch weiterhin fortführen“, schrieb er in
einer Mitteilung. Das sagt viel: Keiner, schon gar nicht die Polizei
selbst, glaubt noch daran, dass es bei den täglichen Polizeikontrollen im
„Gefahrengebiet Drogenkriminalität“ um die Bekämpfung der
Drogenkriminalität geht.
42.472 Arbeitsstunden hat die Task Force Drogenkriminalität in Hamburg
bisher absolviert, gab der Senat Mitte August an – auf das Drogen-Business
hat sich das nicht ausgewirkt. Wie auch? Dazu müsste man die Substanzen
legalisieren und den Geflüchteten zu legalen Jobs verhelfen. Aber das wäre
gar nicht im Sinne derer, die damit beschäftigt sind, an ihrem Image zu
feilen. Sie machen lieber weiterhin PR.
2 Sep 2016
## AUTOREN
Katharina Schipkowski
## TAGS
Gefahrengebiet
Hamburg
Repression
Verfassungswidrig
Legalisierung
Hafenstraße
Schwerpunkt Polizeikontrollen in Hamburg
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Drogendealer
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