| # taz.de -- Gespräche mit der Regierung Marokkos: De Maizière will schneller … | |
| > Der Innenminister will in Marokko erreichen, dass die dortige Regierung | |
| > bei Abschiebungen kooperiert. Vor den Gesprächen zeigte er sich | |
| > zuversichtlich. | |
| Bild: Bundesinnenminister Thomas de Maizière in der marokkanischen Hauptstadt … | |
| Rabat afp | Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat sich | |
| zuversichtlich gezeigt, mit Marokko eine vereinfachte Rücknahme | |
| marokkanischer Staatsbürger vereinbaren zu können. Bisher geschehe dies | |
| noch „zu langsam und zu zögerlich“, sagte de Maizière am Sonntag. De | |
| Maizière will bei politischen Gesprächen in Marokkos Hauptstadt Rabat am | |
| Montag zudem eine engere Sicherheitskooperation mit dem nordafrikanischen | |
| Land vereinbaren. | |
| De Maizière befindet sich auf einer Reise durch die Maghreb-Staaten | |
| Marokko, Algerien und Tunesien. Mit den Regierungen der drei Länder will | |
| der Innenminister über vereinfachte Abschiebungen ihrer Staatsbürger reden. | |
| Bei neu ankommenden Flüchtlingen sind für die deutschen Behörden fehlende | |
| Pässe ein Problem. | |
| Nach kürzlichen Angaben des Bundesinnenministeriums hatten 77 Prozent der | |
| von der Bundespolizei im Januar kontrollierten Flüchtlinge keine gültigen | |
| Ausweispapiere. De Maizière wird mit den drei Ländern daher über das | |
| Ausstellen von Ersatzdokumenten sprechen. | |
| Die Bundesregierung plant zudem, die drei nordafrikanischen Länder als | |
| sogenannte sichere Herkunftsstaaten einzustufen. Auch dadurch sollen | |
| Menschen aus diesen Ländern leichter abgeschoben werden können. Die Bürger | |
| dieser Staaten haben in Deutschland kaum Aussicht auf Asyl. | |
| Nach Angaben der Bundesregierung wurde im vergangenen Jahr nur knapp ein | |
| Prozent der Flüchtlinge aus Algerien als Asylbewerber anerkannt, bei | |
| Marokko lag die Quote bei 2,3 Prozent. Bei Tunesiern gab es gar keine | |
| Anerkennung. | |
| ## „Bereitschaft zur Beschleunigung ist gut“ | |
| De Maizière zeigte sich zuversichtlich, bei seinen Gesprächen in Marokko | |
| Fortschritte zu erzielen. „Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, die | |
| Rücknahme zu beschleunigen“, sagte er. Der Innenminister verwies auf die | |
| steigende Zahl von in den vergangenen Monaten nach Europa geflohenen | |
| Marokkanern und der hohen Zahl von marokkanischen Staatsbürgern, die sich | |
| bei ihrer Ankunft als syrische Bürgerkriegsflüchtlinge ausgeben. | |
| Auch sehe das Land durch die Übergriffe durch Nordafrikaner in der Kölner | |
| Silvesternacht seine „Reputation schwer in Mitleidenschaft gezogen“, sagte | |
| de Maizière. „Deswegen glaube ich, dass die Bereitschaft zur Beschleunigung | |
| der Verfahren jetzt gut ist.“ | |
| Im Vorfeld der Reise hatte de Maizière gesagt, verbesserte | |
| Abschiebe-Verfahren könnten durch den Einsatz moderner Technologien wie die | |
| Nutzung biometrischer Daten zur Identifizierung erreicht werden. „Wir | |
| können uns vorstellen hier Unterstützung zu leisten.“ | |
| De Maizière will am Montag unter anderem den marokkanischen Innenminister | |
| Mohamed Hassad und Regierungschef Abdelilah Benikrane treffen. Ziel der | |
| Reise sei es zudem, „mit Marokko die Zusammenarbeit in allen Fragen der | |
| Sicherheit zu verbessern und eine politische Einigung über ein neues | |
| Sicherheitsabkommen zu erzielen“, sagte de Maizière. Es bestehe ein | |
| gemeinsames Interesse, gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität | |
| vorzugehen. | |
| Am Montagnachmittag reist de Maizière weiter nach Algerien. Dort stehen | |
| Treffen mit Regierungschef Abdelmalek Sellal und Innenminister Noureddine | |
| Bedoui auf dem Programm. | |
| 29 Feb 2016 | |
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