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# taz.de -- ARD-Umfrage zur Asylpolitik: Die Mehrheit ist für schärfere Geset…
> Vier von fünf Deutschen sind der Meinung, dass die Regierung die
> Flüchtlingssituation nicht im Griff hat. Zwei Drittel sprechen sich für
> eine Obergrenze aus.
Bild: Syrische Flüchtlinge bei ihrer Registrierung im bayrischen Erding.
Köln epd/afp | 81 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass die
Regierung die Flüchtlingssituation in Deutschland nicht im Griff hat.
Zugleich billigt eine deutliche Mehrheit einige der vom Kabinett
beschlossenen Verschärfungen des Asylrechts, wie aus der am Mittwochabend
veröffentlichten Umfrage für den „ARD-DeutschlandTrend“ hervorgeht. Danach
befürworten 78 Prozent der Bundesbürger die Einstufung von Marokko,
Algerien und Tunesien als sichere Herkunftsstaaten.
Für die Einrichtung von Zentren an der Grenze, in denen Flüchtlinge ohne
Asylperspektive schnell abgewiesen werden können, sind 77 Prozent der
Befragten. Insgesamt 88 Prozent unterstützen die Absicht von
Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD), Sozialleistungen für
Flüchtlinge zu kürzen, wenn sie sich nicht integrieren lassen wollen.
Gespalten sind die Deutschen dagegen im Blick auf die vorgesehene
Aussetzung des Familiennachzugs unter anderem für Bürgerkriegsflüchtlinge:
Dies halten 44 Prozent für eine richtige Maßnahme, aber 49 Prozent lehnen
dieses Vorhaben ab. Die Forderung nach einer festen Obergrenze für die
Aufnahme von Flüchtlingen, die seit Monaten von der CSU erhoben wird,
befürworten knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Deutschen, ein Drittel (33
Prozent) ist gegen eine solche Grenze.
Auf eine sehr hohe Akzeptanz der Bevölkerung treffen die meisten
Fluchtgründe. So finden es 94 Prozent der Befragten richtig, dass
Deutschland Flüchtlinge aufnimmt, die vor Krieg oder Bürgerkrieg geflohen
sind. Drei Viertel (73 Prozent) befürworten eine Aufnahme bei politischer
oder religiöser Verfolgung. Dagegen unterstützt nur jeder vierte Deutsche
die Aufnahme von Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, weil sie dort
keine Arbeit und kein Auskommen haben.
## AfD bei zwölf Prozent
In der Sonntagsfrage verlor die Union vier Punkte und kam auf 35 Prozent im
Vergleich zum Vormonat. Die SPD stagnierte bei 24 Prozent. Die Linke
erreicht neun Prozent (plus eins), die Grünen zehn Prozent (minus eins).
Die FDP kam auf fünf Prozent (plus eins). Die AfD verbesserte sich um drei
Prozentpunkte und erreichte zwölf Prozent. Das ist der höchste Wert, der im
„ARD-DeutschlandTrend“ für die AfD bisher gemessen wurde.
Die Zufriedenheit mit der Regierung sank deutlich. Nur 38 Prozent der
Befragten zeigten sich mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden oder
sehr zufrieden – das waren 13 Punkte weniger als im Vormonat. 61 Prozent
waren weniger oder gar nicht zufrieden – 13 Punkte mehr als im Vormonat.
Auf Platz eins der Liste der beliebtesten Politiker lag Außenminister
Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit 70 Prozent Zustimmung (minus ein Punkt).
Ihm folgte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 64 Prozent Zustimmung
(minus acht). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lag mit 46 Prozent auf
Platz drei. Die Zustimmung zu ihr sank um zwölf Punkte, womit sie den
schlechtesten Wert seit August 2011 erreichte.
Das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap befragte im Auftrag der
ARD-„Tagesthemen“ am Montag und Dienstag telefonisch 1.004 Wahlberechtigte.
Ausführlichere Ergebnisse zu den einzelnen Fragen finden sich [1][auf der
Seite der ARD].
4 Feb 2016
## LINKS
[1] http://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend
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Umfrage
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