| # taz.de -- Vorschlag der Opposition: Die Saga soll Flüchtlinge unterbringen | |
| > Hamburgs Linke fordert eine Ende der „Notlösungen“ bei der | |
| > Flüchtlingsunterbringung und die CDU will, dass der Bürgermeister das | |
| > Thema zur Chefsache macht. | |
| Bild: CDU und Linke fordern: leere Wohnungen der Saga sollen für Flüchtlinge … | |
| HAMBURG taz | Die Linke und die CDU haben dem rot-grünen Senat vorgeworfen, | |
| bei der Flüchtlingsunterbringung konzeptlos zu agieren. Die CDU verlangte | |
| von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), der Flüchtlingspolitik die oberste | |
| Priorität einzuräumen. Die Linke stellte eine Liste von Maßnahmen und | |
| Finanzierungsvorschlägen für die Bürgerschaftssitzung Mitte nächster Woche | |
| vor. Zentral dabei ist die Idee, leer stehende Wohnungen der Saga GWG und | |
| der Stadt zwischen zu nutzen. | |
| „Es muss verhindert werden, dass Notlösungen wie Massenunterbringung in | |
| Hallen, Zeltlager und immer weiter ausgebaute Containerlager zu | |
| Dauereinrichtungen werden“, sagte Christiane Schneider, | |
| Bürgerschaftsabgeordnete der Linken. Die Standards bei der Unterbringung | |
| von Neuankömmlingen dürften nicht immer weiter sinken. | |
| ## Fesseln des Finanzrahmengesetzes | |
| Schneiders Fraktionskollege Norbert Hackbusch forderte den Senat auf, die | |
| Fesseln seines Finanzrahmengesetzes zu sprengen. Mit den erwarteten hohen | |
| Haushaltsüberschüssen sollten die Geflüchteten untergebracht und versorgt | |
| werden, statt davon Schulden zurückzuzahlen. Es sei gefährlich, dafür | |
| anderswo an Sozialleistungen zu sparen. „Das bringt Ressentiments sozial | |
| Bedürftiger gegen sozial Bedürftige hervor“, warnte Hackbusch. | |
| Zur Unterbringung verwies die Linke auf die 1.300 leer stehenden Wohnungen | |
| der Saga sowie 370 leer stehende Wohngebäude und 390.000 Quadratmeter in | |
| weiteren Gebäuden der Stadt. Es sei seltsam, dass die städtische | |
| Immobilienfirma Sprinkenhof AG die Unterbringung nicht als ihre Aufgabe | |
| betrachte, sagte Hackbusch. | |
| ## „Wenn das so einfach wäre“ | |
| „Wenn das so einfach wäre, wären wir vielleicht selbst auf den Gedanken | |
| gekommen“, kommentierte Sozialbehördensprecher Marcel Schweitzer die | |
| Vorschläge. Leerstände bei der Saga hätten „immer einen Grund“. Ein Teil | |
| ihrer 130.000 Wohnungen stehe etwa wegen Sanierung leer. Den | |
| fluktuationsbedingten Leerstand bezifferte die Saga für 2014 mit 0,2 | |
| Prozent, also 260 Wohnungen. | |
| Laut Koalitionsvertrag muss die Saga 200 Wohnungen zusätzlich an | |
| vordringlich Suchende vergeben. Die Linke fordert weit mehr. | |
| Eben an dem von der Linken geforderten Bündel von Maßnahmen arbeite der | |
| Senat schon längst, sagte Schweitzer. Fast täglich würden neue Standorte | |
| bekannt gemacht. Viele weitere Unterkünfte seien im Bau: Container, | |
| Modulhäuser aus Containern und Holzbauten. Drei Wochen nichts zu tun, um an | |
| einem schönen Konzept zu feilen, sei sinnlos: „Die Leute, die die Flächen | |
| suchen und die winterfesten Unterkünfte planen, sind die, die an einem | |
| solchen Konzept schreiben würden“, sagte Schweitzer. | |
| 29 Aug 2015 | |
| ## AUTOREN | |
| Gernot Knödler | |
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