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# taz.de -- Studie zur Energiewende: Es ist der Verbrauch, Dummkopf
> Ein Bericht zur weltweiten Transformation der Versorgung mit Strom und
> Wärme setzt vor allem auf Effizienz. Und stellt fest: Die Technologie ist
> vorhanden.
Bild: Es kommt darauf an, die vorhandenen Techniken umzusetzen, glauben die Exp…
BERLIN taz | 500 Experten, 5,5 Kilogramm, 2.000 Seiten – der neue „globale
Energiebericht“ ist ein Mammutwerk. Am Mittwoch haben der Wissenschaftliche
Beirat der Bundesregierung globale Umweltveränderungen (WBGU) und das
International Institute für Applied Systems Analysis (IIASA) die Studie
vorgestellt. Darin werden Lösungen und Technologiepfade vorgestellt, wie
Industriestaaten, Entwicklungs- und Schwellenländer ihre Strom- und
Wärmeversorgung von fossilen auf erneuerbare Quellen umstellen können.
Fazit: „Viele Wege führen nach Rom“, sagt Marianne Haug, Mitautorin und
ehemalige Direktorin der Internationalen Energieagentur in Paris. „Die
Energiewende in Deutschland ist dabei nur ein Pfad.“ Viele
Entwicklungsländer hätten ganz andere Aufgabenstellungen, als ihre
Stromnetze oder Kraftwerksparks auf erneuerbare Energien umzustellen – weil
sie gar keine hätten.
„Drei Milliarden Menschen kochen noch heute mit nicht nachhaltigen, festen
Brennstoffen“, sagt Nebojsa Nakicenovic, der den Energiebericht als
Direktor des IIASA verantwortet. Für diese Menschen sei es sehr wichtig,
dass Energie verfügbar sei. Dabei könnten sie von Erfahrungen der
Industrieländer lernen. Beispielsweise habe die Förderung der erneuerbaren
Energien in Deutschland die Photovoltaik so preisgünstig gemacht, dass sie
nun auch in armen Ländern verfügbar ist.
## Strom aus dem Meer
Ein weiteres Ergebnis: Die Technologien, die für die Energiewende gebraucht
werden, sind vorhanden, vor allem in der Stromerzeugung. Jürgen Schmid, der
als ehemaliger Chef des Fraunhofer Instituts für Windenergie und
Energiesystemtechnik in Kassel an dem Bericht mitgearbeitet hat, hält es
zwar für absehbar, dass die Bewohner von Küstenregionen mit Strom aus dem
Meer versorgt werden, der durch schwimmende Turbinen erzeugt wird. „Es
kommt aber vor allem darauf an, die vorhandenen Techniken umzusetzen und in
den Markt einzubringen“, so Schmid.
Zwar müsse noch mehr geforscht und entwickelt werden – aber vor allem im
Bereich des Energieverbrauchs, nicht bei der Erzeugung. Auf neue
Großtechnologien wie etwa die Kernfusion komme es weniger an, sie stünden
schlicht nicht rechtzeitig zur Verfügung.
Viel Wert legt der Bericht darauf, die Energieeffizienz global zu steigern.
Die Experten fordern bis 2032 ein Plus von 40 bis 50 Prozent gegenüber dem
Status quo .
13 Dec 2012
## AUTOREN
Heike Holdinghausen
Heike Holdinghausen
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