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# taz.de -- Neuer Verkaufsrekord: Das VW-Imperium wächst
> Die Wolfsburger Autobauer knacken 2012 erstmals die Rekordmarke von 9
> Millionen verkauften Fahrzeugen. Nur noch Toyota und GM haben bessere
> Absatzzahlen.
Bild: Konzernziel: VW will spätestens 2018 weltweit die meisten Autos verkaufe…
BERLIN taz | Zwei Marken aus Deutschland, zwei Gesichter: Warum ist VW
erfolgreich, während Opel in Schwierigkeiten steckt? Die Antwort ist
einfach: VW verfügt über eine enorme Marken- und Modellvielfalt und ist auf
den wichtigen Märkten in aller Welt präsent. Opel hingegen konzentriert
sich, auf Geheiß seiner US-amerikanischen Konzernmutter GM, auf den
schrumpfenden europäischen Markt und hat weniger Modelle im Angebot.
Die neuen Zahlen von Volkswagen bestätigen dieses Bild: Im Jahr 2012 hat VW
weltweit erstmals mehr als 9 Millionen Fahrzeuge verkauft, nämlich 9,07
Millionen oder 11,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Mit seinen neuen Zahlen, die VW am Montag anlässlich der Automesse in
Detroit präsentierte, ist der Wolfsburger Konzern den Großen der Branche
auf den Fersen. Toyota verkaufte im vergangenen Jahr weltweit 9,7 Millionen
Fahrzeuge; General Motors könnte es auf 9,2 Millionen gebracht haben,
genaue Zahlen hat GM noch nicht bekannt gegeben. Volkswagen könne eine
führende Rolle auf den Weltmärkten spielen, sagte VW-Chef Martin
Winterkorn.
Wichtigster Einzelmarkt für VW ist China. Dort verkauften die Wolfsburger
mehr als doppelt so viele Fahrzeuge wie Deutschland, Tendenz stark
steigend. 2,81 Millionen Autos setzte VW im Reich der Mitte ab, ein Plus
von 24,5 Prozent im Vorjahresvergleich. In Deutschland verkaufte VW 1,18
Millionen Autos, knapp 2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. In Westeuropa –
ohne Deutschland – ging der Absatz um 6,5 Prozent auf 1,85 Millionen
zurück.
## Anstieg von 34,2 Prozent
Auch in den USA konnte VW stark wachsen, allerdings von einem niedrigen
Niveau ausgehend. Knapp 600.000 verkaufte Fahrzeuge bedeuteten einen
Anstieg von 34,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wachstum erzielte VW auch
in Südamerika, Russland und Indien.
Zum guten Ergebnis des Gesamtkonzerns trugen alle Konzernmarken bei, wobei
einzig die spanische Marke Seat weltweit Einbußen hinnehmen musste. Auf
Grund des schwierigen Marktes in West- und Südeuropa, wo sich wegen der
Eurokrise immer weniger Menschen Neuwagen leisten können oder wollen,
schrumpfte der Seat-Absatz weltweit um 8,3 Prozent. Allerdings konnte Seat
in Deutschland und Mexiko zulegen.
Dass sogar in schwierigen Märkten Erfolge möglich sind, zeigte die
tschechische VW-Marke Skoda, die im Ruf steht, solide Fahrzeuge mit einem
guten Preis-Leistungs-Verhältnis herzustellen. In Westeuropa verbuchte
Skoda nur geringe Absatzverluste und konnte seinen Marktanteil von 2,8 auf
über 3 Prozent steigern. Absatzgewinne erzielte Skoda in Deutschland,
Osteuropa, China und Indien.
## Statussymbole Audi und Porsche
Zum VW-Erfolg trugen auch die Premiummarken Audi und Porsche bei, die bei
(Neu-)Reichen in aller Welt beliebt sind und als Statussymbol gelten.
Porsche brachte 141.000 Autos an die zahlende Kundschaft, knapp 19 Prozent
mehr als im Vorjahr. Und Audi verkaufte knapp 12 Prozent mehr.
Allerdings hat VW nicht nur die Reichen, sondern auch die wachsende
Mittelschicht in Asien im Visier. In Indien oder China sei „Basismobilität
zum geringsten Preis“ gefragt, sagte Winterkorn laut Focus unlängst bei
einer internen Managerrunde. Man peile deshalb für solche Märkte eine Reihe
von Modellen zu Preisen zwischen 6.000 und 7.000 Euro an. Ein solches
„Budget Car“ soll aber nicht VW heißen - um den Wert der Marke nicht zu
beschädigen.
14 Jan 2013
## AUTOREN
Richard Rother
## TAGS
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China
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Schwerpunkt Klimawandel
Opel
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