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# taz.de -- Diskriminierung von Roma: SPD will Korol rauswerfen
> Nach rassistischen Äußerungen fordert Bremens SPD-Fraktion Martin Korol
> zum Rücktritt auf – der aber lehnt ab. Nun droht ihm ein
> Parteiausschluss.
Bild: Will nicht freiwillig gehen: Der Bremer SPD-Abgeordnete Martin Korol.
BREMEN taz | Der Fraktionsvorstand der SPD in der Bremischen Bürgerschaft
hat ihren neuen Abgeordneten Martin Korol aufgefordert, sein Mandat
niederzulegen und aus der Fraktion auszutreten. Er hat dies verweigert,
teilte der Fraktionsvorsitzende mit.
Die Fraktion soll über einen Ausschluss Korols diskutieren, dabei aber das
Ergebnis der Beratungen des SPD-Landesvorstandes über ein
Partei-Ordnungsverfahren einbeziehen, der am 8. März beraten wird. Der
Landesvorsitzende hatte gefordert, dass „sämtliche Rechte Martin Korols aus
der Mitgliedschaft in der SPD bis zum Abschluss des
Parteiordnungsverfahrens ruhen“ sollten.
„Explizit rassistisch“ seien Korols Äußerungen zu den Roma, stellt die
SPD-Fraktion fest, „unvereinbar“ mit den Grundsätzen der SPD sei sein
Frauenbild und die Auffassung, dass Menschen ohne deutschen Schulabschluss
nicht Mitglieder der Bürgerschaft sein sollten.
Korol stand auf der SPD-Liste ganz hinten, war aber mit den auf ihn
kumulierten Stimmen zum „Nachrücker“ geworden. Er ist Bezirksvorsitzender
der Katholischen Arbeitnehmer und Beisitzer bei den Senioren.
## Internetseite gelöscht
Korol selbst hat sich inzwischen für seine „Pauschalisierung“ der
Beschreibung der Roma und Sinti öffentlich entschuldigt und andere
Äußerungen, die auf seiner Internetseite standen, als „idiotisch“
zurückgenommen. Die Seite ist gelöscht.
In Sarrazin-verdächtigen Äußerungen wollte er in seinem Roma-Text davor
warnen, die Aufnahme von Flüchtlingen leicht zu nehmen: „Wir sind nette
Menschen“, hieß es da, aber „Heuchler“ im Grunde, „weil wir es nicht
ehrlich mit den Roma und Sinti meinen und weil wir kein Geld dafür haben.“
Er hatte das geerbte Haus seiner Schwiegereltern der Sozialbehörde für die
Unterbringung von Roma angeboten – die das allerdings ablehnte.
Der frühere Geschichtslehrer Korol (68) sieht Europa im Stadium der
„Dekadenz“ – Deutschland, habe „bei allen Verbrechen“ des 20. Jahrhun…
„eine führende Rolle“ gespielt.
1 Mar 2013
## AUTOREN
Klaus Wolschner
## TAGS
Martin Korol
SPD
Bremen
Sinti und Roma
Parteiausschluss
Antiziganismus
Martin Korol
Schwerpunkt Rassismus
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Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
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