| # taz.de -- Kommentar Reform des Flüchtlingsrechts: Schikane und Stigmatisieru… | |
| > Asylbewerber dürfen arbeiten, wenn Deutsche den Job nicht wollen. Dass | |
| > die Union dies nun zur Disposition stellt, zeigt: Es ging um | |
| > Abschreckung. | |
| Bild: Als Rechtfertigung für das Arbeitsverbot dient der Schutz einheimischer … | |
| Wenn die Union für ihre harte Haltung in Sachen Asyl gescholten wird, | |
| verweist sie gern darauf, dass sie – gemeinsam mit der SPD – das | |
| Arbeitsverbot von Flüchtlingen auf drei Monate beschränkt hat. Das war ein | |
| richtiger Schritt, änderte aber für viele Betroffene nicht viel. Denn | |
| unangetastet bleiben sollte die Regelung, dass ein Job nur dann angenommen | |
| werden durfte, wenn sich kein passender deutscher Arbeitsloser findet. | |
| Zur Rechtfertigung wurde gern der Schutz einheimischer Arbeitsloser vor | |
| zugewanderter Konkurrenz ins Feld geführt. Daran wurde auch in solchen | |
| Zeiten festgehalten, in denen nur sehr wenige Flüchtlinge kamen. | |
| [1][Jetzt stellt die Union die Regelung zur Disposition]. Damit will sie | |
| die Zustimmung zu Verschärfungen an anderen Stellen des Asylrechts | |
| erkaufen. Das tut sie in einer Zeit, in der vergleichsweise viele | |
| Flüchtlinge kommen. Dass sich diese nun künftig alle einen Job suchen | |
| dürfen, ist offenbar kein Problem mehr. Das beweist, dass | |
| Arbeitsmarktpolitik beim Arbeitsverbot nie eine Rolle gespielt hat. | |
| Tatsächlich ging es um Abschreckung und Schikane: Das Verbot macht die zum | |
| Nichtstun Verdammten auf Dauer psychisch fertig. Es stigmatisiert sie, weil | |
| – zutreffenderweise – immer wieder gegen sie vorgebracht wird, sie würden | |
| auf Kosten der Allgemeinheit leben. Es kostet Steuergelder, und zwar die | |
| der Kommunen, die für die Flüchtlinge aufkommen müssen – und von allen | |
| öffentlichen Haushalten am schlechtesten dastehen. | |
| Als politische Manövriermasse taugt das Arbeitsverbot deshalb nicht. Es ist | |
| weder den Flüchtlingen selbst noch den Städten noch den BeitragszahlerInnen | |
| zuzumuten, Asylsuchende vom Arbeitsmarkt auszuschließen. Die CDU sollte | |
| endlich seiner restlosen Abschaffung zustimmen – bedingungslos. | |
| 15 Jul 2014 | |
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| ## AUTOREN | |
| Christian Jakob | |
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