Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Oranienplatz-Flüchtlinge: Schulhof wird zur Müllhalde
> Nach der Teilräumung fordern Bewohner der Gerhart-Hauptmann-Schule mehr
> Zeit für die Entrümpelung sowie mehr Container für bereits gesammelten
> Müll.
Bild: Die Schule am 7. Juli: Ein Teil der ehemaligen Bewohner darf bleiben, abe…
Die vom Bezirk geplanten Umbaumaßnahmen in der teilgeräumen
Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg müssen warten. Noch haben sich nicht
alle Bewohner der Schule aus den unteren beiden Etagen zurückgezogen, wie
es die mit dem Bezirksamt getroffene Vereinbarung fordert. Die Flüchtlinge
verlangen vom Bezirk ihrerseits mehr Geduld für den Umzug innerhalb des
Hauses.
Am Mittwoch hatte der Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Hans
Panhoff (Grüne), im [1][taz-Interview kritisiert], dass die Bewohner sich
noch nicht wie vereinbart vollständig in den Südflügel der dritten Etage
zurückgezogen hätten. Das verursache „große Problemen“, weil für
Gebäudesicherung und Brandschutz so nur schwer gesorgt werden könne.
Deshalb werde man „in den nächsten Tagen sehr klar miteinander sprechen
müssen“, sagte Panhoff.
## Viel zurückgelassen
Die Flüchtlinge räumen ein, dass die Aufräumarbeiten noch nicht
abgeschlossen seien. „Wir brauchen noch Zeit“, sagte einer der Bewohner der
taz. Die rund 200 Menschen, die die Schule bei der Teilräumung vor zwei
Wochen verlassen haben, hätten sehr viele Dinge zurückgelassen.
Auf dem Schulhof türmt sich derweil der Müll, den die Flüchtlinge bereits
aus den Zimmern geräumt haben. Dort stehen zwei randvolle Container, um sie
herum liegen Matratzen, viel Kleidung und viele Kartons. „Wir warten auf
weitere Container. Sonst können wir nicht mit dem Aufräumen fortfahren“, so
der Bewohner.
Wer für das Säubern der Etagen zuständig ist, ist in der Abmachung zwischen
Politik und Flüchtlingen laut Bezirksamt nicht geregelt. Der Bezirk
beteuert aber, dass man sich in Kürze um den Abtransport des Mülls im
Schulhof und um neue Container kümmern werde.
Ein weiterer Grund für die nur langsam voran kommenden Aufräumarbeiten ist
wohl das fehlende Vertrauensverhältnis zwischen den Schulbewohnern und dem
Bezirksamt. Die Atmosphäre sei derzeit zwar konstruktiv, sagte Canan Bayram
(Grüne), die hin und wieder die Schule besucht. Doch die Bewohner hätten
nunmal Angst, an Boden zu verlieren. Ein Unterstützer meint: „Natürlich
kann man jemanden, der in der Schule zwei Jahre ein Zimmer bewohnt hat, nur
schwer davon überzeugen, dem Bezirk sofort Folge zu leisten – vor allem,
wenn der nichtmal den Müll wegräumt.“
Um eine produktive Gesprächsatmosphäre zwischen Schulbewohnern und Bezirk
herzustellen, ist inzwischen eine Vermittlerin eingesetzt worden. In den
nächsten Tagen wird es zudem einen Ortstermin geben: Unter anderen werden
Bayram, ein Architekt und ein Ingenieur über das weitere Vorgehen beim
Umbau der Schule beraten.
16 Jul 2014
## LINKS
[1] /!142494/
## AUTOREN
Matthias Bolsinger
## TAGS
Hans Panhoff
Hans Panhoff
Flüchtlingspolitik
Asylpolitik
Flüchtlinge
Flüchtlingspolitik
Flüchtlingspolitik
Asylpolitik
Flüchtlinge
Flüchtlinge
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gescheiterter Abwahlantrag: Panhoff bleibt Stadtrat
Linke und Piraten können sich mit der Kritik an der Räumung der
Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg nicht durchsetzen.
Oranienplatz-Flüchtlinge: Die Allerletzten in der Schlange
Der Senat verweigert den Flüchtlingen vom Oranienplatz reguläre
medizinische Hilfeleistungen – obwohl sie laut Gesetz einen Anspruch darauf
hätten.
Räumung der Flüchtlingsschule in Berlin: „Entweder der Held oder der Arsch�…
Hans Panhoff, grüner Baustadtrat, hatte die Räumung der von Flüchtlingen
besetzten Schule in Kreuzberg beantragt. „Es war der Mut der Verzweiflung“,
sagt er heute.
Kommentar Reform des Flüchtlingsrechts: Schikane und Stigmatisierung
Asylbewerber dürfen arbeiten, wenn Deutsche den Job nicht wollen. Dass die
Union dies nun zur Disposition stellt, zeigt: Es ging um Abschreckung.
Reformierung des Flüchtlingsrechts: Ein unmoralisches Angebot
Die Union geht auf die Grünen zu, damit diese das umstrittene Gesetz über
„sichere Herkunftsstaaten“ im Bundesrat durchwinken.
Kritik an Senatorin Kolat: „Ich hätte mehr erwartet“
Nach ihrem Einigungspapier zum Oranienplatz hat sich SPD-Senatorin Kolat
aus der Verantwortung gezogen, kritisiert Aziz Bozkurt vom
SPD-Landesvorstand.
Aktion für Flüchtlingsrechte: Checkpoint Charlie besetzt
Antifa-Aktivisten besetzen handstreichartig den touristischen Hotspot und
fordern ein generelles Bleiberecht für Flüchtlinge – bis die Polizei
anrückt.
Berliner Bischof über Flüchtlingspolitik: „Die Protestierenden wecken uns a…
Die Flüchtlingsproteste gehen weiter. Der Berliner Bischof Dröge sucht das
Gespräch mit der CDU, denn die Leute in den Gemeinden seien erschöpft.
Protest am Alexanderplatz: Flüchtlinge besetzen Fernsehturm
Rund 40 Menschen protestieren auf dem Berliner Fernsehturm gegen
Asylpolitik. Der Betreiber droht mit Räumung.
Protest von Flüchtlingen: „Wir erpressen niemanden“
In Kreuzberg wollten sich Flüchtlinge vom Dach stürzen, in Nürnberg
stellten Asylsuchende jetzt das Trinken ein. Der Afghane Naquid Hakimi über
Suizid-Drohungen.
Flüchtlingstherapeut über Asyldebatte: Eine Chance für mehr Menschlichkeit
Dietrich F. Koch betreut seit 25 Jahren Folteropfer. Er sagt, es sei gut,
dass sich die Menschen nicht mehr still in ihr Leiden zurückziehen müssen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.