| # taz.de -- Atommüll in Gorleben und Brunsbüttel: Feuchter Boden, rostige Fä… | |
| > Die Zwischenlager in Gorleben und Brunsbüttel sind schon jetzt nicht | |
| > wasserdicht. Wie soll das bei einer Langzeitlagerung werden? | |
| Bild: Sicher untergebracht sieht anders aus: Atommüllbehälter in Brunsbüttel | |
| GÖTTINGEN taz | Während in Berlin eine Expertenkommission die Suche nach | |
| einem Endlager für den hochradioaktiven Abfall vorbereitet, spitzt sich die | |
| Situation bei der Aufbewahrung des schwach und mittelradioaktiven Atommülls | |
| zu. Für das Zwischenlager Gorleben wurde ein Einlagerungsstopp verfügt, in | |
| den Kellern des stillgelegten Atomkraftwerks Brunsbüttel tauchen immer mehr | |
| durchgerostete Atommüllfässer auf. | |
| Nach dem Einlagerungsstopp von Castorbehältern mit stark strahlendem Müll | |
| in Gorleben dürfen vorerst auch keine schwach und mittelradioaktiven | |
| Abfälle mehr dorthin gebracht werden. Dies vereinbarten Niedersachsens | |
| Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) und die Gesellschaft für | |
| Nuklear-Service (GNS) als Betreiber der beiden Gorlebener Zwischenlager am | |
| Donnerstag. Die Pause soll solange gelten, bis Prüfungen zur Ursache von | |
| Feuchtigkeit auf dem Hallenboden abgeschlossen sind, sagte Wenzel. | |
| Außer mehreren feuchten Stellen war im sogenannten Fasslager auch | |
| abgeplatzte Farbe an einigen der Einlagerungsbehälter aus Gusseisen | |
| festgestellt worden. Die Ursachen für die Schäden seien bislang nicht | |
| geklärt, berichtete Wenzel. | |
| Infrage kämen „ein Starkregenereignis“ im Juli mit einsickerndem Wasser | |
| durch die Lüftungsklappen des Gebäudes oder Kondenswasserbildung infolge | |
| von Temperaturdifferenzen innerhalb und außerhalb des Gebäudes. | |
| ## Die Fässer lagern gerade mal seit 30 Jahren | |
| „Wenn bereits nach 30 Jahren Probleme bei der Aufbewahrung des Atommülls | |
| auftreten, ist die Sorge bezüglich der vor uns liegenden längeren Zeiträume | |
| nicht unbegründet“, sagte der Minister. In das Fasslager, das im Gorlebener | |
| Wald unmittelbar neben der Halle für Castor-Behälter steht, waren erstmals | |
| vor 30 Jahren Fässer mit schwach und mittelradioaktivem Atommüll gebracht | |
| worden. Derzeit lagern dort rund 3.300 Fässer und Container mit einem | |
| Volumen von etwa 6.500 Kubikmetern. | |
| Weitaus dramatischer ist die Lage in Brunsbüttel. Mehr als 100 von | |
| mittlerweile 335 untersuchten Fässern in den Kellern des Kraftwerks sind | |
| „stark beschädigt“, teilte das Umweltministerium in Kiel mit. | |
| Wanddurchdringende Korrosion, der Austritt von Fassinhalten oder lose | |
| Deckel gelten als solche starken Schäden. Bislang wurden vier Lagerräume | |
| untersucht. Am Freitag sollte eine weitere der insgesamt sechs Kavernen mit | |
| 631 Fässern für eine Inspektion geöffnet werden. Auch hier rechnet die | |
| Atomaufsicht mit „erheblichen Schäden“. | |
| Die Abfälle aus Gorleben und Brunsbüttel sollen später nach Salzgitter | |
| gekarrt werden – dort lässt der Bund das frühere Eisenbergwerk Schacht | |
| Konrad zum Endlager für schwach und mittelradioaktiven Abfälle umbauen. | |
| Weil das Mauerwerk aufwändig saniert werden muss, verzögert sich der | |
| Betriebsbeginn erneut. Vor 2022 kann das Lager nicht in Betrieb gehen. Auch | |
| die Kosten steigen weiter – von einst 900 Millionen auf drei Milliarden | |
| Euro. Vorerst. | |
| 10 Oct 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Reimar Paul | |
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