# taz.de -- Atommüll im AKW-Brunsbüttel: Mehr als jedes fünfte Fass beschäd… | |
> Noch mehr Rost: Nun stießen Experten sogar auf einen deformierten | |
> Behälter. Schleswig-Holsteins Energieminister Habeck fordert ein besseres | |
> Bergungskonzept. | |
Bild: Rostende Reste: Teilweise ist Material aus den Atommüllfässern ausgetre… | |
BRUNSBÜTTEL dpa | Im stillgelegten Atomkraftwerk Brunsbüttel | |
(Schleswig-Holstein) sind 55 von mittlerweile 251 untersuchten | |
Atommüll-Fässern stark beschädigt. „Wir hatten bei Öffnung der Kaverne I | |
bereits mit größeren Schäden gerechnet. Das Ausmaß übertrifft aber unsere | |
Befürchtungen“, sagte Energieminister Robert Habeck (Grüne) am Donnerstag. | |
In den Fässern befindet sich aus dem Reaktorbetrieb stammender Atommüll. | |
Vor allem sind das Filterharze und Verdampferkonzentrate. | |
Ursprünglich sollten die Atommüll-Fässer bereits seit vielen Jahren im | |
Endlager Schacht Konrad in Niedersachsen aufbewahrt werden. Dieses steht | |
aber immer noch nicht bereit. Wann es in Betrieb gehen kann, ist offen. | |
In Brunsbüttel lagern unterirdisch insgesamt 631 Fässer. Betreiber | |
Vattenfall lässt sie nach und nach mit einer Spezialkamera auf Schäden | |
untersuchen. Von den aktuell untersuchten Fässern mit schwach- bis | |
mittelradioaktivem Müll ist eines deformiert, bei anderen sind Wände | |
zerstört und Konturen sowie die Übergänge zwischen einzelnen Behältern | |
teilweise nicht mehr erkennbar. Teilweise ist aus den Fässern Material | |
ausgetreten. | |
Habeck forderte Vattenfall auf, dass Bergungskonzept erneut zu erweitern, | |
damit auch die deformierten Fässer sowie die Fassinhalte am Boden aus der | |
Kaverne entfernt werden können. Zudem sei eine zügige Bergung nötig. „Der | |
Zustand der Fässer darf sich nicht immer weiter verschlechtern. Vattenfall | |
muss deshalb möglichst früh nach Abschluss der Kaverneninspektion mit der | |
Bergung beginnen“, sagte er. Die Untersuchung aller Kavernen soll Ende des | |
Jahres abgeschlossen sein. Vattenfall erklärte, sie lägen im Zeitplan. Die | |
aktuellen Ergebnisse würden in die Weiterentwicklung des Bergungskonzepts | |
einfließen. | |
25 Sep 2014 | |
## TAGS | |
Robert Habeck | |
Vattenfall | |
Atommüll | |
Atomkraftwerk Brunsbüttel | |
Schacht Konrad | |
Schwerpunkt Atomkraft | |
Schacht Konrad | |
Atommüll | |
Gorleben | |
Schwerpunkt Atomkraft | |
Schwerpunkt Atomkraft | |
La Hague | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Atommüll im Zwischenlager Gorleben: Rostendes Atomfass entdeckt | |
Im Zwischenlager Gorleben ist ein rostendes Fass mit Atommüll entdeckt | |
worden. Umweltschützer fordern eine Prüfung aller Behälter in dem Lager. | |
Korruptionsprozess um Schacht Konrad: Atommüll und Schmiergeld | |
Ein Ingenieur wurde wegen Bestechlichkeit zu zwei Jahren Haft auf Bewährung | |
verurteilt. Es ging um Aufträge für mehr als 120 Millionen Euro. | |
Klagen wegen Atomausstieg: Eon will nicht blechen | |
Der Energiekonzern Eon kündigt Klage gegen die Kostenbescheide für die | |
Endlagersuche an. Auch RWE will rechtliche Schritte prüfen. | |
Atommüll in Gorleben und Brunsbüttel: Feuchter Boden, rostige Fässer | |
Die Zwischenlager in Gorleben und Brunsbüttel sind schon jetzt nicht | |
wasserdicht. Wie soll das bei einer Langzeitlagerung werden? | |
Energieunternehmen in Schweden: Atomkonzerne unter Druck | |
Die rot-grüne Regierung will, dass Vattenfall und Co künftig mehr für die | |
Sicherheit tun und mehr zahlen. Dafür soll eine erhöhte Atommüllabgabe | |
sorgen. | |
Gutachten zu Castor-Transporten: Atommüll-Export in die USA illegal | |
Ein Rechtsgutachten im Auftrag von Greenpeace sieht die Ausfuhr aus dem | |
Versuchsreaktor Jülich kritisch. Die Anlage diene kommerziellen Zwecken. | |
Stadt mit Ausstrahlung: Atomaufsicht unter Aufsicht | |
Nach miesen Schlagzeilen um verstrahltes Wasser in Stade krempelt | |
Niedersachsens Energieminister Wenzel Atomaufsicht um. | |
Wiederaufbereitung von Brennstäben: Atommüll bleibt länger in Frankreich | |
Die Verträge zwischen Deutschland und Frankreich über die | |
Wiederaufbereitung sind bindend. Der Kraftwerksbetreiber EnBW verzögert | |
aber die Rücknahme. |