| # taz.de -- Kommentar Urteil zu Waffenexporten: Eine Niederlage für die Demokr… | |
| > Die Regierung darf Rüstungsdeals geheim halten. Der Bundestag kann nur | |
| > noch hinterhermeckern. Welch ein restriktives Demokratieverständnis. | |
| Bild: Müssen die Parlamentarier früher als bisher von Rüstungsexporten erfah… | |
| Es ist eine klare Niederlage für Demokratie und Öffentlichkeit. Zwar hat | |
| das Bundesverfassungsgericht [1][in seinem Urteil vom Dienstag] die | |
| Auskunftsansprüche über Rüstungsexporte erweitert, die grünen Kläger haben | |
| aber nur dort gewonnen, wo die Bundesregierung schon von selbst nachgegeben | |
| hatte – weil sie offensichtlich auf aussichtslosem Posten stand. | |
| Beim entscheidenden Punkt hat Karlsruhe sich ganz auf die Seite der | |
| Bundesregierung geschlagen. Im Vorfeld einer Exportgenehmigung muss sie | |
| keinerlei Auskunft geben. Es spielte für die Richter auch keine Rolle, dass | |
| der Bundessicherheitsrat schon Jahre vor der endgültigen Genehmigung grünes | |
| Licht gibt und davon auch wohl noch nie abgerückt ist. Selbst anrüchigste | |
| Geschäfte können damit weiter geheim gehalten werden, bis alles zu spät | |
| ist. | |
| Karlsruhe offenbart damit ein äußerst restriktives Demokratieverständnis. | |
| Abgeordnete sollen auf keinen Fall die Öffentlichkeit aufrütteln, solange | |
| dies noch etwas bewirken könnte. Denn dann würden sie „mitregieren“ und d… | |
| verstoße gegen die Gewaltenteilung. | |
| Die Parlamentarier dürfen also lediglich den getroffenen Entscheidungen | |
| hinterhermeckern. Der Bundestag könnte sich nicht einmal per Gesetz ein | |
| Mitbestimmungsrecht über Rüstungsexporte sichern, so die traurige | |
| Konsequenz des Urteils. | |
| Dass das Grundgesetz die Entscheidung über Rüstungsexporte ausdrücklich der | |
| Bundesregierung zuweist, ist kein guter Grund für dieses Ergebnis. Denn | |
| damit sollte offensichtlich sichergestellt werden, dass nicht irgendeine | |
| Behörde entscheidet, sondern die parlamentarisch kontrollierte | |
| Bundesregierung. Daraus ein Recht der Regierung auf Geheimhaltung und | |
| Intransparenz abzuleiten, stellt den Kontrollgedanken völlig auf den Kopf. | |
| 21 Oct 2014 | |
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| ## AUTOREN | |
| Christian Rath | |
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