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# taz.de -- Militärausgaben weltweit: Russlands Nachbarn rüsten auf
> Weltweit sind die Rüstungsausgaben gestiegen – außer in den USA und
> Westeuropa. Vor allem die Nachbarn Russlands steigern ihr Militärbudget.
Bild: Mehr Panzer! Polnische Militärparade im August 2014
STOCKHOLM taz | Die Ukrainekrise macht sich bemerkbar: Mehrere Länder haben
ihre Militäretats deutlich aufgestockt, wie die jährliche Auswertung des
internationalen Friedensforschungsinstituts Sipri in Stockholm zeigt. In
Litauen stiegen die Verteidigungsausgaben um die Hälfte und sollen 2
Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen. Dieses Niveau hat Estland
schon erreicht und wird Polen in diesem Jahr überschreiten. Warschau will
2015 die Militärausgaben um 19 Prozent erhöhen, 2014 gab es bereits ein
Plus von 13 Prozent. In der Ukraine betrug die Steigerungsrate 23, in
Russland 8,1 Prozent.
Global zeichnet sich hingegen für 2014 erneut ein Rückgang bei den
Militärausgaben ab. Das Minus betrug allerdings nur marginale 0,4 Prozent.
2013 wurden immerhin noch 1,9 Prozent weniger ausgegeben. Zudem sind diese
Kürzungen im wesentlichen auf nur ein Land zurückzuführen: die USA. Der
Kongress hatte 2011 Ausgabenbremsen beschlossen, die 2014 die
Militärausgaben um 6,5 Prozent fallen ließen. Doch noch immer sind die USA
die größte Militärmacht: 610 Milliarden Dollar werden jährlich ausgegeben �…
dies sind 34 Prozent der weltweit 1,8 Billionen Dollar, die in den
Militärsektor fließen. Sipri berücksichtigt nicht nur die reinen
Rüstungsausgaben, sondern auch die Kosten für Infrastruktur, Forschung und
Personal.
Auf der Rangliste der größten Militärbudgets folgen auf die USA die Länder
China, Russland und Saudi-Arabien. Alle drei haben ihre Ausgaben deutlich
erhöht. Bei China beträgt das Plus 9,7 Prozent, bei Saudi-Arabien sogar 17
Prozent. Die Saudis wenden inzwischen 10,4 Prozent des BIP für ihr Militär
auf – das ist weltweiter Rekord, von Oman abgesehen.
Überhaupt ist es der Nahe Osten, der im vergangenen Jahrzehnt prozentual am
meisten aufgerüstet hat: Irak (plus 286 Prozent), Vereinigte Arabische
Emirate und Bahrain (plus 135 und 126 Prozent), Kuwait und Saudi-Arabien
jeweils plus 112 Prozent.
In Europa hingegen stiegen die Militärausgaben 2014 nur um 0,6 Prozent. Der
Rückgang in Zentral- und Westeuropa von minus 1,9 Prozent wurde von
Osteuropa mit plus 8,4 Prozent mehr als ausgeglichen.
13 Apr 2015
## AUTOREN
Reinhard Wolff
## TAGS
USA
China
Russland
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Verteidigungsetat
Militärausgaben
Sipri
Russland
Nato
Nationalismus
Journalist
Russland
Sipri
Militärausgaben
Rüstung
Ostukraine
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